Archive & Museen
Archive und Museen sind Teil der Industriekultur und Grundlage für ihre Erforschung. Sie bewahren und vermitteln Industriekultur, sie sind Erlebnis- und Bildungsorte.
August Horch Museum Zwickau
Erleben Sie deutsche Automobilgeschichte und entdecken Sie die facettenreiche Entwicklung des westsächsischen Fahrzeugbaues. Kleinkraftwagen, Luxusfahrzeuge, Nutzfahrzeuge: die Markengeschichte der Firma Audi wird hier in der gesamten Fertigungsbreite dargestellt.
Zeit- und themenbezogene Inszenierungen schaffen einzigartige Einblicke. So bieten eine Tankstelle der 1920er und ein Ausstellungsstand der 1930er Jahre den Rahmen für die Wagen von Horch, Audi und der Wanderer Werke in Chemnitz, die durch den Verbund zur Auto Union eng mit der Zwickauer Historie verknüpft sind. Auch die Rennsporterfolge der legendären Silberpfeile werden gewürdigt. In einer Straßenszene präsentieren sich DKW-Kleinwagen als Beispiel für die Breitenmotorisierung Deutschlands. Eine funktionstüchtige Transmissionswerkstatt sowie ein Motorenprüfstand machen Automobilbau in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebbar. Auch die Entwicklung des Karosseriebaues und Designs werden dargestellt.
Auf 3.000 Quadratmetern werden Geschichte und Geschichten lebendig, vergangene Arbeits- und Lebenswelten erfahrbar. Besonderen Wert besitzen dabei die authentischen Wohn- und Arbeitsräume, in denen der Kraftfahrtpionier August Horch und seine Nachfolger wirkten. Über die Nutzfahrzeugfertigung und Produktion von Vorkriegsmodellen führte der Fahrzeugbau nach 1945 in die Ära des Kleinkraftwagens Trabant. Gegenwärtige Entwicklungen werden im Bereich Volkswagen dargestellt.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Bergbau-Technik-Park
Das Leipziger Neuseenland verdankt seine Entstehung der jahrhundertelangen Gewinnung, Veredelung und Nutzung der Naturressource Braunkohle. Daran erinnert der Bergbau-Technik-Park auf einer Fläche von 5,4 ha des ehemaligen Braunkohletagebaus Espenhain, südlich von Leipzig, am Störmthaler See, befindet sich heute ein lebendiges Museum. Der Bergbau-Technik-Park wurde 2012 eröffnet und ist einzigartig in seiner Präsentation: Hier wird der komplette Förderzyklus eines Tagebaugebietes dargestellt. Kernstücke sind zwei Großgeräte aus dem ehemaligen Großtagebau Espenhain - der Schaufelradbagger 1547 und der Absetzer 1115, eine Begehbarmachung des Schaufelradbaggers für die Besucher ist in Planung. Schautafeln geben Auskunft über die Maschinen, Geologie und Technologien, in der Ausstellung wird in einem Bereich auch an das Verschwinden ganzer Dörfer erinnert. Die Angebote für Erwachsene und Kinder sind spannend und lehrreich. Auf unserem 300 m² großem „Abenteuerspielplatz Tertiär“ erfahren unsere kleinen und großen Gäste spielerisch wie die Braunkohle vor 35-25 Millionen Jahren entstanden ist. Für Gruppen jeden Alters bietet der Park über die ganze Saison vielfältige Erlebnisangebote, Sonderveranstaltungen und Führungen sowie Mitmachangebote für Kinder aller Altersgruppen von Schmuckbriketts selber gestalten bis zum „Kleinen Ingenieur“. Neben Führungen durch ehemalige Bergmänner können große und kleine Besucher die Arbeitswelt und Maschinentechnik des ehemaligen DDR-Großtagebaus Espenhain auch mit einem modernen und einmaligen Audioführung entdecken. Der Bergbau-Technik-Park ist ein zentraler Ort für die Vermittlung der Entstehung des Leipziger Neuseenlandes und der industriekulturellen Entwicklung des Südraums Leipzig. Unter den Parkbesuchern finden sich sowohl technisch interessierte Gäste, Eisenbahnfans als auch ehemalige Bergleute. Der Park wird häufig in Exkursionen in das Neuseenland eingebunden - bei Bustouren, Wander- oder Radtouren. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgt der vereinsbetrieben Imbiss „Zum Bagger 1547“
Deutsches Hygiene-Museum
Das Deutsche Hygiene-Museum versteht sich als ein öffentliches Forum für aktuelle Fragen, die sich aus den kulturellen, politischen und wissenschaftlichen Umwälzungen unserer Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts ergeben. Neben dem Ausstellungsprogramm finden zahlreiche prominent besetzte Veranstaltungen wie Vorträge, Tagungen, Diskussionen und Lesungen und statt.
Seit seiner Gründung 1912 gilt das Dresdner Museum als eine der weltweit ungewöhnlichsten Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen. In seinen viel beachteten Sonderausstellungen setzt es sich mit Themen aus Kultur und Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst auseinander. Diese Projekte entstehen in enger Kooperation von Kuratoren, Künstlern, Gestaltern, Architekten und Wissenschaftlern und führen häufig zu neuen Formen der Ausstellungspraxis. Die populäre Dauerausstellung 'Abenteuer Mensch' beschäftigt sich mit dem Themenkomplex Körper und Gesundheit. Eine attraktive Architektur, Medieninstallationen und moderne Mitmachelemente aber auch klassische Exponate machen den besonderen Charakter dieser Ausstellung aus. Staunen - Lernen - Ausprobieren heißt es auch im Erlebnisbereich des Kinder-Museums, das sich spielerisch mit der Erkundung der fünf Sinne beschäftigt.
Das denkmalgeschützte, am Rande der Innenstadt gelegene Museumsgebäude wurde in den Jahren 1927 bis 1930 im Stil der Klassischen Moderne durch Wilhelm Kreis errichtet und in den Jahren 2001 bis 2008 durch den Architekten Peter Kulka grundlegend saniert und modernisiert.
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte
Reisen Sie durch Raum und Zeit – Glashütte ist seit mehr als 170 Jahren ein bedeutendes Zentrum deutscher Uhrmacherkunst, Synonym höchster Qualität, Präzision und Luxus. Im Gebäude der 1878 gegründeten Deutsche Uhrmacherschule erwarten Sie auf 1.000 Quadratmetern über 450 einmalige Exponate. Glashütter Taschen-, Armband- und Pendeluhren verschiedener Epochen, Marinechronometer, historische Urkunden und Fotografien sowie Werkzeuge werden kunstvoll und multimedial in Szene gesetzt.
Die Ausstellung setzt sich aus verschiedenen „Historienräumen“ und „Zeiträumen“ zusammen. Die Historienräume bereiten den geschichtlichen Kontext der Uhrenstadt auf und stellen die Gründerväter vor. Im Laufe des Parcours werden die Epochen dargestellt, die Glashütte maßgeblich geprägt haben. Die Zeiträume unterbrechen die chronologische Abfolge der Glashütter Uhrengeschichte und entführen Sie u.a. in den Mikrokosmos einer mechanischen Uhr. Zum selbständigen Entdecken lädt ein multimedialer Zeitraum mit einem interaktiven Glossar der Zeitmessung ein. Erfahren Sie mehr über die lange Tradition des mechanischen Uhrenbaus in Glashütte und entdecken Sie das Phänomen Zeit neu!
Energiefabrik Knappenrode
MODERNSTE AUSSTELLUNGSWELTEN AUS LICHT, METALL UND GLAS TREFFEN AUF BACKSTEINROTE INDUSTRIEKULTUR:
als 100-jährige Brikettfabrik zeigt sie erstmalig, wie sich das Lausitzer Braunkohlerevier entwickelt hat - von den ersten vorindustriellen Spatenstichen zur zukunftsgewandten Urlaubs- und Energieregion.
Die denkmalgeschützte Bausubstanz der Energiefabrik dient als imposante Kulisse auf dem Weg durch die Zeit. Brikettfabrik und Werkssiedlung werden zum Symbol für die Geschichte von Aufschwung, Verlust und Hoffnung einer ganzen Region. In Etappen geht es vom vorindustriellen Sorbischen Land über den Wirtschaftsboom der Braunkohle zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ihrer Rolle in den Kriegs- und Krisenzeiten sowie als Energiezentrale der DDR bis hin zur Gestaltung des Lausitzer Seenlands und aktuellen Fragen der Energiewende. Im Fokus stehen die Menschen und ihre Beziehung zu Kultur, Tradition, Politik und Arbeit.
Hoch über den Dächern der Fabrik bietet der neue Lausitz.Blick eine grandiose Aussicht über die sich wandelnde Landschaft. Sie erleben die Zeitreise mit allen Sinnen – sehen, hören, riechen, fühlen.
Das Konzept der erlebbaren Geschichte setzt sich auf dem Fabrik.Erlebnis.Rundgang fort. Auf dem Weg durch die Fabrik kommen ehemalige Arbeiterinnen und Arbeiter zu Wort und zwischen den original-erhaltenen Maschinen hängt noch immer der Geruch von Kohlestaub und Maschinenöl. Dreimal am Tag ruft die Werkssirene zur Schicht und die Maschinen erwachen akustisch zum Leben.
Auf dem ehemaligen Betriebsgelände kann der Weg der Braunkohle anhand von authentischen Tagebaugroßgeräten, Entwässerungstechnik und Schienenfahrzeugen nachempfunden werden.
DRAISINENFAHRT AUF DEM MUSEUMSGLEIS
Auf den Schmalspurgleisen der alten Kohleverbindungsbahn können Sie, angetrieben von reiner Muskelkraft, mit der Draisine über die Gleise sausen. Fahrten finden von ca. April bis Oktober und nur bei gutem Wetter statt. Bitte informieren Sie sich zu den aktuellen Abfahrtszeiten.
ENERGIEFABRIK KNAPPENRODE FÜR VERSPIELTE ENTDECKER!
Sowohl in der Ausstellung als auch auf dem Außengelände kommen kleine Kumpel bei Mitmachangeboten, Labyrinth, Tunnelrutsche und Findlingspyramide auf ihre Kosten. Wer nach so viel Geschichte und Geschichten eine kleine Pause braucht, kann sich im Bistro im neuen Foyer zwischen den Bo(o)ten der neuen Landschaft stärken. Auftanken können übrigens nicht nur Besucher, sondern auch Autos und Fahrräder. Denn für sie gibt es auf dem neuen Parkplatz Ladestationen. Bevor es wieder nach Hause geht, findet sich im Museumsshop Schönes und Informatives rund um Kohle, Bergbau und die Lausitz.
Tipp:
Informieren Sie sich auch über die vielseitigen Foto-, Kunst- und Sonderausstellungen in der Energiefabrik, die frische Sichtweisen zu Themen wie Mineralogie, Bergbau, regionalem Wandel und Zukunft der Lausitz eröffnen.
Die Fabrik.Fest.Spiele und das Herbst.Feuer.Fest sind jedes Jahr Veranstaltungshöhepunkte.
Esche-Museum
Entdecken Sie die Strickerei und Wirkerei – Traditionen der sächsischen Textilindustrie.
In Limbach begann der Aufschwung der sächsischen Strumpfindustrie. Johann Esche etablierte hier 1719 die Strumpfwirkerei. Nachfolgende Generationen der Familie Esche gründeten Strumpffabriken und prägten die wirtschaftliche Entwicklung Westsachsens.
Ein Urenkel Johann Esches gründete 1854 die Strumpffabrik Traugott Reinhold Esche. In diesem Fabrikgebäude aus dem 19. Jahrhundert befindet sich das Esche-Museum. Erfahren Sie hier den Weg von der handwerklichen Heimarbeit zur Textilindustrie und zum Textilmaschinenbau mit Weltgeltung. Beleuchtet werden auch die Wechselwirkungen mit der Entwicklung des Ortes, bedeutende Persönlichkeiten und Ereignisse werden vorgestellt. Staunen Sie über Exponate wie Innungsladen, unsere einmalige Sammlung von Handwirkstühlen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, vorführbereite Wirk-, Strick- und Konfektionsmaschinen bis hin zur MALIMO. Erfahren Sie, was Strümpfe, Handschuhe oder Unterwäsche mit technischen Textilien des 21. Jahrhunderts gemeinsam haben.
Museum für Druckkunst Leipzig
Als lebendiger Ort der Industriekultur zeigt das Museum für Druckkunst Leipzig unter dem Thema „Kulturerbe Drucktechniken erleben“ rund 90 funktionierende Maschinen und Pressen für historische Guss-, Satz- und Drucktechniken. Durch die Kombination einer produzierenden Werkstatt und eines Museums ist es möglich, 550 Jahre Druckgeschichte hautnah zu erleben. Das Museum gehört als Teil der Sächsischen Route der Industriekultur zu einem der 51 wichtigsten Orte der gesamtsächsischen Industriekultur. Es bewahrt, pflegt und vermittelt die künstlerischen Drucktechniken des Hoch-, Tief- und Flachdrucks, die im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission gelistet sind.
Mit seiner knapp 100-jährigen Tradition als Druckstandort im Leipziger Westen ist das Haus Nonnenstraße 38 heute eine der letzten ursprünglichen Druckwerkstätten in Leipzig. Neben dem haustypischen Duftgemisch aus Öl, Schmiere und Druckfarbe sind es die zahlreichen funktionierenden Maschinen und Pressen, die einen eindrucksvollen Blick in die Historie des grafischen Gewerbes ermöglichen. Eine ausgesprochene Seltenheit in Deutschland bildet die voll funktionsfähige Schriftgießerei, in der Bleibuchstaben vor den Augen der Besucher von Hand und maschinell gegossen werden. Drucktechnisch bildet der Hochdruck den Schwerpunkt des Museums, aber auch die Techniken des Tief- und Flach- und Siebdrucks werden vorgestellt.
Eine Vielzahl an Setzkästen, Werkzeugen sowie weiterer Geräte für Gieß-, Satz- und Druckvorgänge machen einstige Prozesse für die Herstellung von Printmedien anschaulich. Täglich sind fachkundige Mitarbeiter vor Ort und führen die Maschinen vor. Zur Sammlung gehören außerdem eine Handbuchbinderei, eine voll funktionsfähige Werkstatt für Holzstich aus der Zeit um 1900, ein Kabinett zu den Techniken des Musiknotensatzes sowie die Leipziger Lichtdruckwerkstatt, eine der letzten Druckereien dieser Art in Europa.
Panometer Dresden
Das Dresdner Panometer präsentiert seinen Besuchern ein durchweg einmaliges Ausstellungskonzept. Seit 2006 nutzt der Berliner Künstler Yadegar Asisi einen ehemaligen Gasometer (1880 gebaut) im Stadtteil Reick zur Ausstellung weltweit einzigartiger 360°-Panoramen. Mit einer Höhe von 27 m und einem Umfang von über 100 m zeigt das Dresdner Rundbild die lokale Historie komprimiert in einem außergewöhnlichen Kunstwerk. Das Panometer – ein von Asisi geschaffener Kofferbegriff aus PANOrama und GasoMETER – ist seit seiner Eröffnung im Jahr 2006 fester Bestandteil der Dresdner Kulturlandschaft.
Die imposanten 360°-Panoramen erscheinen dabei dank einer Tag- und Nachtlichtinstallation sowie passender Hintergrundmusik und -geräuschkulisse absolut real und lebendig. Auf 15 Meter Höhe erschließt sich dem Besucher auf dem inneren Besucherpodest eine maßstabsgerechte 1:1 Perspektive auf die Geschehnisse im Panoramabild. Das Konzept um die Rundbilder wird
jeweils mit einer Begleitausstellung und medial durch Filmbeiträge abgerundet und ist damit die perfekte Möglichkeit, die Elbestadt von damals und heute kennenzulernen.
Im halbjährigen Rhythmus werden so die Panoramaausstellungen "DRESDEN 1945 – Tragik und Hoffnung einer europäischen Stadt" (etwa Januar bis Juni) und „DRESDEN IM BAROCK – Mythos der Sächsischen Residenzstadt“ (etwa Juni bis Dezember) präsentiert.
Panometer Leipzig
Im Panometer Leipzig, einem früheren Gasspeicher (Baujahr 1910, bis 1977 in Betrieb) auf dem Gelände der Leipziger Stadtwerke, werden seit Mai 2003 die einzigartigen 360° Panoramen von Yadegar Asisi inszeniert. Neben der Präsentation der Rundbilder auf einer 32 m hohen und über 100 Meter breiten Fläche wird die Wirkung der Kunstwerke durch eine begleitende Ausstellung sowie durch Musikeinspielungen und Lichtsimulationen innerhalb des Panoramas unterstützt. So bietet sich dem Besucher von der 15 m hohen Plattform aus die perfekte Illusion, in eine entfernte Welt oder eine vergangene Zeit eingetaucht zu sein. Neben der Besichtigung des Panoramas samt erklärender Ausstellung ist es den Besuchern zudem möglich, anhand eines Filmes mitzuerleben, wie die weltgrößten Panoramen nach und nach entstehen.
Die Ausstellungsreihe, die mit der beeindruckenden Ansicht des Mount Everest begann, führte die zahlreichen Besucher bereits durch das antike Rom, den tropischen Regenwald, durch die Wirren der Leipziger Völkerschlacht im Jahre 1813, sowie die Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs vor der Küste Australiens. Weitere Panoramen sind bereits in Planung und werden auch in Zukunft als Weltpremiere in Leipzig gezeigt.
Porzellan-Manufaktur Meissen
MEISSEN® ist die erste Porzellan-Manufaktur Europas. Seit der Gründung 1710 steht sie für außergewöhnliche Handwerkskunst und einzigartige exklusive Produkte. Unweit von Dresden, direkt an der Manufaktur, befindet sich die Erlebniswelt HAUS MEISSEN®. Sie macht das weltbekannte MEISSENER PORZELLAN® erfahrbar in den Schauwerkstätten der Manufaktur, dem Museum der Meissen Porzellan-Stiftung und bietet Gelegenheit zu Shopping und zu Genuss im Café & Restaurant MEISSEN®.
Die Erlebniswelt ist ganzjährig geöffnet und überrascht immer wieder mit außergewöhnlichen Veranstaltungen wie Gourmetabende, Tag der offenen Tür oder Weihnachtsmarkt und lädt zu wechselnden Sonderausstellungen ein.
„Meissener Variationen“. Neue Ausstellung im Museum der Meissen Porzellan-Stiftung
Seit März 2017 erstrahlt die zweite Etage des Porzellan-Museums in neuem Glanz. Aufbereitet und neu inszeniert, erzählen die Porzellane in der Ausstellung „Meissener Variationen – vom Nachttopf bis zum Prunkservice“ Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart. Sie bespielen Themen wie Literatur, Mode, Musik oder Theater und lassen an einer prächtig gedeckten Tafel den Genussmensch August den Starken lebendig werden. Mit dem kostenfreien WLAN im HAUS MEISSEN® wird eine neue spannende Kinderrallye mit Tablets durch das Museum möglich. Gehen Sie mit uns ins Detail und erleben Sie die Erfolgsgeschichte des MEISSENER PORZELLAN®.
Nach dem Besuch laden kulinarische Veranstaltungen wie “Tisch- und Tafelkultur bei MEISSEN®” oder „Musikalische Genüsse bei MEISSEN®“ zu Plaudereien über kostbare Köstlichkeiten und Verbindungen zum Weißen Gold ein. Veranstaltungen finden Sie immer aktuell im Veranstaltungs-Kalender auf der Website des Museums.
Silberbergwerk Freiberg
800 Jahre Tradition, 1.000 Erzgänge und aktiver Forschungsbergbau - das Freiberger Silberbergwerk ist Bestandteil des Forschungs- und Lehrbergwerkes der TU Bergakademie und eines der bedeutendsten in Sachsen.
Die Freiberger Gangerzlagerstätte war Grundlage für die Entwicklung des Bergbau- und Hüttenwesens im Erzgebirge. Das "unterirdische Freiberg" erstreckt sich auf einem Gebiet von 5 x 6 km unter der Silberstadt und darüber hinaus. Im Freiberger Revier wurden in der gesamten Bergbaugeschichte ungefähr 5.400 Tonnen Silber gewonnen. Dies macht Freiberg zu Deutschlands Silberstadt.
Werden Sie zum Entdecker auf der EntdeckerTour! Fahren Sie mit dem Förderkorb in 150 Meter Tiefe ein, wo Jahrhunderte Silber und andere Erze gefördert wurden. Beim Gang durch ein Labyrinth der Strecken lernen Sie die schwere und gefahrvolle Arbeit der Bergleute kennen; aber auch, warum ausgerechnet Sprengstoff wie Dynamit für Bergmänner ein Segen war. Höhepunkt der Tour ist die Silberkammer. Erfahren Sie, wie das Silber die „Stadt auf dem freien Berg“ berühmt und den Markgrafen von Meißen zu Otto dem Reichen machte. Am Ende treffen Sie auf Freibergs Schatz der Zukunft: Lehre und Forschung im Silberbergwerk.
An der EntdeckerTour können Kinder schon ab einem Alter von 6 Jahren teilnehmen. Diese ist auch als einziges Angebot für Gäste über 75 Jahren geeignet.
Gehen Sie mit uns auf Expedition! Auf der ForscherTour lernen Sie die andere Seite des Freiberger Silberbooms kennen: Denn die Reiche Zeche ist mehr als ein Bergwerk! Seit über 100 Jahren wird sie als Forschungs- und Lehrbergwerk genutzt. Die untertägige ForscherTour gibt faszinierende Einblicke in die internationale Forschungsarbeit der Technischen Universität Freiberg. Auf abenteuerlich-unterhaltsame Weise verbinden sich dabei das Gestern, Heute und Morgen der sächsischen Bergbaustadt Freiberg, die als Wissenschafts- und Forschungsstandort heute Weltruf genießt.
Auch übertage gibt es viel zu entdecken. Das Nebeneinander von Bergbau und Forschung macht die Reiche Zeche zu einem einzigartigen Areal. Unsere Gästeführer nehmen Sie mit auf eine spannende Entdeckungstour zu den übertägig gelegenen bergbaulichen Anlagen. Dieses Angebot richtet sich an diejenigen unserer Besucher, für die eine Einfahrt in das Bergwerk nicht in Frage kommt und natürlich auch an alle anderen Interessierten. Das Angebot ist bedarfsorientiert; sie finden es daher nicht im Buchungskalender! Bitte melden Sie diese Führung vorher telefonisch an.
Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz (smac)
Am 15. Mai 1930 wurde das Kaufhaus Schocken in Chemnitz eröffnet, lockte seine Kunden mit hell erleuchteten Schaufenstern und bot gute Ware zum kleinen Preis. Günstig gelegen zwischen Hauptbahnhof und Chemnitzer Innenstadt schwingt die Fassade geschmeidig entlang der Brückenstraße – in ihrer Funktionalität und gleichzeitigen Eleganz eine Ikone des Neuen Bauens. Der renommierte Architekt Erich Mendelsohn plante das Gebäude Ende der 1920er Jahre für den in Zwickau ansässigen Warenhauskonzern der Gebrüder Simon und Salman Schocken.
84 Jahre nach der damaligen Eröffnung eröffnete das smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz. Für die dauerhafte Präsentation der Menschheits- und Kulturgeschichte im Freistaat war das Baudenkmal vollständig saniert worden. Heute dient das Kaufhaus Schocken im übertragenen Sinne als Schaufenster der sächsischen Archäologie.
Neben der archäologischen Dauerausstellung befassen sich drei Ausstellungsbereiche mit der „Archäologie des Kaufhauses“: Leben und Wirken des Architekten Erich Mendelsohn, Aufbau und Organisation des Schocken-Warenhauskonzerns sowie der interessanten Persönlichkeit des Kaufmannes, Bibliophilen und Verlegers Salman Schocken. Sie würdigen die wechselvolle Geschichte des Museumsgebäudes.
Stiftung Haus Schminke
Das Haus Schminke ist eines der weltweit bemerkenswertesten Wohnhäuser des 20. Jahrhunderts und gilt als Hauptwerk von Architekt Hans Scharoun im Bereich des privaten Wohnungsbaus.
Hans Scharoun entwarf das Haus 1930 für den Löbauer Nudelfabrikanten Fritz Schminke, der sich "ein modernes Haus für zwei Eltern, vier Kinder und gelegentlich ein bis zwei Gäste" wünschte. Die Umsetzung ist extravagant und funktionell zugleich. Der gebogene Korpus mit Terrassen, Außentreppe und zahlreichen runden Bullaugenfenstern weckt die Assoziation zu einem Schiff. Im Wohnbereich gehen die Räume fließend ineinander über. Großzügige Glasflächen beziehen den Garten als erweiterten Wohnraum mit ein. Neben Weite und Transparenz prägen vielfältige Gestaltungselemente das Raumerlebnis. Sie wurden eigens für das Haus entwickelt und setzen durch Form und Farbe besondere Akzente. Die Wirtschaftsräume mit Frankfurter Küche und der Schlafbereich sind im Gegensatz dazu bewusst spartanisch gehalten - mit leicht zu reinigenden Oberflächen und platzsparenden Einbauschränken. Die Gartenanlage gestaltete Herta Hammerbacher als ein dynamisches Verbindungsglied zwischen Architektur und Landschaft. Bauliche Elemente wurden in ihren Grundformen und Materialien im Garten fortgeführt, um eine Synthese von Organik und Anorganik zu erzeugen. Dieser Gestaltungsansatz war ganz typisch für die Landschaftsarchitektin, die über zwei Jahrzehnte der Arbeitsgemeinschaft Gartengestaltung in Bornim um Karl Foerster und Hermann Mattern angehörte.
Die Stiftung Haus Schminke hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses herausragende Architekturdenkmal als Zeugnis des "Neuen Bauens" für kommende Generationen zu bewahren und zum kulturellen Treffpunkt für Architektur- und Kunstbegeisterte aus aller Welt zu machen.
Die rechtsfähig anerkannte Stiftung Haus Schminke hat im Mai 2009 die Trägerschaft für das Architekturdenkmal von der Stadt Löbau übernommen. Sie konzentriert sich fortan voll auf den Erhalt und die Belange von Haus Schminke.
Neben Erhaltungsmaßnahmen gehört es zu den zentralen Aufgaben der Stiftung, das Haus auf Grundlage eines attraktiven kulturellen Nutzungskonzepts der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Mit themenbezogenen Führungen, Ausstellungen und dem Angebot, im Haus zu übernachten, sollen gezielt auch architektur- und kunstinteressierte Individualtouristen angesprochen werden. Alle Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, den Betrieb und Unterhalt denkmalverträglich und auf Dauer wirtschaftlich zu gewährleisten.
Aufgabe der Stiftung ist es außerdem, das Haus Schminke wissenschaftlich zu erforschen. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse und vorhandener Unterlagen aus der Entstehungszeit sollen verloren gegangene Einrichtungselemente rekonstruiert werden.
Die Stadt Löbau und die Hess AG haben als Gründungsstifter den Grundstock gelegt, um Hans Scharouns "liebstes Haus" als Erbe für künftige Generationen zu erhalten, sinnvoll zu nutzen, wissenschaftlich zu erforschen und öffentlich zugänglich zu machen. Damit die Stiftung ihre vielfältigen Aufgaben langfristig umsetzen kann, ist sie auf Zustiftungen von Unternehmen, staatlichen und privaten Institutionen sowie von Bürgern angewiesen.
Technische Sammlungen Dresden
Die Technischen Sammlungen Dresden sind Museum und Science Center. Dresden ist seit dem 19. Jahrhundert ein Zentrum von Hochtechnologie-Industrien und technischer Bildung. So befindet sich unser Museum in einem früheren Produktionsgebäude der weltbedeutenden Dresdner Kameraindustrie.
Unsere Ausstellungen und Bildungsprogramme verbinden Schlüsselfragen der Entwicklung von Technik, Kultur, Gesellschaft und Ökologie mit der Kompetenz von Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen.
Entdecken Sie unser Erlebnisland Mathematik und die interaktive Mikroelektronik-Ausstellung COOL X. Insbesondere Kinder und Jugendliche laden wir zum Experimentieren und spielerischen Kennenlernen von Naturphänomenen, wissenschaftlicher Methoden und Grundlagen der Technik ein. Unsere Spiel- und Experimentierangebote und das Technische Theater machen den Besuch der Technischen Sammlungen zu einem Erlebnis für Kinder- und Jugendgruppen.
Erfahren Sie außerdem mehr zur Geschichte der Fotografie, des Computers und der Musikkonserven. Unsere Wechselausstellungen stellen Positionen der internationalen zeitgenössischen Fotografie vor, untersuchen die Geschichte der Fotografie in den Wissenschaften und schöpfen aus den reichen eigenen Beständen zur Stadtbild- und zur Porträtfotografie.
Erleben Sie Technik und Wissenschaft als Teil unserer Kultur!
Tuchfabrik Gebr. Pfau
Erleben Sie am authentischen Ort alle Schritte der Tuchherstellung von der Garnproduktion bis zum Weben. Die ehemalige Tuchfabrik mit ihren bis heute erhaltenen Gebäuden, technischen Anlagen und Maschinen sind ein einzigartiges Zeugnis der Textilindustrie des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Hier wird die Geschichte der Textilindustrie Westsachsens, einer der vormals wichtigsten deutschen Textilregionen, lebendig. Zu besichtigen sind die historischen Spinn- und Websäle, wie auch Wasch-, Färbe- und Trockenanlagen. Die größtenteils original erhaltenen Maschinen werden von Fachleuten vorgeführt.
Ackerbürgermuseum Reichenbach
In dem kleinen, original wieder aufgebauten Haus mit seinem Hof und Garten kann in das Leben der so genannten 'Ackerbürger' um 1900 Einblick genommen werden. Neben ihrer Arbeit in der Fabrik, in Handel und Gewerbe, betrieben die Einwohner Reichenbachs zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes eine bescheidene Landwirtschaft im Nebenerwerb. So gehörte zu jedem innerstädtischen Grundstück auch ein kleiner Acker vor der Stadt.
Die rekonstruierte Inneneinrichtung des Wohnhauses ist ein Spiegel kleinstädtischer Lebensweise. Die engen Räume lassen die einfachen Verhältnisse ihrer einstigen Bewohner wieder spürbar werden. Bei der Einrichtung wurde sehr viel Wert auf Detailtreue gelegt, so dass sich für viele Besucher so manches interessante Ausstellungsobjekt vielleicht auch mit persönlichen Erinnerungen verknüpfen lässt. Im Obergeschoss finden Sonderausstellungen statt.
In den Hofgebäuden befinden sich weitere Ausstellungsteile. Dabei sollte der Werkstatt eines Glasdrückers besondere Aufmerksamkeit zu teil werden. In einem Ofen wurde das Glas erhitzt und in zähflüssigem Zustand mit Zangen in Formen gepresst. Aus farbigem Stangenglas entstanden so einst Plaketten, Rückstrahler und andere gläserne Kleinteile. Bei Museumsfesten wird der Schmelzofen in Betrieb genommen und diese alte Handwerkstechnik vorgeführt.
In einem anderen Nebengebäude sind Exponate zur Imkerei ausgestellt. Einige Ackerbürger widmeten sich der Bienenzucht zumeist für den Eigenbedarf. In den Sommermonaten kann den fleißigen Pollensammlern in einer gläsernen Schaubeute bei der Arbeit zugesehen werden. Der kleine Garten mit Blumen, Gemüse und Kräutern ist als typische Anlage eines Ackerbürgergartens gestaltet und enthält eine Auswahl an Bienenweidepflanzen.
Adam-Ries-Museum
Warum steht Adam Ries noch heute für eine richtige Lösung? Wer ist eigentlich dieser 'Rechenriese', der von 1492 bis 1559 lebte? Weshalb überdauert sein Name ein halbes Jahrtausend? Antworten auf diese Fragen gibt das Museum im einstigen Wohnhaus des Rechenmeisters. Tauchen Sie ein in den sagenhaften Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, in das Zeitalter der Renaissance, der Entstehung eines neuen Weltbildes ... in eine Zeit, in der die Rechenmeister dank des aufkommenden Geldhandels eine wesentliche Stütze von Wirtschaft und Volksbildung sind. Selbst die Künste werden in punkto Perspektive und Proportion durch die Mathematik befruchtet.
Treten Sie ein in die 'Schatzkammer der Rechenkunst', in der, weltweit einmalig, alle drei Rechenbücher von Adam Ries, seine Brotordnung und die handschriftliche 'Coß' als Originalausgaben zu sehen sind. Auch Meisterwerke weiterer großer Persönlichkeiten der frühen Neuzeit gibt es zu entdecken ...
Mit allen Sinnen zeitreisen: auf dass ein jeder - nach Adam Ries - 'die Rechenkunst mit Lust und Fröhlichkeit begreifen möge.'
AG Industriekultur LSH
Die Arbeitsgruppe Industriekultur ist in den Fachbereich Heimatgeschichte und Denkmalpflege des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e. V. eingeordnet. Sie wurde im Jahr 2012 gegründet, weil sich immer deutlicher zeigte, dass neben der langjährigen Beschäftigung mit Industriebaudenkmalen auch vielfältige Fragestellungen zur Technik-, Kultur- und Sozialgeschichte die Geschichtsforscher interessierten. Diese mehrseitigen Wechselbeziehungen betreffen jeden Menschen in seiner Alltagsbewältigung, in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Oft werden diese Erkenntnisse erst im Zusammenhang mit Verlusterfahrungen deutlich. Sie besitzen, insbesondere in Zeiten tiefgreifenden strukturellen Wandels, den Charakter einer leistungsfähigen Ressource zur Bewältigung neuartiger Fragestellungen. Daraus folgt die Zielstellung der AG Industriekultur vorzugsweise an Einzelbeispielen aufzuzeigen, wie Erkenntnisse aus industriekulturell Vergangenem für die Zukunft gewonnen werden können.
Die AG Industriekultur möchte Mitglieder des Landesvereins, Einzelpersonen sowie Interessensgemeinschaften vereinen, die sowohl Technikgeschichte als auch Industriekultur erfassen, untersuchen oder ergründen und zugehörige Zeugnisse bewahren wollen. Die ehrenamtliche Tätigkeit dieser Geschichtsforscher soll mit Hilfe der AG Industriekultur gefördert werden. Bedeutsame Grundlage dabei bilden die Handlungsempfehlungen des wissenschaftlichen Beirates für Industriekultur in Sachsen. Die AG Industriekultur unterstützt den Austausch und die Vernetzung von Personen, Initiativgruppen und Vereinen auf dem Gebiet der Industriegeschichte und Industriekultur unter Nutzung bestehender Kontakte zu Institutionen, Bildungseinrichtungen, Museen, Archiven und Firmen. Die AG Industriekultur kann Raum geben für eingebrachte Einzelthemen, prüft Möglichkeiten einer fachlichen Unterstützung und bietet die Gelegenheit zur Publikation bedeutsamer Projekte in den Medien des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V.
In den rund sechs Jahren des Bestehens der AG Industriekultur unternahmen die Mitglieder themenbezogene Exkursionen und organisierten für ein breites Publikum eine Busexkursion zum Kalkgewerbe mit der Besichtigung von Kalkbrüchen und Kalköfen zwischen Dresden und Pirna. Hauptsächlich beschäftigten wir uns jedoch mit unterschiedlichen Projekten der Industriekultur. Unser erstes Projekt, ein Großraumventilator aus Nossen, der große Luftmengen bei geringem Druckunterschied austauschte und in der Textil- oder Lederproduktion vorwiegend zur Trocknung, Entstaubung und Entdampfung der Materialien diente, konnte vor der Verschrottung bewahrt werden. Ein weiteres Projekt war die unter Denkmalschutz stehende ehemalige Turmholländer-Windmühle in Dresden-Mickten. Eine an die AG herangetragene Projektidee zur Erarbeitung einer Nutzungskonzeption für ein technisches Denkmal sollte unterstützt werden. Neben der Instandsetzung der Mühle war es das Ziel, eine Begegnungsstätte bzw. einen Museums- und Veranstaltungsraum für Ausstellungen zu schaffen, der gleichzeitig Platz als Archiv für lokale Geschichtsvereine bieten sollte. Mittlerweile ist die historische Mühle verkauft und die Ideen seitens der Akteure konnten nicht realisiert werden. Über den bevorstehenden Abriss des Wasserturms im Gleisdreieck Röderau informierte uns ein ehrenamtlicher Denkmalschützer, der schon einen langen Weg im Kampf gegen den Rückbau des Denkmals hinter sich hatte. Unsere Bemühungen zum Erhalt des Wasserturmes führten zu einer wiederholten Bestätigung der Denkmalwürdigkeit sowie Denkmalwertigkeit durch die zuständigen Behörden verbunden mit der Auflage einer bauhistorischen Dokumentation. Der Abriss des Wasserturms ist mittlerweile leider erfolgt. Die AG Industriekultur befasst sich auch mit der industriekulturellen Entwicklung ganzer Ortsbereiche. Zum Beispiel lassen sich in Dresden-Cossebaude vielfältige Erkenntnisse über Einflüssen auf die Lebensdauer industrieller Unternehmen gewinnen. Unter anderem sind Globalisierungseffekte (auch Marketing) aus Vergangenheit und Gegenwart an einzelnen Unternehmen erkennbar, etwa an der Entwicklung der Firma G. Meurer von 1873 über VEB Wärmegerätewerk Dresden bis zur heutigen ascobloc Gastro-Gerätebau GmbH Dresden. Darüber hinaus beschäftigt sich die AG Industriekultur ebenfalls mit kleineren Projekten wie dem unter Denkmalschutz stehenden Milchkeller von Dresden-Langebrück, einem früheren Vorort. Vom Milchkeller sind noch alle baulichen Teile erhalten, allerdings in einem zum Teil desolaten Zustand. Als letztes Projekt sei eine in Großröhrsdorf im Landkreis Bautzen gelegene Band- und Gurtweberei genannt. Die im Jahr 1727 gegründete Firma ist die erste mechanische Band- und Gurtweberei Sachsens. Im Gebäudekomplex befindet sich unter anderem ein unter Denkmalschutz stehender Websaal. Für den Gesamtkomplex gilt es eine Nutzungsmöglichkeit zu finden.
Die AG Industriekultur will verschiedene Aspekte der Industriekultur an interessanten Orten aufzeigen. Besonders Zeitzeugen oder Heimatforscher sollen zur Mitarbeit ermuntert oder zur Einbringung ihres Wissens aufgefordert werden. Alle Informationen zur Industriekultur sind von Interesse: Lebenserinnerungen, technische Denkmale, verschwundene Villen und Fabriken, historische Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen, Grabstätten von Fabrikbesitzern und Arbeitern, Firmenchroniken oder gedrucktes Material. Durch Publikationen, Exkursionen, Diskussionsveranstaltungen oder Vorträge sowie durch die Dokumentation von Bild- und Tonaufnahmen soll Industriekultur einer breiten Öffentlichkeit nahe gebracht werden. Als Arbeitsgruppe des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. bestehen weitgefächerte Austausch- und Betätigungsmöglichkeiten. Herzlich Willkommen in der AG Industriekultur!
AG Kalkofen Borna
Die Arbeitsgemeinschaft Kalkofen Borna erhält seit 2007 einen Trichterofen als technisches Denkmal und betreibt seit 2011 ein Museum zum Kalkabbau in der Region. Das Museum Historisches Kalkwerk Borna dokumentiert im Technischen Denkmal Ofen 5 die Geschichte des über 600 Jahre bestehenden Kalkgewerbes im Elbtalschiefergebirge. Der in der Region gewonnene Kalkstein lieferte in früheren Jahrhunderten den Mörtelgrundstoff für die sächsischen Elbstädte bis Wittenberg. Durch die Erfindung des Kalkbrennens mit Steinkohle in so genannten Schnelleröfen ab dem 18. Jahrhundert breitet sich die Kalkbrennerei in der Region stark aus. Insbesondere die große Anzahl bäuerlicher Kalköfen, in denen Bauern ihren Düngekalk selbst brannten, führte dazu, dass nach 1800 die sachsenweit höchste Dichte an Kalköfen zu verzeichnen war. Im Laufe der Industrialisierung kam es dann zu einer Konzentration weniger Kalkwerke, die mit leistungsfähigeren Kalköfen arbeiteten. Im Museum Historisches Kalkwerk Borna wird die Geschichte des Gewerbezweiges sowie damit verbundener Aspekte eindrücklich präsentiert. Ein Themenweg, der weitere historische Kalköfen und Steinbrüche der Region zwischen Maxen und Berggießhübel erschließt, befindet sich im Aufbau.
Art & Economic History Management
Das Büro arbeitet zur Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte sowie zu verschiedenen Themen der Industriekultur. Aktuell zum Thema "Industriearchitektur als Teil der industriekulturellen Überlieferung" sowie "Transformation industrieller Erinnerungsstätten in verschiedene Nachnutzungsmöglichkeiten". Es erarbeitet Publikationen, konzipiert und gestaltet Ausstellungen.
Bauernmuseum Zabeltitz
In einem Dreiseitenhof werden bäuerliche Maschinen und Geräte, restaurierte und nach historischem Vorbild eingerichtete Wohnräume sowie Objekte zur Lebensweise der Landbevölkerung präsentiert.
Bergbaumuseum Altenberg
Die Anfänge des traditionsreichen Zinnerzbergbaus im Raum Altenberg liegen um 1440. Seiner Geschichte bis zur Stilllegung im Jahre 1991 widmet sich das 1957 gegründete Bergbaumuseum. Zum Museumskomplex gehören die historische Zinnwäsche, der Schaustollen und eine Freiflächenausstellung. Die bereits 1577 urkundlich erwähnte Erzwäsche ist ein bedeutendes technisches Denkmal der Industriegeschichte. Sie ist der letzte Sachzeuge eines früheren kunstvollen Systems alter Pochwäschen, in denen das zutage geförderte Altenberger Zinnerz aufbereitet wurde. Anhand der funktionstüchtigen Maschinentechnik, wie der 40-stempligen hölzernen Pochwerksanlage, kann den Besuchern heute die Entwicklung der Aufbereitungsmethoden der vergangenen Jahrhunderte erläutert werden. Die Ausstellung im Eingangsbereich der Zinnwäsche gibt einen Einblick in die Geologie und die Abbauverfahren der Altenberger Grube und zeigt seltene Minerale aus der Altenberger Erzlagerstätte, bergmännisches Werkzeug und Funktionsmodelle des Bergbaus.
Die Ausstellung widmet sich des Weiteren der Herstellung und Verwendung von Zinn mit einer Sammlung verschiedenster Gebrauchsgegenstände, die zum Teil Produkte aus Altenberger Zinngießereien sind. Ein ehemaliger Erkundungsstollen, direkt neben der Zinnwäsche gelegen, dient seit 1971 als Schaustollen. Der fast waagerecht in den Berg hineinführende Grubenbau zeigt auf einer Länge von 200 m an original nachgestalteten Abbauorten die historische Entwicklung der Erzabbaumethoden in den letzten fünf Jahrhunderten.
Die Großtechnik auf der Freifläche des Museums dokumentiert den technischen und technologischen Stand der Altenberger Grube vor ihrer Stilllegung im Jahr 1991.
Besucherbergwerk 'Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald'
Im oberen Osterzgebirge sind in der bekannten Erzlagerstätte von Zinnwald beiderseits der sächsisch-böhmischen Landesgrenze ab Mitte des 15. Jahrhunderts bedeutsame Mengen von Zinnerzen abgebaut worden. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte die Gewinnung des Wolframerzes als Stahlveredeler allmählich enorme Bedeutung, besonders während der beiden Weltkriege. Dazu kam noch seit 1890 der Abbau von 'Zinnwaldit', einem Glimmer, der durch seinen Lithiumgehalt als Legierungsmetall für Aluminium für die deutsche Wirtschaft große Bedeutung erlangte. Diese drei Erze bestimmten in Sächsisch-Zinnwald das Bergbaugeschehen bis zu seiner endgültigen Einstellung am Ende des Zweiten Weltkrieges.
In dieser traditionsreichen Lagerstätte ist 1992 ein räumlich weit ausgedehntes Besucherbergwerk eröffnet worden. Auf einem 2,5 Kilometer langen Rundgang im 'Tiefen-Bünau-Stollen' befährt man etwa eineinhalb Stunden lang imposante Schauorte in den Flöz-Abbauen, besucht die gewaltige 'Reichtroster Weitung' und lässt sich von der schweren, gefahrvollen Arbeitswelt der Bergleute beeindrucken. Die grenzüberschreitende Bebauung der Zinnwalder Erzlagerstätte wird besonders und einmalig an der markierten Grenzlinie in der 'Schwarzwänder Weitung' erlebbar.
Für Gruppen (15 bis 70 Personen) kann im Anschluss an die Grubenbefahrung ein zünftiger Bergschmaus bei Kerzenschein 'vor Ort' gebucht werden.
Besucherbergwerk 'Wismut-Stolln' und Altbergbau 'Hülfe des Herrn Fundgrube'
Eine genaue zeitliche Angabe für den Beginn des Bergbaus in der Region Biensdorf ist nicht möglich. Die heute bekannten schriftlichen Nachrichten zum Bergbau um Merzdorf beginnen erst 1736, zu Biensdorf 1756 und zu Sachsenburg 1511. Mit großer Sicherheit setzte der Bergbau aber mit Beginn der Besiedlung der Gegend vor etwa 800 Jahren ein.
Auf dem Gelände des heutigen Bergbauflächendenkmals Erzberg sind noch die Spuren des mittelalterlichen Bergbaus in Form von Pingen und Halden zu sehen. Teilweise sind diese durch die Uranprospektion der SAG Wismut mit Schürfgräben durchzogen. Die Wismut untersuchte das Gelände im Rahmen einer gezielten Prospektion des sächsischen Granulitgebirges auf Uranvorkommen in der Zeit von 1949 - 1951. In Biensdorf musste aufgrund der verbrochenen Grubenbaue und der äußerst kleinen Streckenprofile des Altbergbaus ein Untersuchungsquerschlag aufgefahren werden.
Dieser ist seit 1993 als Besucherbergwerk erschlossen. Der Stolln ist insgesamt 200m lang mit einigen Nebenörtern und einem angefahrenen Schacht aus der Zeit des Uraltbergbaus. Die Wismutanlage befindet sich zu ebener Erde und ist ohne Schutzkleidung für jedermann befahrbar.
Der durch den Wismutquerschlag überfahrene Hülfe des Herrn Stolln wird durch den Bergbauverein seit 1998 gezielt aufgewältigt und ist teilweise schon für Besucher befahrbar. Allerdings ist dies nur mit entsprechender Kleidung und Stiefel, sowie für Leute ohne Platzangst geeignet. Neben der Kunstradstube mit verwölbten Schacht sind einige kleine Untersuchungsstrecken der Altvorderen mit interessanten Details befahrbar. Die Aufwältigungsarbeiten sind noch lange nicht am Ziel, deshalb kommen in unregelmäßigen Zeitabständen neue Bereiche hinzu.
Besucherbergwerk Reichenbach-Stolln (Kuttenzeche)
Inmitten des Lößnitzer Gottes- und Stadtwaldes, zwischen Lößnitz, Aue und Oberpfannenstiel, befindet sich das einstige Grubenrevier der Bergstadt Lößnitz, in der seit mindestens 1382 Bergbau betrieben wurde. Das eigentliche Berggeschrei im südlich gelegenen Kuttengrund setzte jedoch erst ab etwa 1480 ein. Gebaut wurde hauptsächlich auf Silber, Kupfer, Arsen und Blei. Ab 1500 begann der Vortrieb zahlreicher Stollnanlagen von den Talgründen des Kutten- und Fallbaches aus. Bis zum heutigen Tag konnten durch Nachforschungen 56 Stollnanlagen auf einer Fläche von etwa fünf Hektar lokalisiert werden.
Ab 1720 setzte eine Neubelebung des Silber- und Arsenbergbaues in acht Einzelgruben ein. Eine dieser Zechen ist der so genannte Reichenbach-Stolln, im Volksmund als Kuttenzeche bekannt. Besonders der hohe Arsenerzanteil sicherte der Grube bis Oktober 1907 ein bescheidenes Auskommen. Hauptabnehmer und langjähriger Betreiber war das am Schwarzwasser gelegene Privatblaufarbenwerk Niederpfannenstiel, der heutigen Nickelhütte Aue GmbH. Bis 1927 wurden die Betriebsanlagen vorgehalten, dann endgültig aufgegeben. In der Folgezeit erinnerten nur noch verwachsene Bingen und Halden an das einstige Treiben.
Die politische Wende ermöglichte die Gründung eines Vereins zur Bewahrung bergbaulichen Brauchtums in diesem Revier. Seit 1991 befinden sich die Grubenanlagen der Kuttenzeche in der Aufwältigung. Am einstmals übertägigen Zentrum der Zeche im Fallbachtal, einem Nebenarm des Kuttenbaches, entstanden viele Relikte in ehrenamtlicher Arbeit über Jahre neu. Neben dem Mundloch des Reichenbach-Hoffnung-Stollns, dem Förder- und Entwässerungsstollns der Kuttenzeche, konnten inzwischen auch der Bernhardt- und Reichenbach-Stolln sowie das alte Pulverhaus zum Leben erweckt werden.
Besucherbergwerk Zinnkammern Pöhla
Glück Auf und Herzlich Willkommen zum Bergbauerlebnis in den größten Zinnkammern Europas! Wir fahren 3000 Meter mit der Grubenbahn zur Lagerstätte 'Hämmerlein' und zeigen Ihnen hier bei ganzjährig ca. 14 °C die 'Geheimnisse' des Wismutbergbaus u. a. : Bohrarbeiten von Hand und mit Bohrwagen, Ladearbeiten mit Bagger, Bohr- und Zündschema im Horizontalvortrieb, Firstenstoßbau mit Befahrung des Abbaublocks und Streckenausbau.
Mit einer Länge von ca. 45 Meter , einer Höhe von ca. 12 Meter und der Breite von ca. 10 Meter sind diese Kammern ein beredtes Zeugnis für das fachmännische Können der Wismutbergleute der Grube Pöhla.
Besucherbergwerke 'St. Anna-Fundgrube' und 'Segen Gottes Erbstolln' -
Das Bergbaurevier um den Ullersberg zwischen Wolkenburg und Niederwinkel ist eines der ältesten Erzbergbaureviere Sachsens, das seine Blütezeit in der ersten und zweiten Bergbauperiode (1280-1350 und 1512-1590) erlebte. Auch in jüngerer Zeit gab es immer wieder Versuche, den Abbau neu zu beleben. Gefunden und abgebaut hat man Silber-, Kupfer- und Bleierz. Namentlich überliefert sind mindestens 26 Gruben, leider aber kein einziger Grund- oder Saigerriss.
Seit 1980 erforschen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Altbergbau/Geologie Westsachsen e. V. Geschichte und Zeugnisse des Wolkenburger Bergbaurevieres. Neben den montanhistorischen und geologischen Forschungen hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, die baulichen und Technischen Denkmale des Bergbaus einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und bergmännisches Brauchtum zu pflegen.
Regelmäßig finden Führungen in dem seit 2000 als Besucherbergwerk zugelassenen Teilen der St.-Anna-Fundgrube statt. Diese Grube geht auf die Zeit vor 1350 zurück, wurde im 16. Jahrhundert wieder aufgenommen und 1943 noch einmal als Luftschutzraum genutzt. Zu einzelnen Terminen ist auch der Segen Gottes Erbstollen für die Öffentlichkeit zugänglich. Dieses Bergwerk entstammt dem 18. Jahrhundert, dokumentiert verschiedene Vortriebsverfahren dieser Epoche und einige ungewöhnliche Gedingezeichen, daneben aber auch den einzigen untertägigen Aufschluss der geologischen Grenze zwischen altpaläozoischem Schiefergebirge und dem Granulit - dem wohl ältesten Gestein im Freistaat Sachsen.
In einem der ältesten Gebäude des Ortes, dem denkmalgeschützten ehemaligen Bergamtshaus, wurde ein kleines Museum zur Bergbaugeschichte und Mineralogie der Region eingerichtet. Zur Tradition gehören auch geführte Wanderungen durch das Bergbaugebiet, welche geologische und bergbaugeschichtliche Themen zum Inhalt haben. Die Wanderung führt u.a. zu einem Wäldchen auf der Kuppe des Ullersberges, wo noch Pingen und Halden von einer Bergarbeitersiedlung aus dem 14. Jahrhundert ähnlich der wüsten Bergstadt Bleiberg auf dem Treppenhauer bei Sachsenburg zeugen.
Bockwindmühle Kühnitzsch
Die Bockwindmühle in Kühnitzsch ist ein Technisches Denkmal und wird vom Heimat- und Schulverein Kühnitzsch/Körlitz e.V. betreut und ist in der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V. (DGM) registriert.
1812 wurde die jetzige Bockwindmühle gebaut und ist noch voll funktionsfähig. Der Besucher kann sich über das Müllerhandwerk informieren und erfährt, wie aus Getreide Mehl entsteht. Außen, von Weitem sichtbar, die drehenden Windmühlenflügel, und innen das Kammrad, Mühlsteine, Sichter und Elevatoren in Bewegung - so kann das Zusammenspiel der Mahlschritte veranschaulicht werden.
Besonders attraktiv für Besucher ist das 'in den Wind drehen' der Mühle. Denn es wird nicht mehr mit Flock und Winde Stück für Stück gedreht, sondern ein Lanz zieht am Sterz die Mühle in die gewünschte Windrichtung.
Bürsten- und Heimatmuseum Schönheide
In der 'Alten Pfarre', einem der ältesten Gebäude des im 16. Jahrhundert gegründeten Gewerbedorfes, befindet sich seit 2000 das Bürsten- und Heimatmuseum. Das 1651 als Schule gebaute und 25 Jahre später zum Pfarrhaus erweiterte Gebäude beeindruckt durch das erhalten gebliebene Balkenwerk und die Holzdecken.
Im Erdgeschoss werden Maschinen und Hilfsmittel zur Bürsten- und Pinselherstellung, die seit Anfang des 19. Jahrhunderts zur neuen Erwerbsquelle in Schönheide wurde, sowie eine Sammlung alter Bürsten, Besen und Pinsel ausgestellt. Im Obergeschoss bietet sich dem Besucher eine Sammlung heimatgeschichtlicher Sachzeugen und Dokumente. Wertvolle Einzelstücke sind u. a. eine Gründungsurkunde der Handwerkerinnung sowie eine Gesellenfahne und eine aus Schönheide stammende Weihnachtspyramide um 1830.
Chemnitzer Geschichtsverein
Der Chemnitzer Geschichtsverein (CGV) knüpft mit seiner Wiedergründung im Jahr 1990 an den Historischen Verein für Chemnitzer Geschichte an. Derzeit ca. 175 Vereinsmitglieder engagieren sich in verschiedenen Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen der Regional-, Stadt- und Stadtteilgeschichte. Im Rahmen des Themas Industriekultur werden regelmäßig Vorträge zu Unternehmen, Unternehmern und anderen relevanten Themen angeboten. Der Verein und seine Arbeitsgruppen organisieren außerdem Exkursionen und Rundgänge mit industriekulturellen Schwerpunkten. In Publikationen von Vereinsmitgliedern werden die Wirtschafts- und Sozialgeschichte von Chemnitz sowie Aspekte der Technik- und Industriegeschichte behandelt. Der Chemnitzer Geschichtsverein führt eine Tauschbibliothek mit Beständen aus ca. 130 Tauschvereinen im deutschsprachigen Raum und bietet themenbezogene Literaturrecherchen an.
Dampflokomobile in der ehemaligen Holzwarenfabrik Abendroth
Bei der Dampflokomobile handelt es sich um eine Einzylinder-Heißdampf-Lokomobile mit Ventilsteuerung und zwei Schwungrädern der Fa. Heinrich Lanz, Mannheim, Masch. Nr. 25178, Baujahr 1910, vermutlich Typ GV 30-E 10 mit 40 PS Leistung, Treppenrostfeuerung, kombiniertem Flammrohr-Rauchrohr-Kessel, ca. 20 qm Heizfläche. Betrieben wurde mit ihr ein Drehstrom-Synchrongenerator der Pöge Elektrizitäts AG in Chemnitz (Drehstrommaschine: Typ EDG 40/1000 Leistung 40 kVA, 1000 U/min, Erregermaschine: Typ GAR 25, 0,15/0,85 kW).
Die Dampflokomobile kam 1940 in die Holzwarenfabrik Abendroth auf dem ehemaligen Gelände einer Erzwäsche. Der vorherige Standort ist nicht bekannt. Die Holzwarenfabrik betrieb ein Sägegatter, eine Holzbiegerei sowie eine Furnierschälmaschine und produzierte Stühle, Rodelschlitten, Schneeschuhe u.ä. Die Dampflokomobile arbeitete bis 1966 und versorgte die Firma über den Generator mit Elektroenergie. Der Abdampf wurde zum Furnierschälen und Holzbiegen verwendet. Die Fabrik schloss 1968. Die Lokomobile wird zu Demonstrationszwecken über einen Elektromotor angetrieben.
Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft e.V.
In Delitzsch gründete der Sozialreformer und Genossenschaftspionier Hermann Schulze-Delitzsch 1849 die weltweit erste gewerbliche Genossenschaft. Seine Genossenschaftsidee wurde 2016 von der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit ernannt.
Zweck des am 20.01.1998 gegründeten Vereins ist die Pflege des geistigen Erbes von Dr. Hermann Schulze-Delitzsch insbesondere seiner wissenschaftlichen und sozialpolitischen Leistungen. Dieses Erbe soll der Allgemeinheit zugänglich gemacht und seine Aktualität unterstrichen werden. Getragen wird die Gesellschaft von seinen persönlichen und institutionellen Mitgliedern und Unterstützern. Darunter sind viele Genossenschaften, genossenschaftliche Verbände und Institutionen.
Der Verein ist Träger des Schulze-Delitzsch-Hauses in Delitzsch. Als aktuelles Forum für genossenschaftliche Entwicklungen hat der Verein die "Delitzscher Gespräche" etabliert.
Deutsches Buch- und Schriftmuseum
Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum - 1884 als Deutsches Buchgewerbemuseum in Leipzig gegründet und seit 1950 eine Abteilung der Deutschen Nationalbibliothek - ist das weltweit älteste und nach Umfang und Qualität der Bestände eines der bedeutendsten Museen auf dem Gebiet der Buchkultur. Der Fundus von mehr als einer Million Sachzeugen reicht vom orientalischen Rollsiegel aus dem 2. Jht. v. Chr. über Frühdrucke des 15. Jahrhunderts bis zur modernen internationale Buchkunst, zu Archivalien zum Buchhandel sowie zu Geräten und Maschinen der Schrift-, Buch- und Papierherstellung. Das Museum versteht sich als wissenschaftliches Archiv und Dokumentationsstätte für Buchkultur und Mediengeschichte sowie als Erlebnisort für Jung und Alt.
Unter dem Titel 'Zeichen - Bücher - Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode' gibt die Dauerausstellung Einblick in 5000 Jahre Mediengeschichte der Menschheit von der Entstehung der frühen Schriftsysteme über den Buchdruck mit beweglichen Lettern bis zur digitalen Netzwelt und der Zukunft der Informationsgesellschaft. Eine virtuelle Ausstellung '5.000 Jahre Mediengeschichte' und regelmäßige Frühjahrs- und Herbstausstellungen ergänzen das Themenangebot zur Buch- und Medienkultur.
Deutsches Damast- und Frottiermuseum
Das Deutsche Damast- und Frottiermuseum hat die Aufgabe die Tradition der ortsansässigen Textilindustrie zu bewahren und diese an historischen Textilmaschinen vorzuführen.
Von 1666 bis 1933 stellten die Großschönauer echten Damast, ein edles Bildgewebe von hoher Qualität, her. Fast dreiviertel der Dorfbewohner lebten von der Damastweberei. Vereinfacht wurde die komplizierte Herstellung 1834 durch die Einführung der Jacquardmaschine im Dorf.
Auch die Frottierweberei hat in Großschönau eine lange Tradition. 1856 wurde der erste Frottierhandwebstuhl Deutschlands aufgestellt. 1886 gab es die ersten mechanischen Frottierwebstühle in den örtlichen Textilfabriken. In den 1970er und 1980er Jahren wurde der Höhepunkt erreicht. Der sozialistische Großbetrieb VEB Frottana war der größte Frottierwarenhersteller in Europa.
Das Museum zeigt technische Raritäten, die es nur noch in Großschönau gibt: einen funktionstüchtigen, rekonstruierten Damastwebstuhl aus dem Jahre 1835 und den letzten Frottierhandwebstuhl Deutschlands. In der Schauwerkstatt kann man in der vergrößerten textiltechnischen Ausstellung die Entwicklung vom Garn bis zur fertigen Konfektion bei Glattgeweben und bei Frottierwaren nachvollziehen. In der Damast-'Schatzkammer' ist eine einmalige Sammlung von Damasten aus drei Jahrhunderten zu sehen.
Deutsches Fotomuseum
In Sachsen stand die Wiege der deutschen Kameraindustrie und Mitteldeutschland war das Zentrum der deutschen Filmindustrie. Leipzig als Zentrum der grafischen Industrie brachte ab 1839 ständig Literatur zu den neuesten fotografischen Verfahren heraus und war um 1900 weltweit eines der bedeutendsten Zentren der Fotografie. Die deutsche Fotoindustrie nahm eine internationale Spitzenstellung ein und war zwischen 1925 bis 1965 Weltmarktführer. Das Deutsche Fotomuseum knüpft an diese Traditionen an und zeigt die technische, kulturhistorische und künstlerische Entwicklung der Fotografie vom Biedermeier bis heute.
Das Deutsche Fotomuseum ist das einzige Fotomuseum in Deutschland, das mit seiner Kamerasammlung inklusive fotografischen Zubehörs und seiner Fotosammlung mit historischen und künstlerischen Fotografien Technikgeschichte mit Kunst- und Kulturgeschichte kombiniert. Hier kann der Besucher erleben, dass Technik und Kunst die beiden Seiten einer Medaille sind.
Die Dauerausstellung zeigt Fotografie von den Anfängen bis zur Gegenwart. Zu sehen sind zahlreiche Höhepunkte der historischen und künstlerischen Fotografie, die interessantesten Kameras von 1850 bis heute und ein Spielfilm über die Erfindung der Fotografie. Daneben zeigen Sonderausstellungen wichtige Positionen der zeitgenössischen Fotografie und herausragende stilbildende deutsche und internationale Fotokünstler aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Deutsches Kleingärtnermuseum
Die deutsche Kleingärtnerbewegung hat eine über 200-jährige wechselvolle Geschichte, welche weltweit einzigartig in der Sammlung dokumentiert wird.
Die Dauerausstellung 'Deutschlands Kleingärtner vom 19. zum 21. Jahrhundert' bietet einen anschaulichen Überblick über diese interessante und spannungsreiche Entwicklung. Die insgesamt sechs Entwicklungslinien der Kleingärtnerbewegung werden anschaulich erläutert.
Das Museum befindet sich an historischer Stätte - im Vereinshaus des weltweit ersten Schrebervereins (gegründet 1864), des heutigen Kleingärtnervereins 'Dr. Schreber'.
Neben der Dauerausstellung im ersten Geschoss des Hauses befinden sich, gelegen inmitten der Anlage des KGV 'Dr. Schreber', der Museumsgarten sowie der Laubengarten. Der Museumsgarten veranschaulicht die Bewirtschaftung eines Kleingartens um 1900. Der Laubengarten beherbergt vier historische Lauben aus der Zeit von 1890 bis 1925. Als dritter Schaugarten präsentiert sich mit dem 'VKSK-Garten' eine DDR-typische Parzelle aus der Zeit um 1980.
Deutsches Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain
Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain im Landkreis Zwickau ist eine in Deutschland einmalige Museumsanlage mit 80 Gebäuden und 100 thematischen Ausstellungen auf 13 Hektar Fläche. Die Bandbreite der Baulichkeiten reicht vom originalen Rittergut mit Schloss bis zum Gartenschuppen und Klohäuschen. Der Schwerpunkt ist die Darstellung der ländlichen Lebens- und Arbeitswelt sowie der Landwirtschaftsgeschichte im historischen Mitteldeutschland und der ehemaligen DDR zwischen 1890 und 1990. Hervorzuheben sind hierbei die Ausstellungen zur Landwirtschafts- und Landtechnikgeschichte mit einmaligen originalen Sachzeugen wie beispielsweise den historischen Zugmaschinen und Traktoren. Damit stellt es ein länderübergreifendes Freilichtmuseum der ländlichen Kultur, Technik und Arbeit für den mittel- und ostdeutschen Raum dar.
Deutsches Museum für Galvanotechnik
Leipzig gilt als Ursprungsort der Galvanotechnik Deutschlands: 1881 gründete Dr. Georg Langbein hier die erste Fachfirma für Galvanotechnik in Deutschland. Seither ist Leipzig eines der Zentren der galvanotechnischen Industrie.
Das Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wissen und Objekte zur Galvanotechnik zu sammeln, zu archivieren, auszustellen und zu vermitteln. In der Dauerausstellung „Galvanotechnik – Gestern und heute“ werden Branche und Bedeutung der Galvanotechnik präsentiert. Speziell für Schulen und Gymnasien entwickelte Angebote dienen der Wissensvermittlung zum Thema Galvanotechnik.
Getragen wird das Museum vom Verein Deutsches Museum für Galvanotechnik e. V., unterstützt von Vereinsmitgliedern und Unternehmen.
Deutsches Pferdebahnmuseum Döbeln
Die Pferdestraßenbahn ist der Ursprung aller Nahverkehrsmittel. Die erste Straßenbahn dieser Art ist 1832 in New York in Betrieb gegangen und breitete sich von hier in der ganzen Welt aus, insbesondere nach Erfindung der Rillenschiene im Jahr 1852, die einen bündigen Abschluss mit der Straßenoberfläche erlaubte. Der technischen Entwicklung folgend wurde die Pferdebahn jedoch im Laufe der Zeit in den größeren Städten von elektrisch betriebenen Straßenbahnen und in den kleineren Städten von Kraftomnibussen abgelöst.
Der Traditionsverein 'Döbelner Pferdebahn e.V.' hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte dieses historischen Verkehrsmittels und seiner Verbreitung aufzuarbeiten und die Döbelner Pferdebahn wieder in Betrieb zu nehmen.
2007 wurde die Döbelner Pferdebahn wieder belebt. In der ehemaligen Kleinkinderbewahranstalt ist zudem ein Pferdebahnmuseum eingerichtet worden, in dem auf ca. 50 Schautafeln die Geschichte der Pferdebahn dargestellt wird. Themen sind u.a. Vorläufer und Varianten der Bahn, die Anfänge mit Kohlebahnen über Tage und Grubenpferden unter Tage, technische Entwicklungen wie Rillenschienen und Drehscheiben, die Ausbreitung von Pferdebahnen in Deutschland, Europa und weltweit, Bahnen mit besonderer Funktion wie Insel-, Hotel-, Hospital- und Einschienenbahnen, die Ablösung durch 'Die Elektrische' und Kraftomnibusse und schließlich Pferdestraßenbahnen heute. Besonderen Raum nimmt die Geschichte der Döbelner Pferdestraßenbahn ein.
Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau/Sachsen
Neben einer wirklich sehenswerten Sammlung von historischen Stühlen und ausgesuchten Darstellungen zum traditionellen Stuhlbau, bietet das Deutsche Stuhlbaumuseum Rabenau/Sachsen eine liebevoll gestaltete Ausstellung zur Heimatsammlung der Stadt, die durch die über 400-jährige Tradition des Stuhlbauerhandwerks geprägt wurde. Das Museum zeigt eine Sammlung von Stühlen aus verschiedenen Zeitepochen und vorwiegend Rabenauer Fertigung, die ergänzt wird durch die Darstellung von hier typischen Arbeitsplätzen der Gestellbauer und der Nebengewerke für den handwerklichen Stuhlbau, wie Holzbildhauer, Rohrflechter, Drechsler, Polierer und Polsterer. In der Dauerausstellung werden jedem Gewerk zugeordnete Stühle gezeigt, an denen sich beispielhaft deren hohe Handwerkskunst ablesen lässt. Außerdem sieht der Besucher auch Funktionsstühle, die in Rabenau gebaut wurden, wie Friseur- und Bürostühle, Klavierhocker und Toilettenstühle aus dem 20. Jahrhundert.
Die Heimatsammlung des Ortes Rabenau, die nach einem Aufruf von Pfarrer Weißbach im Jahr 1886 zusammengetragen wurde, ist mit Zeugnissen aus dem Leben der einfachen Bürger und mit Darstellungen zur Geschichte der Umgebung eine wichtige Ergänzung für das Stuhlbaumuseum.
Dorfmuseum Markersdorf
In dem etwa 250 Jahre alten Vierseithof wird eine scheinbar verloren geglaubte Welt wieder lebendig. Eine Kleinbauernwirtschaft öffnet mit ihrer vollständig erhaltenen Einrichtung ein Tor in die Vergangenheit. Alle Wohn- und Wirtschaftsräume sind so gestaltet, als ob der Bauer mit dem Gesinde auf dem Acker sei und jeden Augenblick zurückkehren könnte. Die tierischen Bewohner des Hofes verstärken mit ihrem Blöken, Grunzen und Wiehern diesen Eindruck auf ihre Weise. Der Bauerngarten mit seinen nahezu vergessenen Gemüsesorten und würzigen Kräutern erinnert sehr anschaulich an seine Aufgabe, den kärglichen Speisezettel einer kleinbäuerlichen Wirtschaft zu verbessern. Auf einer erst kürzlich angelegten Streuobstwiese wurden regional typische Apfelsorten gepflanzt. In einem umgesetzten Ausgedingehaus ist eine Dorfschule aus der Zeit um 1900 zu besichtigen. Hier können Schüler und Jugendliche in einer Schulstunde der besonderen Art erfahren, wie ihre Urgroßeltern schreiben und rechnen lernten.
Die Einzigartigkeit des Dorfmuseums begründet sich in der aktiven Vermittlung überlieferter Bräuche und traditioneller Arbeiten in der Landwirtschaft. Deshalb orientieren sich die Veranstaltungen vom Flegeldrusch im Winter bis zum Schlachtfest im Spätherbst am bäuerlichen Jahreslauf. Für Gruppen aller Altersklassen gibt es spezielle Angebote und Projekte rund um den Bauernhof.
Dr. Karl Meyer GmbH
Die 1919 in Leipzig gegründete Reisebuchhandlung mit bis zu 350 Beschäftigten bestand bis 1953. Die Firma wurde 1953 zwangsverstaatlicht und als Druckereistandort im VEB Offizin Andersen Nexö bis 1991 weiterbetrieben.
Eisenbahnfreunde Chemnitztal e.V.
Der Verein setzt sich für den Erhalt der noch vorhandenen Anlagen der Chemnitztalbahn ein. Hierzu gehören im Museumsbahnhof Markersdorf-Taura das Empfangsgebäude mit seiner historischen Ausstattung, die Nebengelasse, der Güterschuppen, das Wasserhaus, die Stellwerks- und die Sicherungstechnik sowie der vorhandene Gleisbereich der Chemnitztalbahn.
Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die Aufarbeitung und Erhaltung von Teilen der Eisenbahnanlagen und -fahrzeuge, vorrangig der Chemnitztalbahn, den Museumsbahnbetrieb auf dem erhaltenen Streckenabschnitt Markersdorf–Taura – Schweizerthal-Diethensdorf, die Archivierung von Eisenbahnliteratur, Eisenbahnfoto- und Eisenbahnfilmmaterial, den ideellen Austausch und die gemeinsame Arbeit sowie eine entsprechende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Eisenbahnmuseum Bw Dresden-Altstadt
Das Bahnbetriebswerk Dresden-Altstadt ist Museum, Veranstaltungsort und Heimat für historische Eisenbahntechnik. Highlights der Sammlung stellen zweifellos die ausgestellten Dampflokomotiven dar. Besichtigt werden können diese u. a. bei den Sonderveranstaltungen wie den Saisoneröffnungs- und -abschlussveranstaltungen, den Kinderfesten, der Dresdner Museumsnacht mit Nachtfotoparade sowie bei der Öffnung zum 1. Advent. Bei einigen Veranstaltungen sind Führerstandsmitfahrten auf Diesel- oder Dampfloks möglich. Jahreshöhepunkt ist das Dampflokfest im Frühjahr.
Die Geschichte des Bahnbetriebswerks Dresden-Altstadt begann mit der Errichtung eines Lokanheizgebäudes und eines Kohleschuppens an der Nossener Straße im Jahr 1872. Bis 1900 wurden drei weitere Lokschuppen errichtet. Der massive Anbau mit Wasserhochbehälter und Sozialräumen von 1884 war einer der ersten seiner Art und ist heute Teil des Eisenbahnmuseums. Der heutige Museumslokschuppen wurde im Rahmen des Wiederaufbaus der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäude im Jahr 1953 errichtet. Zwischen 2001 und 2004 war das Bahnbetriebswerk Dresden-Altstadt eine Außenstelle des DB Museums Nürnberg. Seit 1. Januar 2005 betreibt der 1999 gegründete Verein IG Bw Dresden-Altstadt e.V. das Bahnbetriebswerk in Eigenregie. Im Sozialgebäude laden wechselnde Sonderausstellungen zu einem interessanten Museumsbesuch ein.
Die Vereinsarbeit umfasst Reparatur- und Wartungsarbeiten an Dampf-, Diesel-, E-Loks und Eisenbahnwagen sowie an fast allen technischen Anlagen. Für das Verkehrsmuseum Dresden und das DB-Museum Nürnberg beherbergt und wartet der Verein mehrere Dampflokomotiven. Ein weiterer Kooperationspartner sind die Stadtwerke Dresden GmbH (DREWAG). Regelmäßig kommen Lokomotiven von Sonderzügen, die in Dresden Halt machen, zur Versorgung und Behandlung nach Dresden-Altstadt.
Alle aktuellen Termine, Vorhaben und Projekte sind ausführlich auf der Internetseite beschrieben.
Eisenbahnmuseum Schwarzenberg
Das Eisenbahnmuseum in Schwarzenberg ist mehr als eine Sammlung alten Eisens. Im und um den Lokschuppen herum sind historische Lokomotiven, Wagen und Bahndienstfahrzeuge zu sehen, die 150 Jahre erzgebirgische Eisenbahngeschichte mitgeschrieben haben. Der 1990 gegründete Verein Sächsische Eisenbahnfreunde e. V. hat sich den Erhalt der historischen Fahrzeuge sowie deren Demonstration bei Veranstaltungen und Sonderfahrten zur Aufgabe gemacht. Dazu dienen neben dem Lokschuppen mit seiner historischen Werkstatteinrichtung die funktionstüchtigen Lokbehandlungsanlagen (Drehscheibe, Wasser- und Kohleversorgung, Außenkanal, Abstell- und Rangiergleise usw.) sowie betriebsfähige historische Stellwerks- und Signaltechnik und der Museumsbahnsteig mit einer originalen sächsischen Wartehalle.
Für Sonderfahrten auf dem öffentlichen Eisenbahnnetz steht ein betriebsfähiger und zugelassener Museumszug mit Dampflokomotive und Wagen im Stil der 1960er bis 1980er Jahre bereit.
Eisenmühle Elstertrebnitz
Wer in das Leipziger Neuseenland kommt, sucht das Besondere – abwechslungsreiche Landschaften, reizvolle Seen und historische Stätten. Südlich von Leipzig, idyllisch im Dreiländereck von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen liegt das einzigartige technische Kulturdenkmal Eisenmühle.
Um dem ganzheitlichen Konzept der Eisenmühle bei der Sanierung und Ausgestaltung auch architektonisch gerecht zu werden, wurde nach gesundheitsheitsfördernden und nachhaltigen Maßstäben geplant. Wer in der liebevoll gestalteten Landpension logiert, erlebt nicht nur stilvolles Ambiente, eine Stätte zum Verweilen und Entspannen, sondern taucht ein in die Geschichte dieser letzten Eisenpulvermühle Deutschlands.
Wasser spielt bei uns eine besondere Rolle. Seit im 12. Jahrhundert Mönche der benachbarten Stadt Pegau den Mühlgraben anlegten, wird die Kraft des Wassers zum Wohle des Menschen genutzt. Einst wurde hier Getreide gemahlen, Holz in der Schneidemühle verarbeitet und Eisen in einem speziellen Verfahren zu Pulver gemahlen. 1915 klapperten noch die beiden hölzernen Mühlräder im Mühlgraben, jetzt speist der gelassen dahin gleitende Profener Elstermühlgraben die zwei Turbinen in Deutschlands letzter Eisenpulvermühle. Derzeit erzeugen sie und eine Solaranlage grünen Strom.
Heute präsentiert sich die im spätklassizistischen Stil erbaute Eisenmühle als vielseitige Event Location. Hier spüren Sie den Charme vergangener Zeiten. So sind in der äußeren Silhouette und im Inneren des 100-jährigen Industriegebäudes die historischen Ursprünge allgegenwärtig und bilden den ungewöhnlichen Rahmen für einzigartige Events. Die Privatsammlung mechanischer Musikinstrumente komplettiert als unerwarteter Partner auf harmonische Weise das technische Ambiente. Exponate der Sammlung stehen auch für individuell gestaltete Vorführungen während privaten Feiern und geschäftlichen Veranstaltungen zur Verfügung. Lebendige Kultur und entspannte Gastlichkeit bilden einen wunderbaren Gleichklang. Wir bieten ein behagliches Zuhause auf Zeit. Es ist unser Bestreben, dass Sie sich bei uns wohlfühlen.
Elektroporzellanmuseum Margarethenhütte Großdubrau
Wir laden Sie ein zu einer Zeitreise ab 1854 vom Abbau der Braunkohle über die Herstellung von Schamottesteinen und Steinzeug bis zu Hochspannungs-Porzellanisolatoren. Die Ausstellung umfasst viele funktionsfähige Maschinen, Vorrichtungen, Baugruppen und Werkzeuge der keramischen Technologien Drehen, Pressen und Gießen für Hoch- und Niederspannungsisolatoren, Erzeugnisse von ca. 1866 bis 1991, Dokumente aus zwei Jahrhunderten u.a.m. Bei Vorführungen zeigen wir Ihnen, wie ein Isolator entsteht oder wie Formen für das Gießverfahren hergestellt werden. Die besondere Attraktion ist der in mühevoller Kleinarbeit wieder zum Laufen gebrachte Rohölmotor von 1938, der heute wieder Strom erzeugen kann. Sie dürfen beinahe alles anfassen und vor allem auch viel selbst ausprobieren. Und wer selbst etwas herstellen will, versucht sich beim Gießen von Keramik, beim Drehen an der Aufdrehspindel oder im Atelier beim Gestalten mit Ton.
Elektrotechnische Sammlung im Umspannwerk Markleeberg
Die elektrotechnische Sammlung am Umspannwerk Markkleeberg beherbergt ca. 3.500 Elektrotechnische Geräte und Anlagen der Stromerzeugung, Übertragung, Verteilung und Anwendung. Sie werden in den Ausstellungskomplexen: Mess- und Prüfgeräte, Zähler und Schreiber, Wartentechnik/Netzsteuerung, Schutzgeräte, Kabel und Freileitungen, Druckluftanlagen, Mittelspannungsschaltgeräte und -anlagen, elektrische Maschinen, Gleichspannungserzeugung, Niederspannungsgeräte und -anlagen, Freiluftgeräte und Nachrichtentechnik in der Energieversorgung präsentiert. Nicht unmittelbar mit der Energieversorgung verbunden ist die Ausstellung der DDR-Bürocomputertechnik. Einzigartig ist der Komplex Mittelspannungsschaltgeräte und –anlagen, der Schalter aller bis heute genutzter Schaltprinzipien zum Großteil noch funktionsfähig vorweisen kann. Die Sammlung vermittelt einen umfassenden Überblick über die Technik der Elektroenergieversorgung und ihre Entwicklung von den Anfängen bis Heute.
Erlebniswelt Musikinstrumentenbau
Musiker, Musikvereine und Musikbegeisterte erleben im Vogtland/Sachsen einen Urlaub der ganz besonderen Art. Sie können auf ihrer Individualtour bzw. Gruppenreise hinter die Kulissen des traditionsreichen Musikinstrumentenhandwerks schauen und bei der Entstehung „ihres“ Musikinstruments hautnah dabei sein.
Das einzigartige Musicon Valley – auch liebevoll Musikwinkel genannt – beherbergt über 100 aktive Musikinstrumentenhersteller aller Gattungen. Das Team der Erlebniswelt Musikinstrumentenbau fühlt sich der über 350jährigen Tradition verpflichtet und gestaltet individuelle Programme für Musikvereinsreisen, Jugendmusikfreizeiten, Probenlager, Familienurlaub & Co. ins Zentrum des deutschen Musikinstrumentenbaus.
Ernemann-Werke
Mit seinem markanten Turm im Stil amerikanischer Hochhausarchitektur ist das Gebäude ein lebendiges Denkmal eines für Dresden vormals bedeutenden Industriezweiges. Über dessen Geschichte kann man in den hier seit 1993 untergebrachten Technischen Sammlungen Dresden mehr erfahren.
Der Komplex war Verwaltungssitz und Produktionsort der Heinrich Ernemann Aktiengesellschaft für Camerafabrikation. Das erste Fabrikgebäude, ein viergeschossiger Backsteinbau, schmückt seit 1907 das Mosaik „Lichtgöttin“, bis 1920 das Markenzeichen der Ernemannwerke. Der Erweiterungsbau von 1916–1938 wurde in der damals innovativen Stahlbetonbauweise ausgeführt. Er gilt als einer der ersten deutschen Hochhausbauten und bedeutendes Zeugnis der Reformarchitektur in Dresden. Ein ursprünglich geplanter vierter Flügel wurde nicht realisiert.
1926 fusionierte das Unternehmen mit der Zeiss Ikon AG, zu der es bis 1948 gehörte, nach der Verstaatlichung entstand der VEB Pentacon. Nach dem Ende der Dresdner Foto-Kino-Industrie erwarb die Stadt Dresden das Areal. Der erste Fabrikbau wird heute als Sozialamt genutzt. Der Ostflügel wurde für die Technischen Sammlungen Dresden zum Museum umgebaut.
Erstes Deutsches Strumpfmuseum Gelenau
Zu sehen ist ein umfangreicher historischer Maschinenpark, der von einer 12 Meter langen Cottonmaschine über Spulmaschinen bis hin zu modernen Strickautomaten reicht. Ein großer Teil der Maschinen ist noch funktionstüchtig und wird vorgeführt.
Weiterhin werden Maschinen der Nachverarbeitung, wie Kettel-, Näh- und Formmaschinen, sowie eine umfangreiche Mustersammlung von Strumpfwaren gezeigt. Neben vielen Gegenständen aus der Strumpfindustrie ist auch eine Strumpfwirkerstube aus der Zeit um 1895 zu sehen, die Sie eintauchen lässt eine Familie der erzgebirgischen Strumpfwirker.
Erzgebirgisches Glashüttenmuseum Neuhausen
Das 1996 eröffnete Museum in der historischen Purschensteiner Fronfeste beherbergt wichtige Zeugnisse des Glashüttenwesens im Erzgebirge. Dieses reicht bis in die Besiedlungszeit um 1200 zurück, so dass sich bereits im Mittelalter der Begriff 'Glasland' für diese Region herausbildete. Bedeutung und Ausstrahlung hiesiger Glashütten reichten, wie die Ausstellung zeigt, weit über den erzgebirgischen Raum hinaus. Dies trifft besonders für die 1488 gegründete, einstige Neuhausener Glashütte Heidelbach zu, die bis um 1830/40 tätig war. Neben einfachem Gebrauchsglas und Scheibenglas fertigte man hier auch Glaswaren, die höchsten Ansprüchen gerecht wurden. Damit belieferte man den Dresdener Hof sowie andere Adelsherrschaften und nicht zuletzt Städte wie Freiberg, Marienberg u. a. sowie Abnehmer außerhalb Sachsens. Auf das sich auf die Entfaltung der Holzgestaltung im 'Seiffener Spielzeugwinkel' hatte, wie im Museum zu sehen, diese Glashütte ebenfalls Einfluss. Preiswertere und bessere Glaswaren, z. B. aus den Nachbarregionen Böhmen oder der Lausitz, brachten im 19. Jahrhundert die erzgebirgische Glasproduktion fast völlig zum Erliegen. Damit erlosch auch bald die Erinnerung an dieses traditionsreiche Gewerbe. In einer 'Werkstattstube' kann an bestimmten Wochenenden Glashandwerkern, wie Glasbläsern, Glasmalern oder -graveuren 'über die Schulter geschaut' werden. Eine rekonstruierte Glashütte aus der Agricola-Zeit (Mitte 16. Jahrhundert) ist in einem Nebengebäude zu besichtigen. Im Museum findet man darüber hinaus einige Schrift- und Sachzeugen zur Geschichte von Schloss Purschenstein und Neuhausen.
Erzgebirgsmuseum mit Besucherbergwerk 'Im Gößner'
Die Ausstellung beinhaltet Schwerpunkte der Stadtgeschichte von Annaberg und Buchholz. Dazu zählen der Bergbau vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, die Münzprägung, herausragende sakrale Plastiken und Gemälde aus vorreformatorischer Zeit, Erstdrucke von Lutherschriften, Ablassbriefe und Relikte des Bauernkrieges. Weiterhin werden Zeugnisse des städtischen Handwerks aus Annaberg und Umgebung präsentiert. Die auf der Innung basierenden Organisationsformen der Handwerker werden dokumentiert durch Innungsladen, Handwerkszeichen, Wanderbücher und Siegel. Darüber hinaus informieren weitere Ausstellungsabschnitte über das Zinngießerhandwerk, das Posamentiergewerbe und die Volkskunst. Besondere Wertschätzung erfährt die von der Unternehmerin Barbara Uthmann bereits im 16. Jahrhundert zu überregionalem Ansehen geführte erzgebirgische Klöppelspitze. Die Entwicklung der Städte Annaberg und Buchholz im 19. Jahrhundert, die Entstehung von Fabriken und die Entfaltung bürgerlicher Kultur und Lebensweise setzen weitere Akzente. Das Bild der ständigen Ausstellung runden Gegenstände zur bäuerlichen Volkskultur und Einblicke in die Geologie und Mineralogie des Erzgebirges ab. Seit August 2014 ist der bedeutenden Montanunternehmerin Barbara Uthmann eine neu gestaltete Dauerausstellung unter dem Titel 'Barbara Uthmann - eine Annabergerin schreibt Geschichte' gewidmet.
Eine Einmaligkeit findet man im Hof des Erzgebirgsmuseums. Hier trifft der Besucher auf eine Kaue, die den Eingang zum Besucherbergwerk 'Im Gößner' überdacht. An dieser Stelle gruben die Bergleute vor über 500 Jahren nach Silber. Ein Teil des umfangreichen Gangsystems, das sich unter der gesamten Stadt erstreckt, wird im Rahmen von Untertageführungen fachkundig vorgestellt. Die Rundgangstrecke hat eine Länge von 260 Metern mit einem Höhenunterschied von 24 Metern. Das Besucherbergwerk trägt den Namen von Andreas Gößner, der das Grubenfeld um 1510 besaß.
FAHRZEUGBAU Stoye
Von 1925 bis 1990 wurden in Leipzig durch die Fa. Stoye Fahrzeugbau an insgesamt drei Standorten im Stadtgebiet Seitenwagen für Motorräder hergestellt. 1925 begann auch die enge Zusammenarbeit mit J. Mittenzwei, der die Firma zunehmend nach außen vertrat. Bei Motorradfirmen, Vereinen und zu Sportveranstaltungen an denen er selbst mit seiner Frau im Beiwagen erfolgreich teilnahm, warb Mittenzwei für STOYE-Seitenwagen und brachte von dort ständig neue Erkenntnisse und Anforderungen mit. Stoye war ein sehr einfallsreicher Konstrukteur (von 1928 bis 1965 ca. 15 Patente und Gebrauchsmuster die teilweise noch heute verwendet werden), aber auch ein geschickter Mechaniker. Er setzte neue Erkenntnisse sehr schnell in seinen Seitenwagenkonstruktionen um und hat so stets technisch fortschrittliche, aber gleichzeitig auch qualitativ hochwertige Seitenwagen gebaut. Ende der 1920er und vor allem in den 1930er Jahren konnten dadurch wiederum von Mittenzwei und zunehmend von den mit Seitenwagen belieferten großen deutschen Motorradherstellern und deren Werkssportfahrern mit STOYE-Gespannen viele internationale Wettbewerbe (z. B. Internationale Sechstagefahrten 1933 bis 1937, u.v.a.) gewonnen werden. Aus diesen erfolgreichen Konstruktionen wurden insgesamt ca. 300 verschiedene Seitenwagenmodelle, aber auch Anhänger für Pkw und Motorradgespanne oder -roller (Campi) entwickelt bzw. hergestellt. Mehrere andere Seitenwagenhersteller fertigten mit oder teilweise auch ohne offizielle Zustimmung von STOYE nach dessen Konstruktionen eigene Seitenwagen in Lizenz.
Nach der völligen Zerstörung der Firmengebäude am Dösener Weg am 4.12.1943 erfolgte ab1944 der Umzug in die Lindenthaler Straße in Leipzig-Gohlis. Die auch hier stark beschädigten Gebäude wurden wieder aufgebaut und die Produktion mit aus den Ruinen am Dösener Weg geborgenen Teilen und damit Seitenwagen aus dem Vorkriegsprogramm langsam wieder aufgenommen. 1950 bekam die Fa. STOYE die Gelegenheit, für die neuentwickelte AWO 425 den ebenfalls neuentwickelten Seitenwagen „SM“ für ein neues Gespann vorzustellen. Damit begann in Gohlis wieder in großen Stückzahlen die Seitenwagenfertigung, zunächst für AWTOWELO/SIMSON, indirekt EMW, später auch MZ.
Stoye entwickelte weitere Modelle, z. B. den weltweit ersten speziell für die damals neuen Langschwingenfahrwerke der MZ ES und SIMSON SPORT konstruierten „ELASTIK“. Dieses Modell wurde später weiterentwickelt zum „SUPERELASTIK“ und auch nach der Enteignung Stoyes 1972 bis zur Einstellung der Seitenwagenfertigung 1990 fast unverändert produziert. Insgesamt wurden allein zwischen 1950 und 1990 midestens 150.000 Seitenwagen, ab 1962 mit beginnender Verstaatlichung auch Ersatzteile und Baugruppen für MZ-Motorräder, hergestellt. Seit 1972 als „WERK IV“ von MZ. STOYE war damit – neben Watsonian in England – der am längsten produzierende Seitenwagenhersteller der Welt.
Im Frühjahr 2011 haben wir begonnen, in den Originalräumen und dem am gleichen Standort befindlichen AUTOFORUM ein kleines Museum einzurichten. Neben einigen der vielen Seitenwagenmodelle sollen hier der sportliche Einsatz der Stoye-Seitenwagen, die Patente sowie Fotos und Ausstellungsstücke aus verschiedenen Epochen der Produktion gezeigt werden.
Auch der wechselhafte Weg der Firma unter sehr verschiedenen gesellschaftlichen Bedingungen (Weimarer Republik, „3. Reich“/ 2. WK, Aufbau und sowj. Besatzungszeit danach, DDR-Zeit bis Wiedervereinigung Deutschlands 1990) wird in der Ausstellung dokumentiert. Viele Ausstellungsstücke sind aus dem Originalbestand der Firma Stoye. Sehr froh sind wir aber auch über bestehen Kontakte zu den Familien Stoye und Mittenzwei, die uns beim weiteren Ausbau des Museums unterstützen.
Fahrzeugmuseum Frankenberg
Anhand zahlreicher historischer Fahrzeuge, Fahrzeugmodelle und Schnittmodelle von Fahrzeugaggregaten und technischen sowie allgemein informierenden Bildtafeln wird der Fahrzeug- und Fahrzeugteilebau der FRAMO- und BARKAS-Produktion über den Zeitraum von 1923 bis 1991 dargestellt. Fachkundiges Museumspersonal erläutert den Besuchern weitere Einzelheiten, zum Teil aus eigenem Erleben.
Förderverein Esche-Museum e.V.
Der Verein beschäftigt sich mit der Industrie- und Heimatgeschichte in der Region Limbach-Oberfrohna.
Förderverein Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau e.V.
Die Zwecke des Vereines sind: die Mithilfe bei der Errichtung und Betreibung des Westsächsischen Textilmuseums Crimmitschau, die Mitwirkung bei der Sammlung und Erhaltung von historischen Objekten der Textilindustrie und der Textilmaschinenindustrie, die Erforschung und Darstellung der Geschichte der Textilindustrie und der Textilmaschinenindustrie, insbesondere im westsächsischen Raum.
Diese Zwecke werden insbesondere verfolgt durch: die Unterstützung des Ankaufs von Objekten für das Westsächsische Textilmuseum Crimmitschau, die Abhaltung von Vorträgen und sonstigen Veranstaltungen, Ausstellungen, Veröffentlichungen und eine enge Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, Institutionen und Museen, die auf dem gleichen Gebiet tätig sind.
Framus Museum
Gitarren und Bässe erzählen Jazz-, Rock- und Popgeschichte. Auf drei Ausstellungsetagen kann sich der Besucher seit der Eröffnung des Museums im Juli 2007 auf eine Zeitreise durch die Geschichte der legendären Gitarren-Marke begeben. John Lennon und Elvis hatten eine, Ex-Stone-Bassist Bill Wyman ebenso wie Peter Kraus: Sie alle spielten auf einer Framus-Gitarre und machten die deutsche Marke zu einem Weltbegriff.
Den Besucher erwarten im edlen Ambiente der Gründerzeitvilla mehr als 200 Exponate - von der Violine bis zum E-Bass. Sie zeigen nicht nur die Vorreiterrolle bei der industriellen Gitarrenproduktion auf, die die Marke - mit ihrem Symbol einer Geige vor der Weltkugel - von den 1950er bis 1970er Jahren einnahm, sondern veranschaulichen auch die Entwicklung verschiedener Musikstile seit dem Zweiten Weltkrieg.
Im Dachgeschoss kann der Besucher sogar selbst in die Saiten greifen: vier Framus-Gitarren und ein Warwick-Bass samt elektronischem Equipment aus der aktuellen Produktion stehen dort zum Antesten bereit. Aber nicht nur Musiker und Experten, sondern auch immer mehr Touristen sehen sich in dem repräsentativen Bau um.
Freunde des Nahverkehrs Zwickau
Die Freunde des Nahverkehrs Zwickau e.V. wurden am 21. Januar 1994 von einer Gruppe straßenbahninteressierter Enthusiasten der verschiedensten Berufe gegründet. Unser Ziel ist es, die Geschichte des Nahverkehrs in Zwickau bekannt zu machen. Wir betreiben in Zusammenarbeit mit den Städtischen Verkehrsbetrieben Zwickau GmbH die historiuschen Straßenbahnen und sind bei Veranstaltungen rund um den Nahverkehr präsent.
Interessierte, die als Schaffner und Stadtführer auf den Fahrzeugen mitwirken, die historische Fahrzeuge betreuen oder in unserem Archiv mitarbeiten wollen, sind herzlich eingeladen, unseren Verein zu verstärken.
Geländewagenmuseum Reichwalde
Auf vierhundert Quadratmetern richtet das Geländewagenmuseum seinen Blick auf Autos, die abseits befestigter Straßen Automobilgeschichte geschrieben haben.
Die Bandbreite der Ausstellung reicht von den dreißiger bis zu den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Lebensgroße Dioramen zeigen Offroad-Oldtimer, die schwimmen können und SUVs, die ein halbes Jahrhundert alt sind. Neben der Technikschau sind wirtschaftliche sowie politische Aspekte Teil der wissenschaftlich gestützten Darstellung. Zeitgenössische Fotos, Datenblätter und anschauliche Beschreibungen bieten ein breites Hintergrundwissen. Zum Sammlungsbestand gehören die beiden letzten erhalten gebliebenen Geländewagen der frühen ostdeutschen Serienfertigung - ein EMW 325/3 (P1) aus Eisenach und ein Horch H1 aus Zwickau.
Geopark Porphyrland. Steinreich in Sachsen
Der Nationale Geopark „Porphyrland. Steinreich in Sachsen“ ist ein besonderer Erlebnisraum für Umweltbildung und Tourismus und zielt so auf nachhaltige Regionalentwicklung. Er verbindet geotouristische, landschaftliche und kulturelle Potentiale des geologisch einheitlichen Raumes des nordwestsächsischen Vulkanitkomplexes.
Gegenüber anderen Nationalen GeoParks setzt er sich durch ein klares Alleinstellungsmerkmal ab: Die rund 300 Mio. Jahre alten vulkanischen Gesteine (Quarzporphyre, Porphyre und Porphyrtuffe) eines Supervulkanes bilden ein fast flächendeckendes, ca. 400 Meter mächtiges geologisches Fundament. Hinzu kommen das Verwitterungsprodukt der Porphyre Kaolin, Süßwasserquarzit und jüngere Braunkohlenvorkommen. Auch die Ablagerungen und der Formenschatz der letzten Eiszeiten (asymmetrische Porphyrberge, Gletscher- und Windschliffe, Lockersedimente) sowie die jüngste holozäne fluviale Sedimente in den Flussauen der Mulden gehören zur Basis für die historische und heutige Rohstoffnutzung. Genau diese setzt der Geopark Porphyrland geotouristisch in Szene. Die Gewinnung und Verarbeitung von Steinen und Erden wird als Teil der Kulturlandschaftsentwicklung erlebbar gemacht. Kompetenzen bei der Rohstofferkundung und beim Abbau, Technikgeschichte und Industriekultur sind dabei besondere Schwerpunkte. Der Geopark verbindet dabei Bildung und Erleben, Kultur und Sport.
Geowissenschaftliche Sammlungen im Abraham-Gottlob-Werner-Bau
Die Geowissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg zählen weltweit zu den umfangreichsten, bedeutendsten und ältesten Kollektionen dieser Art. Sie werden in die sechs thematischen Teilsammlungen Mineralogie, Petrologie, Lagerstättenlehre, Paläontologie, Stratigraphie und Brennstoffgeologie unterteilt.
Im Institut für Mineralogie, dem Werner-Bau, befinden sich die Sammlungen zur Mineralogie, zur Petrologie und zur Lagerstättenlehre. Die Mineralogische Sammlung umfasst gegenwärtig ca. 93.000 Stufen, von denen jedoch nur 5% in der Exposition gezeigt werden können. Die Ausstellung besteht aus den Teilen: Systematische Sammlung (kristallchemische Gliederung), Regionalsammlung (vorwiegend Mitteldeutschland) und Sondervitrinen (u.a. Edelsteine, Meteorite und Tektite, Kristallographie, Organische Minerale und Bernstein, Verkieseltes Holz). Zu den wertvollsten historischen Beständen der Mineralogischen Sammlung sind die Originalstufen der Mineralentdeckungen von Werner, Breithaupt und Weisbach, der ca. 10.000 Stufen umfassende Werner- Nachlass und der berühmte Meteorit von Oberrittersgrün zu rechnen. Die Lagerstätten-Sammlung umfasst mehr als 120.000 Belege. Als ein außerordentlich wertvoller Bestand sei die Historische Freiberger Reviersammlung, eine beispiellose Gangdokumentation aus dem Zeitraum 1820 bis 1913, erwähnt. Historische Bedeutung besitzt auch eine Spezialsammlung aus dem auflässigen Uranerzbergbau im Erzgebirge. Zu den wichtigsten Neuzugängen der Lagerstätten- Sammlung gehören zahlreiche auf Großexkursionen gesammelte Belege aus Lagerstätten in Skandinavien, Südafrika, Namibia, Simbabwe, Spanien und Peru. Im Jahre 1958 wurden die Gesteine aus der Lagerstätten-Sammlung ausgegliedert und in der Petrologischen Sammlung (20.000 Stücke) neu formiert. Eingeteilt nach der Entstehung der Gesteine präsentiert diese sich in einem separaten Raum.
Alle Sammlungen erfahren ständige Komplettierung, so dass u. a. im Sammlungsfoyer des Werner-Baus immer eine Auswahl aus den Neuzugängen des zurückliegenden Jahres zu sehen ist. Außerdem laden die Themen der in der Regel halbjährlich wechselnden Sonderausstellungen zu einem Sammlungsbesuch ein.
Geowissenschaftliche Sammlungen im Alexander-von-Humboldt-Bau
Die Geowissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg zählen weltweit zu den umfangreichsten, bedeutendsten und ältesten Kollektionen dieser Art. Sie werden in die sechs thematischen Teilsammlungen Mineralogie, Petrologie, Lagerstättenlehre, Paläontologie, Stratigraphie und Brennstoffgeologie unterteilt.
Das Institut für Geologie, der Humboldt-Bau, beherbergt die Paläontologische Sammlung und die Geologisch-Stratigraphische Sammlung. Beide Kollektionen bilden mit ihren 1.214.000 Belegen (davon ca. 1 Million Mikrofossilien) ein enormes wissenschaftliches Potenzial, das durch sehenswerte Schausammlungen ergänzt wird. Die Ausstellungen vermitteln Einblicke in Schichtenfolgen und Fossilien aller Formationen der Erdgeschichte. Daneben erhält der Betrachter einen Überblick über die Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten. Aufschlussreich werden die Entstehung von Tier- und Pflanzenfossilien sowie die Zusammenhänge zwischen den Bildungs- und Lebensräumen von Organismen dargestellt. Ein auch international bedeutsamer und wertvoller Bestand ist die 'Typen- und Originale Sammlung'. Sie umfasst ca. 9.000 Veröffentlichungsoriginale (Abbildungen in wissenschaftlichen Arbeiten und Lehrbüchern), darunter viele Erstbestimmungen. Die Brennstoffgeologische Sammlung befindet sich derzeitig in einem Gebäude auf dem Gelände des Lehr- und Besucherbergwerkes 'Reiche Zeche'. Die Ausstellung, die in die Themenbereiche Kohlen- und Erdölgeologie gegliedert ist, kann nur nach vorheriger Anmeldung besucht werden. Sie umfasst etwa 30.000 inventarisierte Objekte.
Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V.
Institution zur Förderung des wissenschaftlichen Austauschs:
Die GUG stellt allen interessierten Wissenschaftlern ein Forum für den wissenschaftlichen Austausch bereit. Dazu organisiert sie beispielsweise Vortragsveranstaltungen, Symposien und Arbeitskreise.
Mittlerin zwischen Wissenschaft und Praxis:
Die unternehmensgeschichtliche Forschung ist ein Prozess der Gewinnung neuer Erkenntnisse, der von der Beteiligung und Unterstützung eines breiten Spektrums von Unternehmen und Wissenschaftlern lebt. Demgemäß versteht sich die GUG als Netzwerk zur Förderung des Dialogs zwischen Unternehmen und Wissenschaftlern. Über dieses Netzwerk können Unternehmen aktuelle Problemstellungen in die wissenschaftliche Diskussion einbringen.
Partnerin der Unternehmen:
Die GUG steht den Unternehmen in allen Fragen rund um die Darstellung ihrer Geschichte zur Seite. Sie bietet ihre Unterstützung beim Aufbau von Firmenarchiven in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der deutschen Wirtschaftsarchive e.V. und bei der Dokumentation sowie Publikation von Unternehmensgeschichten an.
Glasmuseum Weißwasser
Die Gemeinde Weißwasser in der schlesischen Oberlausitz war bis Ende der dreißiger Jahre der bedeutendste Glas produzierende Ort weltweit. 1873 wird hier erstmals Glas geschmolzen; in den folgenden drei Jahrzehnten entstehen in Weißwasser elf Glasfabriken, vier Glasraffinerien, eine Spiegelfabrik, eine Glasschablonenfabrik und viele Zulieferbetriebe. Beim Rundgang durch die Museumsvilla wird der Besucher mit der Entwicklung der elf Glasbetriebe und der Technologie vertraut gemacht. Modelle und Original-Werkstellen veranschaulichen diesen Prozess. Im großzügigen Treppenhaus steht der Besucher vor einer Glasmacherwerkstelle mit allen dazugehörigen Werkzeugen. Der Rundgang geht weiter unter den Stichwörtern Technologie und theoretische Grundlagen der Glasherstellung. So sieht man die Entwicklung der Schmelzöfen, die Bestandteile und Zusammensetzung der Rohstoffe zur Glasschmelze und Glasfärbung, die Herstellung der Formen für künftige Erzeugnisse und viele Details aus dem Produktionsprozess, wie z. B. die Glasabsprengmaschine, die von der Firma Hirsch, Janke & Co. entwickelt wurde - eine Pionierleistung für die weltweite Glasindustrie. In einem Videofilm werden die Glasherstellung und weitere Verarbeitungen bis zur Veredlung gezeigt. Von einem Förderverein, den Glasbetrieben und Bürgern wurden in wenigen Jahren ca. 20.000 Glasexponate und ebenso viel Schriftgut zusammengetragen, von denen ca. 3.000 in der Ausstellung zu sehen sind. Auch die Spezialsammlungen von Wilhelm Wagenfeld, Friedrich Bundtzen und der 'Arsall'-Gläser haben bereits einen beachtlichen Bestand.
Sonderausstellungen bereichern die Dauerausstellung und die musealen Darstellungen zur Entwicklungsgeschichte von Weißwasser.
Gleichstrom in Freiberg
Elektrische Versorgungsnetze, mit Gleichstrom betrieben, sind nirgends mehr vorhanden. Sie entstanden, als die Wechselstromtechnik noch unvollkommen entwickelt war. Demnach wäre es wohl falsch, von einem „unmodernen“ Stromsystem zu sprechen. Falsch ist es in jedem Fall, derart eine technischem Fortschritt im Laufe der Zeit erlegene Energieanlage zu bezeichnen. Versorgungsnetze aller Art gehören nicht zur Mode; sie altern hinsichtlich der angewandten Technologie, die durch eine andere, jüngere, ersetzt wird. Sie sind aber nicht Ausdruck eines „Geschmacksempfindens“ seitens ihrer Initiatoren und Erbauer. Daß „Geschmackliches“ dennoch Bestandteil der Anlagen sein kann und sie dort durchaus gemäß der zeitgenössischen „Mode“ unsere Sinne ansprechen, ist nicht zu leugnen. Dazu gehören bauliche Hüllen und, da wir es hier mit elektrischen Netzen zu tun haben, auch die Tragorgane von Leitungen.
Zu historischen Städten fallen den Betrachtern eine Menge von charakterisierenden Begriffen ein, die allesamt zu Elementen der Denkmalpflege gehören. Diese Städte – eigentlich auch bloß „die Altstadt“ – sind schön, anheimelnd, gemütlich, gepflegt, romantisch usw. Aus diesen Gründen werden sie auch vermarktet, wobei die Wissens- bzw. Bildungsvermittlung zum Zusammenhang von Struktur, Funktion und Erschei-nungsbild die geringste Bedeutung hat. „Noch“ interessante historische Kategorien sind Mühlen, manchmal Brücken, im Falle Freibergs Bergwerksanlagen. Und dann hört es beinahe auf. Daß große Städte nicht nur ganz Altes verkörpern, sondern auch noch Weiteres bis heute hinzukommt, taucht günstigstenfalls in Denkmallisten auf. Wirkliche Wege zu beispielsweise Bauten der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts oder zu denjenigen technischen Altanlagen, die das Ausprägen der Städte seit 1900 deutlich mitbestimmen, werden offiziell nicht gewiesen. So hat eben auch Freiberg seine Gleichstromanlagen – Kraftwerk, Straßenbahndepot, Netzelemente – noch in allerjüngster Zeit beseitigt. Sie waren weder Gotisch noch besaßen sie Renaissanceportale. In einer Stadt, die aufs Alte hält, ist das eben nur Schrott!
Mit gesammeltem Gut will diese Ausstellung diesem Paradoxon in einer Industriestadt entgegenwirken. Sie schließt dabei den Wunsch ein, auch vom Heutigen möchte vieles bewahrt bleiben und zum Bewußtsein der künftigen Menschen dringen!
Granitabbaumuseum Königshainer Berge
Inmitten einer reizvollen Landschaft vermittelt das Museum Einblicke in die Arbeits- und Lebensbedingungen der Steinarbeiter in den Königshainer Bergen. Zwischen 1844 und 1975 brach hier die Steinbruchindustrie Granitgestein, das sich sehr gut verarbeiten ließ. Beim Bau des Görlitzer Neißeviadukts und des Neuen Leuchtturms am Kap Arkona auf der Insel Rügen fanden Werksteine aus Königshain Verwendung.
In einem ehemaligen Sozial- und Schmiedengebäude kann sich der Besucher über die schwere Arbeit in den Steinbrüchen informieren. Mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, erfährt hier der Interessierte den gesamten Werdegang des Steins vom Bruch bis zur Verarbeitung als Pflaster. Ein zweiter Teil der Dauerausstellung widmet sich der Geologie der Königshainer Berge und erläutert die Entstehung und Besonderheiten des Königshainer Granits. Im Außengelände des Museums sind drei so genannte "Steinmetzbuden" zu sehen, die mit ihrer Einrichtung die Tätigkeit der Pflastersteinschläger nachvollziehbar und wirklichkeitsnah darstellen. In einem wieder errichteten Gebäude sind Maschinen zur Steinbearbeitung ausgestellt. Der tonnenschwere Luftverdichter im Kompressorenhaus ist ein außergewöhnliches technisches Denkmal und lässt den Aufwand erahnen, der für die Versorgung der Steinbrüche mit Druckluft notwendig war.
Ein weiterer Teil der Dauerausstellung befasst sich mit der geologischen Geschichte der Königshainer Berge und gibt Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Königshainer Granits.
Ein Rundgang auf dem dazugehörigen Natur- und Steinbruchlehrpfad führt durch das einstige Abbaugebiet um die Firstensteingruppe. Auf diesem Weg kann man sich über ehemalige Produktionsstätten und alte Abbautechnik informieren sowie interessante Einblicke in Fauna und Flora dieses Landschaftsschutzgebietes erhalten.
Bis zum Jahr 2021 entstehen zwei neue Dauerausstellungsteile, die sich mit konkret mit dem Steinabbau sowie der Steinverarbeitung beschäftigen werden. Mit Hilfe modernster Technik und durch Funktionsmodelle wird so dem Interessierten der gesamte Werdegang des Steins vom Bruch bis zur Verarbeitung als Pflaster nachvollziehbar und wirklichkeitsgetreu nahe gebracht.
GRASSI Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig
Gut erreichbar im Leipziger Stadtzentrum liegt das imposante, weithin sichtbare Grassimuseum, das eine der größten Musikinstrumentensammlungen der Welt beherbergt. Ein großer Rundgang durch fünf Jahrhunderte Musikgeschichte lässt die Musikinstrumente vergangener Zeiten lebendig werden und zeigt dabei viele Facetten der Musikstadt Leipzig in einer einzigartigen Zusammenschau.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Instrumentenbau und hier besonders der Leipziger Musikinstrumentenindustrie. In den Jahren zwischen 1876 und 1930 existierten in der Stadt über 100 Fabriken und Werkstätten für den Bau von selbstspielenden Musikinstrumenten aller Art. Den Schwerpunkt bildeten Lochplatten-Musikwerke und Notenrollen gesteuerte Klaviere und Klavier-Orchestrions.
Mit seinem abwechslungsreichen Angebot an Konzerten, Kinderprogrammen, Lesungen und vielen weiteren Veranstaltungen ist das Museum für Musikinstrumente im Leipziger Musikleben längst kein Geheimtipp mehr. Als Teil der Universität Leipzig dient die am 30. Mai 1929 eröffnete Sammlung schon immer auch der Forschung und Lehre. Eine systematisch angeordnete Studiensammlung mit Instrumenten aus aller Welt bietet dafür hervorragende Möglichkeiten. Das Museum zählt seit 2001 zu den "wichtigsten gesamtstaatlich bedeutsamen Kultureinrichtungen" in den neuen Bundesländern und ist Mitglied in der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen (KNK). Unterstützt und begleitet wird die Arbeit des Museums von einem sehr aktiven Freundeskreis.
Handwerk & Gewerbe MUSEUM SAGAR
Seit September 1997 wird auf dem etwa einen Hektar großen Gelände eines ehemaligen Sägewerkes am Mühlteich in der Ortschaft Sagar anhand zahlreicher Exponate das Zusammenwirken von Naturressourcen und menschlicher Schöpferkraft am Beispiel der Wirtschaftsstruktur der Standesherrschaft Muskau demonstriert. Die regionalspezifische Entwicklung basierte auf den Rohstoffen Ton, Kohle, Eisenerz und Holz, deren Gewinnung und Verarbeitung ist Thema der Ausstellung. Schwerpunkte bilden die Sammlungen zur Holzbearbeitung und zur Industrie- und Gebrauchskeramik. Neben der Dampfmaschine der Chemnitzer Firma Richard Hartmann von 1897 sehen Sie das über 100 Jahre alte Sägegatter und den Holzschleifer in Funktion. Weitere Ausstellungsbereiche widmen sich dem örtlichen Handwerk, der Geologie des Muskauer Faltenbogens, der Eisenschmelze, der Jagd- und Waldwirtschaft sowie historischem Spielzeug.
Harmonikamuseum Zwota
Das Harmonikamuseum in Zwota präsentiert dem Besucher eine eindrucksvolle Sammlung von historischen und neuzeitlichen Zungeninstrumenten. In einer ständigen Ausstellung wird die Vielfalt dieser Instrumentengruppe dargestellt, deren Klangerzeugung anhand von Stahl- oder Messingzungen erfolgt, die durch Luftzufuhr zum Klingen gebracht werden.
Unter den Exponaten befinden sich zahlreiche Mundharmonikas sowie diatonische Handharmonikas aus dem 19. Jahrhundert, Instrumente der legendären Konzertina- und Bandonionfabriken der Familie Arnold aus Carlsfeld im Erzgebirge und Akkordeons in verschiedenen Ausführungen. Viele dieser Instrumente wurden in der Region hergestellt. Sie sind Zeitzeugen der wirtschaftlichen Entwicklung des Klingenthaler Gebietes.
In der ständigen Ausstellung sind außerdem eine Vielzahl von elektromechanischen und elektronischen Musikinstrumenten zu besichtigen, welche in dem Zeitraum vom Ende der 1950er Jahre bis 1990 im vogtländischen Musikwinkel gefertigt wurden.
Heimatmuseum Meerane
Das vollständig sanierte Alte Rathaus am Markt beherbergt das Heimatmuseum Meerane. Die Ausstellungsräume befinden sich im ersten Ober- und im Dachgeschoss des Gebäudes, das 1727 im Renaissancestil erbaut wurde.
Die Sammlungen des Museums entstammen überwiegend dem 1863 gegründeten Gewerbeverein zu Meerane. 1888 wurde das Gewerbemuseum eröffnet. Im Jahr 1939 gelangte das Museum in städtischen Besitz. Nach Umlagerung der Sammlungen 1954 in das Rathaus erfolgte 1957 die Wiedereröffnung.
Die jetzige Ausstellung wurde nach 14-jähriger Schließzeit 1992 neu konzipiert eröffnet. Zu sehen ist eine Dauerausstellung zur Stadtgeschichte von der Ur- und Frühgeschichte bis zum Ende des 2. Weltkrieges 1945. Die Besucher können sich darüber hinaus über die traditionelle Webkunst der 'Meeraner Schotten' informieren. Ein historischer Handwebstuhl und ein mechanischer Webstuhl erinnern neben vielen anderen Ausstellungsstücken an die lange Tradition der Meeraner Textilindustrie. Wechselnde Sonderausstellungen mit verschiedenen Themen ergänzen das Angebot.
Heimatmuseum und Technisches Denkmal 'Knochenstampfe'
Das Museum erhält eine Alterskur. Großzügige Fördermittel aus dem Förderprogramm der EU zur Entwicklung ländlicher Gebiete (LEADER) ermöglichen es, das marode gewordene Denkmal fit für die Zukunft zu machen.
Neben einer umfassenden Sanierung des Wohnhauses soll auch eine Erneuerung der erhaltenen Mühlentechnik und eine Umgestaltung des Außengeländes in Angriff genommen werden.
Ziel ist es künftig, ausgehend von der Knochenstampfe als Kern des Denkmalensembles, einen Schwerpunkt auf das ländliche, bäuerliche Leben im sächsischen Erzgebirge zu legen.
Den Grundstock für die geplanten Ausstellungen bilden eine reichhaltige Sammlung von Sachzeugen ländlicher Alltagskultur und Bestände zur vorindustrieellen und industriellen Strumpfproduktion im Zwönitztal.
Auch die eindrucksvolle Sammlung erzgebirgischer Volkskunst, die unter anderem zwei historische Weihnachtsberge umfasst, soll eine standesgemäßen Platz finden.
Ein Bauerngarten nach historischem Vorbild, der im Außengelände angelegt wird, ergänzt die thematische Neuausrichtung. Hier sollen alte Sorten von Nutzpflanzen angebaut werden, mit denen die Erzgebirger vor über hundert Jahren ihre Hausapotheken und ihre Speisekammern füllten.
Henry van de Velde-Museum in der Villa Esche
Die vom belgischen Künstler Henry van de Velde entworfene Villa für den Unternehmer Herbert Eugen Esche ist ein Baudenkmal von europäischem Rang. Nach dem Abschluss der aufwändigen Restaurierungsarbeiten beherbergt die Villa Esche das erste Henry van de Velde-Museum Deutschlands. Dieses Museum zeigt Exponate aus dem umfangreichen Bestand der Kunstsammlungen Chemnitz: im Erdgeschoss vermitteln das ehemalige Speisezimmer und der Musiksalon weitgehend original möbliert einen Eindruck des ursprünglichen Ambientes. Im Obergeschoss der Villa gibt eine Dauerausstellung in den ehemaligen Schlafräumen und im Badezimmer Einblick in das weit gefächerte Gesamtschaffen des vielseitigen Künstlers.
Historische Schauweberei Braunsdorf - Technisches Museum
Der unter Denkmalschutz stehende Gebäudekomplex, einschließlich der Trockenterrassen am Steilhang der Zschopau, wurde nach 1800 erbaut. Im Jahre 1827 produzierte hier eine Spinnerei mit 36 Spinnmaschinen und 120 Beschäftigten Garn. Der Kraftantrieb erfolgte durch ein Wasserrad im Wassergrabenabzweig der Zschopau.
Mit Eigentümerwechseln in den folgenden Jahrzehnten, änderte sich auch das Profil der Fabrik. Das Gebäude beherbergte eine Schafwollwäscherei, später eine Färberei sowie eine Filzfabrik. 1910 verlagerte Martin Tannenhauer seinen 1883 in Chemnitz gegründeten Webereibetrieb hierher. Bis 1990 wurden Möbelbezugsstoffe, Dekostoffe und Plüsche hergestellt. Besonderes begehrt im In- und Ausland waren die in der eigenen Musterentwicklung kreierten Stilmöbelstoffe im Biedermeierdesign.
Anfang 1990 wurde der damals volkseigene Webereibetrieb durch das VE Möbelkombinat Dresden- Hellerau liquidiert. Durch das gemeinsame Engagement des Fördervereins Industriemuseum Chemnitz und Herrn Werner Tannenhauer (Enkel des Firmengründers und letzter Betriebsdirektor) konnten ein Teil der Webmaschinen und Einrichtungen erhalten werden.
Seit 1994 präsentiert sich der alte Textilstandort als Historische Schauweberei, ist Technisches Denkmal und Museum. An zahlreichen funktionstüchtigen Maschinen wird der Arbeitsablauf vom Musterentwurf bis zum Fertiggewebe dargestellt. Darüber hinaus erfährt man viel Wissenswertes zur Entwicklung der Textilindustrie - angefangen vom Weben der Vorfahren bis hin zur klassischen Webtechnik des 20. Jahrhunderts. In den teilweise noch original eingerichteten Produktionssälen können Sie live erleben, wie aus über 7.500 Einzelfäden filigrane Biedermeierstoffe entstehen - original gesteuert von den Vorgängern heutiger Computer.
Historisches Sägewerk und Stadtgeschichtsausstellung Markneukirchen
Tauchen Sie ein in die Welt des Musikinstrumentenbaus! Im Gegensatz zu herkömmlichen historischen Sägewerken, die der Gewinnung von Bauholz dienten, ist das historische Sägewerk in Markneukirchen in der Lage, millimetergenaue Ausgangsmaterialien für den Musikinstrumentenbau herzustellen. Das macht Sägewerk in Markneukirchen einmalig im gesamten deutschsprachigen Raum.
Während einer etwa einstündigen Vorführung erhalten Sie Einblick in die Herstellung der wichtigsten Bestandteile der Zupf- und Streichinstrumente. Erleben Sie hautnah mit, wie ein Riesenfuchsschwanz ein Meter starke Baumstämme zerteilt, wie eine Trenngattersäge das Holz viertelt und am Ende der Sägestrecke millimeterschwaches Furnierholz geschnitten wird. Fühlen Sie sich hineingestellt in die Arbeitsbedingungen unseren Vorfahren. Erfahren Sie mehr über die Antriebsweise der Sägestrecke: üder eine zentrale Kraftmaschine arbeitet jede Säge über Wellen, Scheiben und Riemen.
Über die Termine von Schauvorführungen informiert Sie die die Tourismusinformation Markneukirchen. Für Gruppen ab 10 Personen können auch Sondervorführungen vereinbart werden.
Huthaus Einigkeit Brand-Erbisdorf
Das Museum befindet sich im 1837 errichteten Huthaus der ehemaligen Silbergrube 'Einigkeit Fundgrube'. Damit ist das Gebäude selbst schon museales Objekt und Zeugnis des im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts erneut aufblühenden Erzbergbaus im Brander Revier. Das Museum wurde erstmals 1931 in den Erdgeschossräumen des bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts bergbaulich genutzten Gebäudes eröffnet. Es verdankt seine Entstehung der verdienstvollen Sammeltätigkeit des einheimischen Lehrers A. Schwenke. Nach umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten können die einzelnen Teilgebiete des Silberbergbaus ausführlicher dargestellt werden. Im Erdgeschoss werden die Themen Abbau, Werkzeuge, Förderung, Erzaufbereitung und Wasserhaltung behandelt. Im ersten Obergeschoss werden die geologischen und mineralogischen Grundlagen des Bergbaus, die Geschichte der vier großen Silbererzgruben des Brander Reviers im 19. Jahrhundert, der Bergbau von 1947 bis 1969 sowie Exponate zur kulturellen und sozialen Lage und des Volkskunstschaffens der Silberbergleute gezeigt. Hervorzuheben sind mehrere plastische Arbeiten des aus dem Stadtteil Langenau stammenden Holzbildhauers Ernst Dagobert Kaltofen (1841 bis 1922). Im zweiten Obergeschoss werden die Entwicklung der Stadt Brand-Erbisdorf sowie die Industriegeschichte seit 1900 bis zur Gegenwart vorgestellt. Zu den Exponaten zählen Bodenfunde, die die Anlage einer Siedlung im Gebiet des heutigen Stadtzentrums um 1300 belegen, wie auch viele Erzeugnisse der ehemals hier ansässigen Glas- und Automobilindustrie.
Hüttels Musikwerke-Ausstellung
Hüttels Musikwerke-Ausstellung ist eine private Sammlung von mechanisch selbstspielenden Musikinstrumenten, die von den Herstellern Musikwerke genannt wurden. Die Ausstellung umfasst die gesamte Breite dieser Materie von den Kinderdrehdosen bis zu den Kirmesorgeln. Aufgrund seiner Ausbildung im Orchesterinstrumentenbau begann Wolfgang Hüttel 1964 mit dem Sammeln solcher Exponate. Die Musikwerke wurden teilweise repariert. Die Sammlung umfasst heute über 100 Stücke und ist damit die größte Sammlung auf diesem Gebiet in den neuen Bundesländern.
Interessengemeinschaft historischer Elektromaschinenbau e.V.
Der Verein erforscht die Geschichte elektrischer Maschinen und die Entwicklung des Berufs Elektromaschinenbauer. Hierzu sammelt der Verein, unterhält das "Museum im Trafohaus" und organisiert Exkursionen, Vorträge sowie kleinere Ausstellungen.
Kalkwerk Lengefeld
Das Kalkwerk Lengefeld zählt zu den bedeutendsten technischen Denkmalen der alten Bindemittelindustrie in Europa. Hier lässt sich der Abbruch von Kalkstein bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Technische Anlagen der Kalkgewinnung und -verarbeitung zeugen von dieser langen Tradition. Unmittelbar neben dem Denkmal-Ensemble unterhält das Unternehmen GEOMIN - Erzgebirgische Kalkwerke GmbH einen Verarbeitungsbetrieb. Dort wird der weiße Dolomitmarmor zu Mehlen und Feinsanden sowie Terrazzokörnungen verarbeitet.
Kalkstein wurde in der Lengefelder Lagerstätte bis Anfang des 20. Jahrhunderts unter schwerster körperlicher Anstrengung ausschließlich über Tage und deshalb nur saisonal von Frühjahr bis Herbst abgebaut und verarbeitet. Der Tagebruch ist Bestandteil des heutigen Fauna-Flora-Habitats. In den Sommermonaten Juni und Juli verwandelt sich die Bruchsohle in eine blühende Landschaft. Tausende wild wachsende Orchideen entfalten dann ihre Blütenpracht.
In den Wintermonaten verdienten die Kalkwerker ihren Lebensunterhalt vor allem mit dem Weben - nachgestellt in einer Kalkwerkerstube mit Jacquard-Webstuhl sowie originalen Hausrat- und Wohngegenständen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die noch existierenden vier Kalkbrennöfen waren bis 1975 in Betrieb. Heute wird unter anderem in einer Ausstellung im Brennofen IV über die Einlagerung Dresdner Kunstschätze am Ende des Zweiten Weltkrieges im Untertagebereich des Kalkwerkes sowie deren Rückgabe aus der Sowjetunion an die DDR in den 1950er Jahren berichtet.
Kavernenkraftwerk 'Drei-Brüder-Schacht'
Der Drei-Brüder-Schacht im Freiberger Ortsteil Zug diente von 1800 bis 1898 der Gewinnung von Silbererz. Nach dem Niedergang des Silberbergbaus in der Freiberger Region entstand von 1913 bis 1914 das erste Kavernenkraftwerk Europas als sogenanntes 'Revierelektrizitätswerk'. Dieses bestand aus dem Oberwerk im Constantin-Schacht (nicht mehr erhalten) und dem Unterwerk in 272 Meter Tiefe im Drei-Brüder-Schacht. Hier wurde von 1914 bis 1972 aus dem oberirdisch zufließenden Wasser des Kunstgrabensystems Strom für die Städte Freiberg und Brand-Erbisdorf erzeugt.
Heute beherbergen die oberirdischen Anlagen des Drei-Brüder-Schachts zum einen die originalen Steuer-, Schalt- und Hochspannungsanlagen sowie die Original-Fördermaschine und zum anderen eine moderne Umweltausstellung unter dem Motto 'WassErleben'. In der Umweltausstellung werden mit Hilfe von Themenwänden und Multimediaterminals die Sachgebiete Wasserwirtschaft im Montanwesen, Wassermanagement (erlebbar durch ein spannendes interaktives Spiel) und die Funktionsweise des Kavernenkraftwerks Drei-Brüder-Schacht dargestellt.
Der Drei-Brüder-Schacht bietet sowohl für den interessierten Techniker, den Bergbauenthusiasten, als auch für Schüler im Rahmen von Exkursionen und nicht zuletzt für die gesamte Familie interessante Erlebnisse. Die Scheidebank (ca.1850) mit Teeküche und die Werkstatt (u.a. mit Transmission und historischen Maschinen) bieten ein einmaliges Ambiente für Tagungen und Feierlichkeiten.
Kleines Bauernmuseum Albernau
Das kleine Museum in einer an einem Wohnhaus angebrachten Scheune zeigt eine Sammlung von Gebrauchsgegenständen aus Landwirtschaft und Haushalt und soll über die Lebensweise unserer Eltern und Großeltern informieren. Auf zwei Etagen werden Landwirtschafts- und Handwerksgeräte aus Opas Zeiten und Alltagsgegenstände wie z.B. ein Bett, eine Kommode mit Waschschüssel und -krug, ein Kinderstühlchen, ein Puppenwagen, eine Eckbank, ein Tisch, Porzellangeschirr, Küchengeräte und weitere Gegenstände gezeigt. In einem speziellen Raum sind u.a. historische Spielzeuge (z.B. zwei Karusells, eine kleine Modellbahn, eine Puppenstube und ein Kaufmannsladen) zu sehen.
Konrad-Wachsmann-Haus
Das Stadtbild von Niesky ist geprägt durch rund 100 Holzhäuser, die in industrieller Vorfertigung von der ortsansässigen Firma Christoph & Unmack errichtet wurden. Die hölzernen Fertigteilhäuser verteilen sich auf insgesamt vier Werk- und Musterhaussiedlungen.
Am Eingang der ehemaligen Beamtenwohnsiedlung auf der Goethestraße steht das wohl bekannteste Holzhaus unter ihnen: das Konrad-Wachsmann-Haus.
Nach langen Jahren des Leerstandes wure das bekannte Baudenkmal 2011 bis 2014 saniert. Im Zuge der Sanierung konnte überraschenderweise auch das originale Farbkonzept Konrad Wachsmanns bestimmt werden. Die modernen Farben der Erbauerzeit wurden an der Außenhülle und in den Innenräumen wiederhergestellt, so dass das Konrad-Wachsmann-Haus nun in seiner Gestalt von 1927 bewundert werden kann.
Im Herbst 2014 öffnete das Konrad-Wachsmann-Haus als Informations-, Ausstellungs- und Forschungszentrum und wird sich bald zum lebendigen Forum für modernen Holzbau entwickeln.
Die repräsentativen Räume im Erdgeschoss zeigen in einer neu gestalteten Dauerausstellung die Anfänge des industrialisierten, modernen Holzhausbaus und das Wirken des Architekten Konrad Wachsmann. Die Werks- und Musterhaussiedlungen sind durch einen Informationslehrpfad erschlossen. Individuell oder mit einer Führung können Sie entlang des „Holzhauspfades“ die unterschiedlichsten Haustypen für Arbeiter und Angestellte, private Villen und Wohnhäuser, Kindergarten, Pfarrkirche, Verkaufspavillon und Bürogebäude entdecken.
Kreismuseum Grimma
Das Museum befindet sich im historischen Stadtkern Grimmas. Es wurde 1901 auf Initiative des 'Geschichts- und Altertumsvereins Grimma' in der ehemaligen Mädchenschule der Stadt eingerichtet. Schwerpunkte der Ausstellung bilden die Stadtgeschichte Grimmas von den Anfängen bis zur Gegenwart, das städtische Handwerk, hier ist vor allem die umfangreiche Ofenkachelmodelsammlung aus drei Jahrhunderten zu nennen, sowie die Geschichte der Grimmaer Fürsten- und Landesschule, welche Moritz von Sachsen 1550 im ehemaligen Klostergebäude der Augustinereremiten einrichtete. Interessant ist auch die kleine Präsentation zum Zisterzienserinnenkloster Marienthron in Nimbschen mit seiner berühmten Nonne Katharina von Bora, die spätere Ehefrau Martin Luthers.
Einblicke in die Lebensweise der Stadtbevölkerung geben die so genannte schwarze Küche mit eingebauter Bohlenstube sowie das Biedermeierzimmer mit seinem repräsentativen Schwanenhalsofen. Eine kleine Präsentation ist dem Thema 'Husaren in Grimma' gewidmet. Das 2. Kgl. Sächsische Husarenregiment Nr. 19 war in der Stadt für 100 Jahre stationiert. Die Grimmaer Bürger profitierten von diesem Militärstandort.
Das Wachstum der Stadt war eng verbunden mit der Ansiedlung vieler kleiner und mittlerer Betriebe am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Stellvertretend werden in der Ausstellung drei Handwerksbetriebe vorgestellt: die Handschuhfabrik Händel, die Etuifabrik Reinhold Kühn sowie die Papierwarenfabrik Weißing, deren Hauptprodukte Scherzartikel waren.
Eine umfangreiche Fachbibliothek mit etwa 10000 Büchern und Broschüren ist Interessenten ebenso zugänglich wie das Zeitungs- und Fotoarchiv. Sonderausstellungen, Vorträge, Führungen durch die historische Altstadt oder zum Kloster Nimbschen sowie Museumsfeste bereichern das kulturelle Leben der Region.
Kulturhistorisches Museum Görlitz
Das Kulturhistorische Museum Görlitz präsentiert sich in drei denkmalgeschützten Gebäuden, dem Kaisertrutz, dem Reichenbacher Turm und dem Barockhaus Neißstraße 30.
Mitten im Herzen der Altstadt, direkt an der via regia, befindet sich das Barockhaus Neißstraße 30. Es entstand 1726 bis 1729 für den Leinwand- und Damasthändler Johann Christian Ameiß. Mit großen Geschäfts- und repräsentativen Privaträumen gilt es als das bedeutendste Handels- und Wohnhaus der Barockzeit in Görlitz. Gleichzeitig ist es seit Langem geistiges Zentrum der Oberlausitz. Die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften - gegründet 1779 - hatte hier von 1804 bis 1945 ihren Sitz. Seit 1951 ist das Haus Teil des städtischen Museums.
Ab Mitte des Jahres 2012 führen die repräsentativen Räume im ersten Obergeschoss des Vorderhauses als ehemalige Wohnräume des Hausherrn mit Interieur-Inszenierungen, original erhaltenen, farbigen Stuckdecken und ausgewählten Exponaten die Vielfalt barocker Lebenswelten des 18. Jahrhunderts in Görlitz und der Oberlausitz vor Augen. In Sammlungskabinetten werden bedeutende Gemälde und Skulpturen des 17. und 18. Jahrhunderts, Gold- und Silberschmiedearbeiten, geschnittene Gläser, Porzellan- und Fayencegefäße, Prunktextilien und Kunstwerke auf Papier präsentiert. Die Räume können auch ohne Ausstellungsobjekte besichtigt werden.
Im ersten Geschoss befindet sich auch die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften mit ihren berühmten historischen Räumen und herausragenden Buchbeständen. Der restaurierte, weit über die Grenzen der Oberlausitz bekannte Bibliothekssaal gehört mit seinen markanten 'Triumphbögen des Wissens' zu den schönsten Bibliotheksräumen Deutschlands. Außerdem erhalten die Besucher auch Einblicke in die Milichsche Bibliothek, die den Grundstock der ersten öffentlichen Bibliothek in Görlitz bildete.
Die zweite Etage widmet sich ganz den Sammlungen und der Arbeit der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, die hier ab 1804 residierte. Originale Möbelstücke, wertvolle Gemälde und einzigartige, wissenschaftliche Sammlungen wurden in speziellen Kabinetten so inszeniert, wie sie dort auch schon vor 200 Jahren aufbewahrt worden sein könnten. Ein Physikalisches Kabinett, ein Literatur- und Musikkabinett sowie Altertümer- und Naturalienkabinette spiegeln die unterschiedlichen Forschungsinteressen der Gesellschaftsmitglieder wider.
Einzigartig ist das Physikalische Kabinett des Adolf Traugott von Gersdorf, eines der bedeutendsten Mitbegründer der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Gersdorf experimentierte intensiv mit Elektrizität. Besonders eindrucksvoll ist seine große Scheibenelektrisiermaschine, die er 1792 in Amsterdam beim damals führenden Konstrukteur Cornelis van Wieckera bestellte und sich in die Oberlausitz bringen ließ. Sie gehört zu den letzten Elektrisiermaschinen ihrer Art weltweit.
Im Altertümerkabinett können Sammlungen aus Griechenland, Rom und Ägypten besichtigt werden. Aber auch einheimische Ausgrabungsfunde sind ausgestellt.
Darüber hinaus waren die Naturgeschichte der Oberlausitz und angrenzender Regionen, Medizin, Sprache und Volkskunde Felder, auf denen die Mitglieder der Gesellschaft forschten. Die Ergebnisse sind in Topographischen Kabinetten zu sehen. Gersdorfs Mineraliensammlung z. B. gehört heute zu den ältesten und bedeutendsten historischen Sammlungen in Deutschland.
Doch nicht nur die Natur und die Geschichte faszinierten die Mitglieder der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Zu einer universalen Bildung zählte auch die Kunst. So ist es nicht verwunderlich, dass eine umfangreiche Sammlung von Werken schlesischer und oberlausitzer Künstler zum Besitz der Gesellschaft gehört. Bedeutende Landschafts- und Porträtmalereien sowie grafische Werke der Aufklärungszeit und Romantik ergänzen die Schau.
Kunstblumen- und Heimatmuseum 'Professor Alfred Meiche'
Die im Jahre 1909 vom Gewerbeverein Sebnitz in einem Raum der alten Stadtschule eröffnete städtische Altertumssammlung bildete den Grundstock für das heutige Kunstblumen- und Heimatmuseum. Der Gesamtbestand ist inzwischen auf ca. 11.000 Exponate angewachsen. Zum Museumsbestand gehören ferner eine Spezialbibliothek und ein umfangreiches Bild- und Schriftarchiv. Zu den im Museum verwahrten Nachlässen gehört der des bedeutenden sächsischen Heimatforschers Prof. Alfred Meiche (1870 bis 1947). Dessen Namen trägt das Museum seit 1987. Ferner befinden sich hier Teilnachlässe des Puppenspielers Max Jacob (1888 bis 1967), der Scherenschnittkünstler Adolf Tannert (1839 bis 1913) und Elisabeth Grünwaldt (1871bis1961), der Malerin Ilse Ohnesorge (1866 bis 1937) und des Malers, Grafikers und Buchillustrators Hanns Georgi (1901 bis 1989). Beachtlichen kulturhistorischen Wert hat ferner der Bestand von Bild- und Schriftdokumenten sowie Mustern und Werkzeugen zur Geschichte der Kunstblumenherstellung im Sebnitzer Raum sowie die Sammlung von Werken heimischer Künstler und der regionalen Volkskunst.
Seit 1994 befindet sich das Museum in einem 1734 erbauten und von 1992 bis 1994 nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restaurierten Wohn- und Geschäftshaus eines Leinewandverlegers. In den drei Etagen des Hauses gibt die ständige Ausstellung auf mehr als 350 Quadratmetern einen Überblick über wesentliche Abschnitte der Stadtgeschichte und der Geschichte der Kunstblumenherstellung in und um Sebnitz. Historische Wohnräume geben Einblick in die
Lebensweise Sebnitzer Kaufleute, Handweber und Blumenmacher vom 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Erdgeschoss ist die originale Ausstattung eines Lebensmittelladens aus dem Jahre 1879 zu sehen. Besondere Gedenkräume erinnern an das Wirken von Sebnitzer Persönlichkeiten.
Kunstgewerbemuseum
Das Auge schulen ̶ das Dresdner Kunstgewerbemuseum erfüllte zunächst einen ganz praktischen Zweck: 1876 gegründet, war es an die Dresdner Kunstgewerbeschule angegliedert und sollte sowohl das Qualitätsbewusstsein für Materialität und Gestaltung fördern, als auch Studenten, Besucher und Produzenten aus Industrie und Gewerbe ein Formgefühl und Geschmack vermitteln. Denn die Aufhebung der Zünfte und die Industrialisierung hatten zunehmend zu einer Verschlechterung der Produktqualität geführt und so sollte die Gründung des Museums vor allem eine staatliche Initiative zur Förderung und Weiterentwicklung der sächsischen Wirtschaft sein. Damit gehörten die Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum zu wichtigen Institution für die frühe sächsische Industriekultur.
Seit 1914 wurde es als eigenständiges Museum geführt und eine kunsthistorisch fundierte Präsentation nach Stilepochen rückte in den Vordergrund. Zahlreiche Stücke der Sammlung gingen in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs durch Zerstörung und Diebstahl verloren, darunter wertvolle Wandteppiche und Exponate der Ostasiensammlung. Durch die Zerstörung der Dresdner Innenstadt fehlte es zudem lange an Ausstellungsflächen. Einige Teile der Sammlungen kamen im Zwinger unter und einzelne Möbel sind bis heute in den Schlössern in Moritzburg und Weesenstein ausgestellt. Seit 1963 ist das Schloss Pillnitz Ausstellungsort der Sammlung, die jedoch aus konservatorischen Gründen nur von Mai bis November für Besucher zugänglich ist.
Neben Besonderheiten wie dem Schaudepot der Deutschen Werkstätten Hellerau und den Weinlig-Zimmern im Schloss Pillnitz sind durch Sonderausstellungen regelmäßig ausgewählte Objekte in der zentral gelegenen Kunsthalle im Lipsiusbau sichtbar.
Die Vision der Direktorin Tulga Beyerle: Das Kunstgewerbemuseum soll ein Ort sein, der auch heutige Designer zu neuen Ideen inspiriert und es ermöglicht die gestalterisch-traditionellen Schwerpunkte der Sammlung mit innovativen und internationalen Positionen in den Dialog treten zu lassen und Teil der zeitgenössischen Industriekultur in Sachsen zu sein. Aus diesem Impuls konnten bei der systematischen Erweiterung der Sammlung in den letzten Jahren vor allem auch zeitgenössische Stücke aus den angrenzenden Nachbarländern Polen und Tschechien erworben werden.
Kunstsammlungen Chemnitz - Museum am Theaterplatz
Dem Typus nach sind die KUNSTSAMMLUNGEN CHEMNITZ - Museum am Theaterplatz ein kunsthistorisches Museum mit einer seit 1866 entstandenen Sammlung. Zeitlich beginnt der Bestand der Malerei Ende des 18. Jahrhunderts und der der Skulpturen Mitte des 19. Jahrhunderts. Schwerpunkte der Grafik bilden das 19. und 20. Jahrhundert (Honoré Daumier, Karl Schmidt-Rottluff, Picasso, Wolfgang Mattheuer, Lyonel Feininger, u.a.). Den heterogensten Bestand zeigt das Kunstgewerbe mit Koptischen Stoffen aus dem 4. bis 8. Jahrhundert und bedeutenden europäischen Textil-, Plakate- und Tapetensammlungen. Das Museum besitzt die weltweit einzige museale Strumpfkollektion mit 4.000 Exemplaren aus den Jahren 1880 bis 1910.
Ein Glücksfall für die Kunstsammlungen Chemnitz war, dass der finanzielle Wohlstand mit der Entstehung der Moderne zusammenfiel. Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) wurde in Chemnitz geboren, Erich Heckel (1883-1970) und Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) verbrachten ihre Schulzeit hier. Ebenso ist eine große Anzahl wertvoller Kunstwerke des Hauses mäzenatischem Handeln wohlhabender Chemnitzer Unternehmer und Kunstfreunden zu danken. Dazu gehört die Familie Vogel (Koptische Stoffe, 1899), Erich Goeritz (1.127 Lithografien von Honoré Daumier, 1926), Familie Harald Loebermann (300 Arbeiten auf Papier von Lyonel Feininger, 2009) und Hartmut Koch (850 Werke von Wolfgang Mattheuer, 2002/2009). Wichtige Meilensteine in der Rückkaufgeschichte von Kunstwerken waren unter anderem 'Kopf eines Denkers' von Wilhelm Lehmbruck, 'Ausblick aus der Villa Romana' von Max Beckmann oder 'Käte und Hugo Perls' von Edvard Munch, die der Sammlung durch die Aktion der sog. 'Entarteten Kunst' entzogen wurden.
Nach der Wende war das Museumsgebäude in einem desolaten Zustand. Nach jahrelangen Baumaßnahmen befindet sich das Gebäude nicht nur in einem hervorragenden Zustand, vielmehr ist es nach dem Urteil des Schriftstellers Dschingis Aitmatow ´das schönste Museum in Europa`. Heute verfügen die KUNSTSAMMLUNGEN CHEMNITZ - Museum am Theaterplatz über neue Ausstellungsräume, in denen dauerhaft 'Malerei der Romantik' und 'Skulpturen' aus dem Sammlungsbestand gezeigt werden. 1998 konnte die Stiftung Carlfriedrich Claus - Archiv für die Kunstsammlungen Chemnitz gesichert werden, damit ist der gesamte Nachlass des Künstlers (575 Handzeichnungen, 850 Druckgrafiken, 267 Tonbandkassetten, Manuskripte, Tagebücher, Notizbücher, seine Bibliothek mit 10.000 Bänden und mehr als 22.000 Briefe) im Museum. Zu den Kunstsammlungen Chemnitz - Museum am Theaterplatz gehört außerdem eine Kunstbibliothek (70.000 Bände) mit Lesesaal.
Kustodie der TU Dresden
Als technische Bildungseinrichtung, deren Gründung 1828 in direktem Bezug zur Industrialisierung Sachsens und Europas zu sehen ist, verfügt die TU Dresden über einen substantiellen Objektbestand zu wissenschafts- und technikhistorischen Fragestellungen sowie zur Industriegeschichte Sachsens.
Als eine zentrale Einrichtung der Technischen Universität Dresden ist die Kustodie für den Erhalt, die Pflege und die Nutzung der naturwissenschaftlichen und technischen Sammlungen sowie dem Kunstbesitz zuständig. Sie unterstützt die dezentralen Sammlungen bei der wissenschaftlichen Erschließung und musealen Beurteilung der historischen Sachzeugen der Universität und ist für die Betreuung des universitären Kunstbesitzes verantwortlich. Ausgewählte Objekte der Sammlungs- und Universitätsgeschichte werden in der Ständigen Ausstellung der Kustodie gezeigt.
Darüber hinaus betreibt die Kustodie die Altana Galerie im Görges-Bau, in der Ausstellungen auf der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft gezeigt werden. Die Kustodie berät in Fragen der künstlerischen und innenarchitektonischen Gestaltung und Repräsentation, der Denkmalpflege sowie hinsichtlich hochschulgeschichtlicher Themen.
Lehr- und Schaubergwerk Frisch Glück 'Glöckl'
Johanngeorgenstadt wurde 1654 als letzte größere Bergstadt Sachsens von böhmischen Exulanten gegründet. Nach den ersten Silberfunden um 1658 begann 1671 der Vortrieb des 'Frisch Glück Stollens', aus welchem sich das bedeutendste Bergwerk der Stadt entwickeln sollte.
Die Grube war bis zum Betriebsschluss 1958 Ausgangspunkt für mehrere bedeutende Tiefbauprojekte des Reviers zur Suche und zum Abbau von Silber-, Wismut-, Uran- sowie Kobalterzen. Ende des 17. Jahrhunderts und letztmalig Mitte des 19. Jahrhunderts wurden gewaltige Wasserkünste eingebaut, deren Reste man heute noch bewundern kann. Zur übertägigen Kontrolle der Pumpenfunktion tief im 'Frisch Glücker Kunst- und Treibeschacht' wurde Mitte des 19. Jahrhunderts das im Volksmund namengebende 'Glöckl' mit der zugehörigen Kaue errichtet, heute ein Wahrzeichen des Bergwerkes.
Auf dem etwa einstündigen Weg durch die Untertage-Welt erlebt der Besucher die facettenreiche, schwere und für den Fortgang der Menschheitsentwicklung so wichtige Bergmannsarbeit. An Originalplätzen werden Werkzeuge und Geräte, aber auch die natürlichen geologisch-mineralogischen Grundlagen lebendig und geben einen umfassenden Einblick in die Bergbaugeschichte.
Ein besonderes Kapitel nimmt der Uranbergbau ein. Ausgehend von der Entdeckung des Urans in Pechblende aus Johanngeorgenstadt 1789 werden viele Aspekte dieses Metalls beleuchtet bis hin zur Herstellung von Kernwaffen. Die Grube Frisch Glück lieferte als erste Grube der sowjetischen Wismut-AG ab 1946 Uranerz für sowjetische Atomprojekte. Das heutige Lehr- und Schaubergwerk ist somit die Wiege des ostdeutschen Uranbergbaues nach dem Zweiten Weltkrieg.
Leipziger-Strick-Maschinen-Fabrik G. L. Oehmler
Das geschlossene Druckereiensemble im Art-déco-Stil ist ein Denkmal und authentischer Ort Leipziger Industriekultur. Gebäude und Inhalt sind aufs Engste vereint. Die für ihre Entstehungszeit typische Industriearchitektur beherbergt heute das Museum für Druckkunst.
Das Gebäude und seine Vorgängerbauten haben eine wechselvolle Nutzungsgeschichte. Ein Vorgängerbau wurde ab 1876 vom Kaufmann Gustav Ludwig Oehmler als Fabrik für Strickmaschinen genutzt. 1893 ließ Oehmler ein zweigeschossiges Vorhaus an der Nonnenstraße errichten.
1908 erwarb der Lampenfabrikant Theodor Wilhelm Weickart das Grundstück und errichtete die heutige Vierflügelanlage mit Innenhof. In der Fabrik wurden nun Petroleum- und Gaslicht-Brenner gefertigt. Das zweigeschossige Gebäude an der Nonnenstraße wurde 1915–1917 dreigeschossig neu erbaut.
Nach Übernahme durch die Dr. Karl Meyer GmbH 1922 wurde der Gebäudekomplex als Druckerei genutzt. Hierfür wurden die Decken im Hinterhaus verstärkt und das Vordergebäude im Art-déco-Stil umgestaltet.
1992 erwarb der Münchner Typograf Eckehart SchumacherGebler das Gebäude und richtete 1994 eine Druckerei mit angegliedertem Werkstattmuseum ein. Seit 2000 wird das Haus von einer privaten Stiftung getragen.
Lichtblau
Lichtblau e.K. entwickelt und vermarktet Materialprüfungen für verschiedene Gebiete und bietet Applikationen als Dienstleistung an.
SurveNIR ist eine weltweit einzigartige für den Bereich Kultur entwickelte Applikation. Hiermit kann der Alterungszustand von Papier in Archiven und Bibliotheken bewertet werden.
SurveNIR ist eine sehr schnelle und vor allem zerstörungsfreie Technologie.
Das Prinzip basiert auf der Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS), sehr schnellen Prüfungen per Lichtmessung und der Auswertung über statistische Verfahren. SurveNIR ist ein mobiles System, so dass die Objekte die Einrichtung oder das gewohnte Umgebungsklima nicht verlassen müssen. Kombiniert mit einer für jede Applikation angepassten Software ergeben sich wertvolle, kundenspezifische Werkzeuge.
Akuter Restaurierungsbedarf als auch nachhaltige Bestandserhaltungsstrategien können mit SurveNIR definiert werden. Ermöglicht wird dies durch die integrierte Papiersortenerkennung sowie 8 relevante chemisch-physikalische Messgrößen wie Säuregehalt (pH), Bruchkraft oder Ligninge-halt sowie der Kombination mit beschreibenden Kriterien, wie Format und Gewicht. Neben der Bestimmung der Messgrößen sind mit Datenbank, Er-gebnisbewertung und Datenausgabe weitere Elemente enthalten.
SurveNIR nutzt die Individualität eines jeden Papieres, welche sich in den NIR-Spektren widerspiegelt. Basierend auf der Korrelation der Referenzdaten von über 1000 europaweiten Papieren und deren NIR-Spektren ist es SurveNIR möglich, die Daten aus einer Vielzahl typischer historischer und moderner Papiere zu extrahieren. Mit SurveNIR können Objekte aus mehr als 200 Jahren bewertet werden.
SurveNIR arbeitet vollständig zerstörungsfrei.
Lohgerber-, Stadt- und Kreismuseum Dippoldiswalde
Die ständigen Ausstellungen sind in die Abteilungen Lohgerbermuseum, Stadtgeschichte Dippoldiswalde und Regionalgeschichte im Osterzgebirge gegliedert. Während die ehemaligen Wohnräume des Gerbermeisters im barocken Vordergebäude für die regional- und stadtgeschichtlichen Ausstellungen genutzt werden, dient das Gewerbegebäude als technisches Denkmal des Lohgerberhandwerkes. In den drei Etagen des Werkstattgebäudes sind eine Wasserwerkstatt, eine Gerberei, eine Zurichtstube, der Trockenboden, das Lederlager sowie die Gesellenkammer zu sehen, die von den Arbeits- und Wohnbedingungen der Gerber berichten. Das Museum widmet sich in seinen umfangreichen Forschungsarbeiten der geschichtlichen Entwicklung des Lohgerberhandwerks von seinen Anfängen bis zum Übergang zur Lederindustrie. Die museale Nutzung einer Lohgerberwerkstatt des 18. Jahrhunderts ist einmalig in Europa.
Das Museum verfügt insgesamt über 22 Ausstellungsräume. Gegenstände des örtlichen Handwerks und der Industrie, u. a. der Seiler, Töpfer, Zinngießer, Schlosser, Schuhmacher und der Strohhutfertigung sowie Stadtmodelle dokumentieren die Stadtgeschichte. Eine Sammlung zur Regionalgeschichte mit Hausrat, Bauernmöbeln und Objekten der Strohflechterei, Schnitzerei und Drechslerei veranschaulichen Volkskunst und Lebensweise im Osterzgebirge. Acht Räume stehen für diese Themen zur Verfügung. Ergänzt wird die Darstellung der Arbeits- und Lebensweise im Erzgebirge durch Modelle, unter anderem von verschiedenen Hausformen, einem Kohlenmeiler und einem mechanisch betriebenen Bergwerksmodell. Anhand von Videovorführungen können die Besucher ihr Wissen, beispielsweise auf den Gebieten des Volkskunstschaffens, der Lederherstellung und der Geschichte der Schmalspurbahn, erweitern.
Luftfahrttechnisches Museum Rothenburg
Das Museum befindet sich auf dem Gelände des Flugplatzes Rothenburg. Der Oder-Neiße-Radweg führt unmittelbar am Flugplatz entlang.
Das Luftfahrttechnische Museum Rothenburg bietet allen an Luftfahrt und Technik Interessierten aber auch jenen, die einfach nur neugierig auf das Abenteuer Luftfahrt sind, einen umfangreichen Einblick in die Welt der Fliegerei.
Im Freigelände können Sie mehr als 15 Flugzeuge und Hubschrauber aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts hautnah erleben. Die Sammlung umfasst viele Flugzeuge aus Ost und West. Neben diversen Typen und Varianten der MiG-Familie sind auch eine Suchoj Su-22 sowie mehrere Strahltrainer und ein Transportflugzeug aus tschechischer Produktion zu sehen. Im direkten Vergleich können Flugzeuge der Bundeswehr, wie die F-104 Starfighter, die F-86 Sabre, die FIAT G-91 Gina und eine OV-10 'Bronco', besichtigt werden.
Das Museum widmet der Entwicklung der Luftfahrtantriebe mit dem Schwerpunkt Strahltriebwerke der 50er bis 80er Jahre eine umfangreiche Ausstellung. Die Palette reicht vom WK-1F der MiG-17 über das J-79 des Starfighters bis zum RD-33 der MiG-29. Aber auch Hubschrauberantriebe, Kolbenmotoren und Hilfsantriebe sind in der Präsentation vertreten. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung bilden Rettungseinrichtungen sowie Bekleidung und Ausrüstung des Flugzeugführers. Das Museum verfügt über eine umfangreiche Sammlung von Katapultsitzen einfachster Bauart (L-29) bis zum Zero-Zero-Sitz K-36. Weitere Themenbereiche sind die Kabine mit der Kabinenausrüstung/Avionik, Anlagen und Systeme des Flugzeuges, der Wartung und der Flugsicherung sowie die Geschichte des Flugplatzes Rothenburg und des Fliegerausbildungsgeschwaders.
Anhand eines Stammbaums wird die Geschichte der MiG-2 historisch aufgearbeitet, die als eines der meist gebauten Militärflugzeuge nach dem Zweiten Weltkrieg in über 45 Ländern flog. Ergänzend hierzu sind auch die Stammbäume der MiG-17 und MiG-19 dargestellt.
Marianne Brandt Gesellschaft e.V.
Die 1893 in Chemnitz geborene Marianne Brandt ist die wohl bedeutendste deutsche Metallgestalterin. Sie bestimmte durch ihre Entwürfe wesentlich die Produktgestaltung des 20. Jahrhunderts. Produkte nach ihren Entwürfen sind in renommierten Museen auf der ganzen Welt ausgestellt, so zum Beispiel im Museum of Modern Art in New York. Zum großen Teil werden sie unverändert noch heute in Serie produziert.
Marianne Brandt studierte in den 1920er Jahren am Bauhaus in Weimar und Dessau. Berühmt wurde sie durch ihre Gestaltungsleistungen in der Metallwerkstatt am Bauhaus. Sie entwarf hauptsächlich Gebrauchsgerät wie Tee-Extraktkännchen, Aschenbecher oder Tee- und Kaffeeservice. Großen Ruhm erlangte sie besonders durch ihre formschönen Lampen. Nach ihrem Studium arbeitete sie u.a. im Bau-Atelier von Walter Gropius in Berlin, anschließend von 1929 bis 1932 in den Ruppel-Werken in Gotha.
Seit 2000 widmet sich die Marianne Brandt-Gesellschaft intensiv dem geistigen Erbe der Chemnitzerin. So unterhält sie im Elternhaus von Marianne Brandt öffentlich zugängliche Studienräume. Hier kann man sich mit dem Leben und Werk der Gestalterin vertraut machen oder informelle Veranstaltungen besuchen.
Mathematisch-Physikalischer Salon
In der Welt des Mathematisch-Physikalischen Salons ticken die Uhren anders. Zum Beispiel die Weltzeituhr von Andreas Gärtner: 365 Ziffernblätter sind auf einer großen Scheibe befestigt und zeigen die Uhrzeit an 365 verschiedenen Orten der Erde an. Um 1690 hat Andreas Gärtner eine verblüffende technische Lösung für die Konstruktion dieser Uhr entwickelt – sie nutzt die Gesetzte der Schwerkraft. Oder die spektakuläre Planetenuhr: Bereits in den 1560er Jahren wurde sie in Marburg und Kassel im Auftrag des sächsischen Kurfürsten August konstruiert. Sie zeigt den der Uhrzeit entsprechenden Stand von Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn an – eine technische Meisterleistung.
Die beiden Uhren zählen zu den vielen Prunkstücken der weltberühmten Sammlung historischer Uhren und wissenschaftlicher Instrumente, die der Mathematisch-Physikalische Salon beherbergt. Dazu gehören Erd- und Himmelsgloben, faszinierende optische, astronomische und geodätische Geräte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen, historische Instrumente zum Rechnen, Zeichnen und zur Bestimmung von Längen, Maßen, Temperatur und Luftdruck. Die Objekte geben einen Überblick über die Entwicklung der frühen feinmechanischen Instrumente, Globen und Uhren und vermitteln anhand ausgewählter Beispiele ihre Anwendung und Technik. Darüber hinaus sind sie Kunstwerke von höchstem Niveau, die ihre fürstliche Herkunft widerspiegeln.
Von herausragender Bedeutung sind der arabische Himmelsglobus aus dem 13. Jahrhundert und die Rechenmaschine von Blaise Pascal, die um 1650 entstanden ist. Oder ein trommelnder Bär, Wecker und Musikautomat in einem. Aber auch der Brennspiegel, mit dem Freiherr von Tschirnhaus jene hohe Temperatur erzielte, die zur Herstellung von Porzellan erforderlich war. Nachdem der Mathematisch-Physikalische Salon nach der stattgefundenen umfassenden Sanierung wieder eröffnet ist, sind allein diese Objekte den Besuch wert.
Motorradmuseum Schloss Augustusburg
Als der sächsische Kurfürst August ab 1568 das Schloss Augustusburg errichten ließ, war der Platz wohl gewählt. Weithin sichtbar erhebt sich das Jagd- und Lustschloss über dem Zschopautal und gilt mit seinen diversen Museen und den wechselnden interaktiven Sonderausstellungen bis heute als eines der schönsten Renaissanceschlösser Mitteleuropas.
Das Motorradmuseum gehört zu den bedeutendsten und umfangreichsten Zweiradsammlungen Europas. Auf einer Ausstellungsfläche von 1200 m² wird anhand von 175 Exponaten die technische Entwicklung des Motorrades von 1885 bis heuteeindrucksvoll in Szene gesetzt. Weltweit einzigartig ist die museale Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Zschopauer Motorradfirmen DKW, Auto Union und MZ. Besondere Höhepunkte sind Motorsport-Inszenierungen mit historischen Filmen, ein Soundsimulator und zahlreiche Prototypen und Unikate der historischen Fahrzeugtechnik. Im Januar, im August sowie am 3. Oktober finden alljährlich Biker- und Oldtimer- Treffen statt, die Schloss Augustusburg in ein "Open-Air-Museum" verwandeln und Fans aus ganz Europa anlocken.
Gefährte mit weitaus weniger PS sind im Kutschenmuseum zu sehen. Hier werden herrschaftliche Wagen aus dem ehemaligen Marstall zu Dresden und weitere Kutschen bürgerlicher und ländlicher Herkunft präsentiert.
Museum 'Alte Pfefferküchlerei' Weißenberg
Die 'Alte Pfefferküchlerei' Weißenberg ist europaweit das älteste und einzige museal genützte Denkmal der Produktionsgeschichte des Pfefferküchlerhandwerkes.
Ihre Bausubstanz (Keller) geht auf die Erstbebauung des Marktplatzes der 800 jährigen Stadt Weißenberg zurück. Die nach der Zerstörung der Stadt Weißenberg während des 30-jährigen Krieges im 17. Jahrhundert erbaute Pfefferküchlerei wurde als Familienbesitz bis 1937 betrieben und ging durch ein Legat des letzten Meister Paul Opitz in den Besitz der Stadt Weißenberg über. Am 14. September 1941 fand die Eröffnung des Hauses als Museum im Beisein des Legators statt.
Die 'Alte Pfefferküchlerei' Weißenberg gibt einen Rückblick in die sozial-ökonomische Entwicklung der Arbeits- und Lebensweise eines ehemals weit verbreiteten, bodenständigen, städtischen Handwerkes, das seit dem 19. Jahrhundert von der Feinbäckerei, Industrialisierung und Süßwarenproduktion weitgehend abgelöst wurde.
Das Fachwerkständerhauses mit dem Backhaus mit der aus Holz Stroh und Lehm gefertigten Knüppelesse, unter der sich der altdeutsche Backofen, der Kessel zur Honigbereitung und der häusliche Herd befindet, ist das zugleich das wichtigste Exponat; ebenso wie die original erhaltenen und eingerichteten Handwerks- und Wohnräume. Die Modelstecherei lässt ein klein wenig erahnen, welchen symbolischen und Bildungswert der Bildpfefferkuchen als Festgebäck in den vergangenen Jahrhunderten für alle Feste des Jahres- und Lebenskreislaufes der Bevölkerung hatte. Die Vielzahl der Zutaten und Gewürze lässt auf die Professionalität der Hersteller schließen.
Museum Auerbach i. V.
In der Dauerausstellung werden die Stadt- und Burggeschichte, das Zunftwesen und die industrielle Entwicklung (besonders der Textilindustrie) dargestellt. Kunstvoll gestaltete Innungsladen und eine bemerkenswerte Zinnsammlung (u. a. mit Auerbacher Zinnmarke) sind zu sehen. Auch weitere Aspekte der Bergbaugeschichte und die Pechgewinnung werden veranschaulicht. Der Blick in eine Schusterstube aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts ist ebenso möglich wie der in eine bürgerliche Wohnstube aus der zweiten Hälfte des vorletzten Jahrhunderts. Ganzjährig ist eine vogtländisch-erzgebirgische Weihnachtsstube in Form einer Licht- und Toninszenierung zu sehen. Seit 2013 bereichert eine multimediale Abteilung zum Thema 'Flucht, Vertreibung, Neubeginn - Heimatvertriebene im sächsischen Vogtland' die Dauerausstellung. Einzigartig ist die Anlage 'Garten steinerner Zeitzeugen' im Außenbereich. Hier wird anhand zahlreicher Objekte der Bogen vom Mittelalter bis zum Ende der DDR, von mittelalterlichen Steinkreuzen bis zur Gedenktafel für Widerstandskämpfer gespannt. Parallel zur Dauerausstellung werden wechselnde Sonderausstellungen in den oberen Räumen des Museums gezeigt. Dazu gehören auch eine Weihnachts- und eine Osterausstellung. Der Museumsbesuch wird abgerundet mit dem Aufstieg auf das Aussichtsplateau des Schlossturmes. Der Ausblick auf die Stadt bis hinein ins Erzgebirge entlohnt für die 179 Stufen, die es hinaufzusteigen gilt.
Museum Borna
Die im Hochmittelalter entstandene Stadt Borna ist spätestens seit dem Beginn des Braunkohlenbergbaues das Zentrum des Leipziger Südraums. Die Stadt an der Wyhra beherbergt neben einer Reihe barocker Bauten auch bedeutende mittelalterliche Gebäude, wie die spätgotische Stadtkirche mit dem Marienaltar des Meisters H. W. und die Kunigundenkirche, eine romanische Backsteinbasilika aus dem 12. Jahrhundert. Der letzte vorhandene Zeuge der Stadtbefestigung ist das Reichstor. 1723 wurde es in einer schlichten barocken Form auf dem Vorgängerbau errichtet und beherbergte die Bürger- und Feuerwache sowie Arrestzellen. Die Ausstellungen in den Räumen zeigen entsprechend dieser Funktionen die Wachstube und informieren über die städtische Gerichtsbarkeit. Der Aufstieg im Reichstor lohnt auch wegen der oben gelegenen Türmerstube.
In den Museumsgebäuden neben dem Reichstor kommt der Geschichte des Bergbaues der größte Raum zu. Die Entwicklung dieses Wirtschaftszweiges, der zugehörigen Industrien, die sozialen und kulturellen Auswirkungen aber auch die Forschungsergebnisse der Braunkohlengeologie und -archäologie werden hier dargestellt. Weiterhin kann man sich im Museum über den Musikinstrumentenbau, die Feldgärtnerei und die 'Blauen Reiter', das in Borna stationierte Karabinierregiment, informieren.
Museum Burg Mylau
„Nicht nur eine Burg“ – unter diesem Motto sind auf der Burg Mylau auch Zeugnisse aus der frühen Industriegeschichte Sachsens präsentiert. 1808 richtete der Mylauer Webermeister Christian Gotthelf Brückner in den leerstehenden Sälen der Burg eine erste Spinnerei ein. Hier ließ er auf in Chemnitz gefertigten Handspinnmaschinen Baumwolle verspinnen. Nur wenige Jahre später zog die Spinnerei in ein neues Gebäude an der Göltzsch, während auf der Burg Kontor- und Lagerräume verblieben. Aus der Brückners Firma entwickelte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine der größten Spinnereien Sachsens. 1836 ließ Brückner die erste Dampfmaschine der Region aufstellen und wechselte damit vom Wasser- zum Dampfantrieb. In der Dauerausstellung sind die ältesten Geschäftsbücher der Firma C. G. Brückner sowie Unterlagen der 1811 auf der Burg eingerichteten Fabrikschule zu sehen.
Ab 1968 war die Burg auch Standort der Firma Carl Baust, die hier ihre „Rote-Decken-Druckerei“ betrieb. Der ursprüngliche Standort der Firma Baust war am Fuße der Burg, auf der Burg befanden sich nur Produktionsräume. Ein Drucktisch, verschiedene Druckmodel, eine originale schwarzbedruckte Decke aus rotem Wollflanell sowie die Werkzeuge der Formstecher aus der Firma Baust sind im Museum präsentiert.
Nach dem Ende der industriellen Nutzung ging die Burg 1892 in die Hände der Stadt Mylau über, die hier ihr erstes Rathaus, ein Museum und eine Schloßschenke einrichten ließ. Der Neubau der Rathauserweiterung 1907-1908 ist eines frühesten Beispiele für „Zeitgenössisches Bauen im historischen Bestand“ in Deutschland.
Am Fuße der Burg befindet sich das ehemalige Weberviertel „Türkei“. Hier wurden spätestens seit dem 18. Jahrhundert Stoffe für den Handel mit dem Nahen Osten und dem Balkan gewebt, woraus der bis heute gebräuchliche Name resultiert. Das planmäßig angelegte Viertel blieb in seiner Kleinteiligkeit zwar nicht von Modernisierungsmaßnahmen verschont, zeigt aber noch eindrucksvoll die städtebaulichen Konsequenzen aus Hausweberei und Verlagswesen.
Museum der Stadt Lichtenstein
Das Stadtmuseum Lichtenstein ist das Spezialmuseum für die Chenilleweberei in Sachsen. Beim Besuch der Pariser Weltausstellung 1878 wurde der Textilunternehmer Louis Erbert auf das flauschige Chenille-Garn aufmerksam gemacht. In den Folgejahren entwickelte er Lichtenstein zu einem Zentrum dieses Spezialzweigs der Weberei. Als überregional bedeutende Hersteller von Chenillestoffen etablierten sich die Firmen Ebert & Co. und Drechsel & Co.
Verwebt eignet sich das Chenillegarn besonders zur Herstellung von Möbelstoffen und vor allem als Stoff für Bademäntel und Badestoffe. Prominenter Träger eines Bademantels aus Lichtensteiner Produktion war Boxweltmeister Max Schmeling.
Im Museum erwarten Sie zwei vorführbereite Chenilleschneidmaschinen. Die Stoffmustersammlung gibt Einblick in die Weberei- und Designgeschichte seit dem 19. Jahrhundert.
Das 1912 gegründete städtische Museum zeigt außerdem Dokumente zur frühen Stadtgeschichte, berichtet von den Herren, Grafen und Fürsten von Schönburg und ihrem Schloss in Lichtenstein, stellt Sachzeugen der Kirchengeschichte vor und zum Handwerk. Sargschilde, die über Begräbnistraditionen der Innungen erzählen, sind eine weitere Besonderheit der Ausstellung.
Die Post und das Vereinswesen sowie das Gedenkzimmer für den Zoologen Prof. Dr. Karl Max Schneider und ein Raum über den Bildhauer Martin Götze schließen den Rundgang ab. Im ausgebauten Dachgeschoss finden wechselnde regionale und kulturgeschichtliche Sonderausstellungen statt.
Museum der Stadt Pegau
Das Museum der Stadt Pegau wurde 1899 gegründet. Den Grundstock dafür legten die Stadtverwaltung, die Kirche und die Bürgerschaft mit ihren umfangreichen Schenkungen.
Dieses älteste Heimatmuseum Westsachsens mit seinen 560 m² Ausstellungsfläche befindet sich im Dachgeschoss des Rathauses. Die Exposition auf zwei Ebenen ist nach modernen musealen Gesichtspunkten gestaltet und besticht durch das Ambiente des nahezu dreihundertfünfzig Jahre alten Dachstuhls des Rathauses.
Zwei Dauerausstellungen sind zu sehen: Die erste, die volkskundliche Exposition "Rundgang durch das Leben der alten Pegauer" macht mit dem Lebenslauf unserer Altvorderen von der Wiege über alle Freuden und Leiden des Lebens bis zur Bahre vertraut. Die zweite, die historische Zeitschiene "Mammute, Mönche, Macher" schlägt einen Bogen der Geschichte von den Tundren der Eiszeit über die ersten dauerhaft ansässigen Ackerbauern und Viehzüchter, die Benediktinermönche des ersten Klosters östlich der Saale im Markenland und das Werden der Stadt, ihre Schicksalsschläge und Höhepunkte bis hin zu den großen Machern an der Schwelle des letzten Jahrhunderts. Zudem finden in jedem Jahr Sonderausstellungen statt.
Vor der Tür des Museums beginnt eine steile Treppe zum Aufstieg auf den Rathausturm, an dem Werk der Turmuhr vorbei, bis man in dreißig Meter Höhe auf einen Umgang hinaus tritt, wo man von einem bemerkenswerten Rundblick über die Stadt und den Leipziger Südraum überrascht wird. Früher stellte der Wohnbereich in der Turmspitze den Arbeitsbereich des Türmers dar, welcher über die Stadt wachte und Brände meldete.
Dem Museum angegliedert ist das technische Denkmal Ziegelei Erb.
Museum Frohnauer Hammer
Besucher können während eines etwa einstündigen Rundganges eine Menge sehen und erleben. Im historischen Hammerwerk werden nach wie vor mittels Wasserkraft der kleine Hammer und die Blasebälge in Funktion vorgeführt.
In einem Nebengebäude treibt ein weiteres Wasserrad einen Schleifstein und über Transmission eine Freihand-Drehmaschine sowie eine Bohrspindel an.
Im Obergeschoss des Hammerwerkes befinden sich Ausstellungsräume, in denen die hier hergestellten Produkte zu sehen sind. Etwa die Hälfte der Teile, wie Schlägel, Keile, Bohrer, Gießlöffel und eiserne Maschinenteile lieferte man an Betriebe des Bergbau- und Hüttenwesens. Weitere Auftraggeber waren die Land- und Forstwirtschaft sowie der sächsische Hof in Dresden, für den insbesondere Kunstschmiedearbeiten angefertigt wurden. Bestandteil des Museumsrundganges ist die Volkskunstgalerie. Hier erhalten die Besucher Einblicke in das traditionsreiche volkskünstlerische Schaffen der obererzgebirgischen Bevölkerung, besonders im Bereich des Schnitzens. Auch Sonderausstellungen finden in diesen Räumen statt. Als letzte Abteilung betritt man das 1697 erbaute Herrenhaus, eines der schönsten Fachwerkbauten des Erzgebirges. In den Wohnräumen der ehemaligen Hammermeisterfamilie Martin führt eine Klöpplerin diese traditionelle Handarbeitstechnik vor.
Museum für Volksarchitektur und bäuerliche Kultur Schwarzbach
Die Hauptaufgabe des Fördervereins Museum für Volksarchitektur und bäuerliche Kultur Schwarzbach besteht darin, wertvolle ländliche Gebäude, die vom Zerfall bedroht sind und durch ihre Eigentümer nicht gerettet werden können, am Standort abzubauen und in Schwarzbach wieder aufzubauen. So wurden in den vergangenen Jahren bereits sechs Gebäude 'gerettet'. Die Bauten sind entsprechend ihrer ursprünglichen Funktion mit Geräten und Gegenständen ausgestattet. Dadurch erhält der Besucher einen Einblick in das Arbeiten und Leben vergangener Zeiten. Auf anschauliche Art und Weise wird das Backen von Brot im Holzbackofen, die Herstellung von Butter und Quark und das Rösten von Kaffee vorgeführt.
Museum Hofmühle Dresden
Im Anwesen der ehemaligen kurfürstlichen Hofmühle-Bienertmühle in Dresden-Plauen wurde in den Jahren 2005/06 eines der Gebäude des Gründerzeitensembles zu einem Museum ausgebaut. Schwerpunktthemen der Ausstellungen sind die Geschichte des Ortes, Themen der lokalen Stadtgeschichte und des Landschaftsraumes Plauenscher Grund. Das Baudenkmal beherbergt zudem historische Mühlentechnik aus der Zeit um 1900, welches als Kulisse für Dauerausstellungen und Wechselausstellungen dient. Gegenwärtig zeigt das Museum drei Dauerausstellungen: Das 'Anton Reiche Museum' - historische Schokoladenformen und künstlerisch gestaltete Blechdosen des Dresdner Gründerzeitunternehmers Anton Reiche. Die Ausstellung 'Gret Palucca' über das Leben der weltbekannten Dresdner Tänzerin. Die Ausstellung 'Die Bienerts' - das Wirken der bekannten Industriellen- und Mäzenatenfamilie am Ort.
Museum Saigerhütte Olbernhau mit Kupferhammer
Ein einzigartiges Zeitzeugnis des Hüttenwesens der Buntmetallurgie in Europa!
Die Saigerhütte Olbernhau/Grünthal aus dem Jahre 1537 verdankt ihren Namen einem Verfahren zur Entsilberung von Rohkupfer, dem Saigern. Das Werk entwickelte sich zu einer der bedeutendsten so genannten sächsischen Bergfabriken. Zeitweise kamen von hier mehr als zehn Prozent des gesamten Silberaufkommens in Sachsen. Die Saigerhütte war gleichzeitig Zentrum der Kupferverarbeitung in Sachsen. Vier Hammerwerke gehörten einst zum Komplex. Das erste Walzwerk arbeitete ab 1847.
Über 20 historische Einrichtungen umfasst die ehemals in sich geschlossene, privilegierte Industriegemeinde, umgeben von den Resten einer wehrhaften Mauer.
Am Originalstandort der Freianlage 'Lange Hütte' wird an Hand von Öfen, Herden und einem Pochwerk die Dimension der Saigerhütte veranschaulicht. Im voll funktionsfähigen Hammerwerk erklärt der Hammerknecht die Geschichte dieser frühkapitalistischen Produktionsstätte und führt den sechs Zentner schweren Breithammer in Funktion vor. In der Ausstellung im Kupferwarenlager stellen Funde, museale Sachzeugen und Modelle sowohl die Entwicklung des Hüttenwerkes als auch den Produktionsprozess des Saigerns dar. Weitere Einrichtungen, wie Hüttenschule und Arbeiterwohnhaus, informieren über die Lebensweise der Hüttenarbeiterfamilien. Der Besucher erhält Einblick in Technik, Geschichte und soziale Struktur eines jahrhundertealten metallurgischen Betriebes.
Museum Steinarbeiterhaus Hohburg
Im Porphyrhügelland an der Mulde entstanden seit dem Bau der ersten deutschen Ferneisenbahn von Leipzig nach Dresden ab Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Steinbrüche, in denen der harte Quarzporphyr zu Pflastersteinen und Schotter verarbeitet wurde. Heute zählt die Region zu den größten Zentren der Natursteingewinnung in Deutschland.
Um die letzten Zeugnisse des traditionellen Steinbruchbetriebes zu erhalten, wurde von Heimatfreunden 1980 mit dem Aufbau eines kleinen Spezialmuseums zur nordwestsächsischen Natursteinindustrie begonnen. Das dafür genutzte Häusleranwesen stammt aus dem Jahr 1802 und ist fast unverändert erhalten geblieben. Seit 1985 werden im Erdgeschoss auf lebendige Weise die Wohnverhältnisse einer Steinarbeiterfamilie gezeigt. Hinterflurküche, elterliche Schlafkammer und 'gute Stube' sind mit Interieur aus der Zeit um 1910 ausgestattet. Backofen, Kellergewölbe und Stall vermitteln mit zahlreichen Gerätschaften Einblick in die Wirtschaftsweise und Eigenversorgung jener Zeit.
Die Entwicklung der Steinindustrie von der schweren Handarbeit bis zum Bau der Schotterwerke ist in der oberen Etage dokumentiert. Im Freigelände wurde ein Abbauort nachgestaltet, an dem eine fahrbare Brecheranlage (in Funktion), eine Lokomobile von 1907, Feldbahn mit Kipploren, Zugmaschinen, Straßenwalze, Dumper, Bohrraupe und eine Tankstelle der 1930er Jahre zu sehen sind.
In der Kantine (für Gruppen auf Wunsch mit Kaffee und Kuchen) werden halbjährlich wechselnde Sonderausstellungen gezeigt. Die regelmäßigen Gartenkonzerte (Country, Dixieland, Folk) sind durch das rustikale Umfeld ungewöhnlich reizvoll.
Museum Uranbergbau - Traditionsstätte des sächsisch-thüringischen Uranerzbergbaus
Die Traditionsstätte ist das einzige Bergbaumuseum, welches die zumeist geheim gehaltene Geschichte der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft (SDAG) 'Wismut' – ehemals der drittgrößte Uranproduzent der Welt – von den bewegenden Anfängen 1946 bis zum gegenwärtigen Sanierungsstand dokumentiert. Die Ausstellung gibt Einblick in die Arbeits- und Lebensbedingungen der Wismutkumpel. Gezeigt werden unter anderem Arbeitsgeräte und Fotos, die Arbeit der Grubenwehr wird vorgestellt, es gibt Bergbaumodelle zu bestaunen, und eine kleine Gemäldegalerie präsentiert Ausschnitte aus der während der DDR aufgebauten Kunstsammlung der Wismut AG. Eine Maschinenparkausstellung im Außengelände, Mannschaftswagen und eine Sammlung von Mineralien zur Lagerstätte Schlema/Hartenstein ergänzen die Präsentation. Außerdem wird der Weg vom Uran zur Atombombe anhand zahlreicher Anschauungsobjekte erläutert.
Museumsbahnhof Markersdorf-Taura
Vom 'Sächsischen Manchester' aus verbreitete sich die Industrialisierung auch ins Chemnitzer Umland. Besonders an den Flussläufen entstanden Manufakturen und Betriebe. Im Chemnitztal fanden zahlreiche Industrielle ihr Auskommen. Gemeinsam kämpften sie für eine Eisenbahnanbindung, die schließlich als teuerste Nebenbahn Sachsens auch gebaut wurde. Große Verdienste erlangte dabei Gustav Friedrich Großer, der in Markersdorf Schreibmaschinen produzierte und in dessen Villa man heute gediegen tafeln kann. Eine fünfzigprozentige Überschreitung der Baukosten bedingte seinerzeit den Rücktritt des Finanzministers des Königreiches Sachsen - Werner von Watzdorf. Die Einweihung der Strecke am 30. Juni 1902 stand unter keinem guten Stern. König Albert verstarb elf Tage vor der Eröffnung. In ganz Sachsen herrschte Staatstrauer, als die Chemnitztaler ihre Eisenbahn feierten. Im Zweiten Weltkrieg wurde zeitweilig das riesige Eisenbahngeschütz 'Dora', welches in Oberlichtenau stationiert war, in den beiden Tunneln der Strecke vor den Bombern versteckt. Das bekannte Waschmittel FEWA, das Spülmittel Fit und der Weichspüler Avistat wurden in den an die Strecke angeschlossenen Fabriken vor, im sowie auch nach dem Krieg in der DDR produziert und verfrachtet. Unterwäsche aus den Chemnitztaler Textilfabriken verlud man für die westdeutschen Versandhändler in versiegelte Waggons und fuhr sie als Devisenbringer durch den 'Eisernen Vorhang'. Nach der Wende knipste man in den Betrieben die Lichter aus und versetzte damit auch der Chemnitztaleisenbahn den Todesstoß. Das romantischste Stück der Strecke durch das Schweizerthal kann heute mit dem Aussichtswagen der Museumsbahn erfahren werden. Der urige Schienentraktor 'Paul' entführt Sie in die bezaubernde Natur. Steigen Sie ein und erleben Sie Geschichte und Geschichten mitten im Herzen Sachsens!
Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen
Die Tradition des Instrumentenbaus im 'Vogtländischen Musikwinkel' währt nun schon über 350 Jahre. Anschaulich dargestellt kann man dies im Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen nachvollziehen. 1883 durch Paul Apian-Bennewitz gegründet und mit großem Eifer stetig erweitert, umfasst die Sammlung heute zirka 3.200 Musikinstrumente. Neben vogtländischen Instrumenten finden sich auch über 250 Exponate ferner Kontinente.
Nicht nur bei Touristen beliebt ist das Museum bis heute auch ein gern genutzter Anlaufpunkt für Fachleute und Wissenschaftler. Seit 1942 ist die immer umfangreicher werdende Sammlung im 'Paulus-Schlössel', einem 1784 gebauten spätbarocken Bürgerhaus, zu Hause.
Im Hauptgebäude befinden sich, nach Instrumentengattung ausgestellt, die europäischen Musikinstrumente und im Nebenflügel des Gebäudes sind die außereuropäischen zu bewundern. Neben der Entwicklung der einzelnen Instrumentengattungen gibt es auch einige Kuriositäten zu bestaunen.
Erweitert wird die Sammlung durch das Gerber-Hans-Haus, welches neben dem Tourismusbüro der Stadt original erhaltene Werkstätten Markneukirchner Instrumentenmachermeister und ein historisches Handelskontor, sowie die größte Geige der Welt und eine Riesentuba beherbergt. Regelmäßig finden Sonderausstellungen statt. Ein Weltmusik-Garten rundet das Angebot mit allerhand Instrumenten zum selber ausprobieren ab.
Der Verein der Freunde und Förderer des Museums e. V. gab bereits mehrere CDs mit Aufnahmen von Museumsinstrumenten und umfangreiche Fachbücher heraus.
Musikinstrumentenbau im Vogtland
Der vogtländische Musikinstrumentenbau ist im Spannungsfeld von Heimatgeschichte, Familien- bzw. Unternehmensgeschichte und wissenschaftlicher Herangehensweise zu begreifen. Dabei sollte die regionale Gewerbegeschichte in einem Beziehungsgefüge zur allgemeinen Geschichte, zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie zur Musikgeschichte, speziell zur Entwicklung und Nutzung des Instrumentariums, verstanden werden.
Im Rahmen des Generalthemas werden Untersuchungen durchgeführt zur Geschichte einzelner Herstellungszweige (z. B. Blasinstrumentenbau, Geigenbau), zu einzelnen Entwicklungsabschnitten (Verlagssystem, Weltwirtschaftskrise), zur Genealogie (Hersteller- und Händlerfamilien). Hierzu entstehen Publikationen; Konferenzbeiträge und Vorträge sind möglich.
Dabei wird die Geschichte des Musikinstrumentenbaus als eine Teildisziplin der Musikinstrumentenkunde verstanden, die sich neben bestimmten Instrumenten oder Meistern auch einzelnen Regionen und Schulen widmet, im konkreten Falle dem Vogtland als einem Teil sächsischer Gewerbekultur und -tradition.
Eine wesentliche Säule der Forschungen sind Kooperationen mit dem Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen und dem Studiengang Musikinstrumentenbau Markneukirchen der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Entscheidend sind ferner Kontakte zu gegenwärtigen Herstellern und ausübenden Musikern im Vogtland, mit denen das Kontinuum der untersuchten Historie greifbar wird.
Netzwerk Industriekultur Görlitz
Der Verein goerlitz21 e.V. konzipiert und realisiert modellhaft sozial und ökologisch orientierte Projekte, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Ziel von görlitz21 e.V. ist es, Interesse und Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu vermitteln, besonders im Umgang mit dem architektonischen Erbe (speziell Industriedenkmalen), den Dialog zu initiieren und Engagement für Denkmalschutz und Denkmalpflege in der Stadt Görlitz zu mobilisieren. Dazu gehört die Vermittlung der technischen und industriellen Geschichte in Veranstaltungen und Vorträgen, die Initiierung und Unterstützung neuer Projekte und bestehender Aktivitäten sowie Öffentlichkeitsarbeit, multimediale Präsentationen und Dokumentation entsprechender Prozesse. Unser erklärtes Ziel ist es, Informationen offen zu legen, Kommunikation zu fördern und eine starkes Netzwerk zu schaffen. Der Verein ist ein aktiver Zusammenschluss von qualifizierten Fachleuten unterschiedlicher beruflicher Kompetenzen und arbeitet mit anderen ähnlich gesinnten Gruppen und Personen zusammen und trägt damit zur Vernetzung unter ihnen bei. Ziel der Initiative in Görlitz ist es, Interesse und Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu vermitteln, besonders im Umgang mit dem architektonischen Erbe. Das Netzwerk Industriekultur Görlitz und seine Partnereinrichtungen in der Stadt und im Landkreis Görlitz wollen den Dialog initiieren und Engagement für Denkmalschutz und Pflege des Industriekulturerbes fördern.
Dies geschieht auch in der Entwicklung von Konzepten für die kulturelle und künstlerische Nach- und Zwischennutzung von Bauten des Industrieerbes. Zu den Angeboten gehören die Görlitz Lost Places Touren, Führungen zum Industrieerbe der eh. Industriestadt Görlitz, eine Informationsstelle und Bibliothek der Görlitzer Industriegeschichte und die Reihe der Industrie Salongespräche.
Neudorfer Suppenmuseum
Neudorf ist im 'Oberen Erzgebirge' weit und breit als Suppendorf bekannt. Liebevoll wird die Suppe als 'Mutter aller Speisen' bezeichnet. Suppenterrinen, Teller, Löffel, Tassen, Kochbücher und alles, was zur Suppe gehört, finden in der Ausstellung Platz und werden anhand von Texten und Bildern näher erläutert. Gewürzt wird alles mit kleinen Anekdoten und Episoden aus den verschiedenen Suppenepochen. Auch die 'suppenländischen' Traditionen, wie Suppenkochwettbewerb (Verkostung) und Suppentopfziehen, werden vorgestellt.
Nudelmuseum
Das Nudelcenter Riesa bietet eine einzigartige Erlebniswelt aus Nudelmuseum, Gläserner Produktion, Restaurant, Nudelkontor und Kochstudio.
Auf der Erlebnistour durch die 'Welt der Nudel' werden die Geschichte der Nudel und die Entwicklung der Teigwarenproduktion bis hin zur Herstellung der Nudeln heute, mithilfe modernster Technik, nacherlebt. In der Gläsernen Produktion (Präsentationsfilm mit anschließendem Werksrundgang) erfährt der Besucher, wie Spaghetti & Co. hergestellt und verpackt werden. Im Nudelmuseum leben die letzten 100 Jahre durch historische Aufnahmen, alte Maschinen, historische Werbeplakate und ehemaliges Inventar auf. In den Vitrinen sind das heutige Sortiment sowie Produkte aus der Zeit vor 1930 und der DDR zu sehen. Die vielfältigen Sortimente im Nudelkontor lassen die Herzen aller Nudelfans höher schlagen! Im Restaurant 'Makkaroni', bei schönem Wetter auf der Terrasse, gibt es Nudelgerichte a la carte von herzhaft bis süß. Im Kochstudio Riesa werden regelmäßig Kochveranstaltungen zu verschiedensten Themen für Groß und Klein angeboten.
Parkeisenbahn Auensee in Leipzig
Die Parkeisenbahn ist eine Miniaturbahn mit einer Spurweite von 381 mm. Auf ihrem Rundkurs über Wiesen und durch Wald um den idyllischen Auensee legt sie eine Strecke von 1,9 km zurück. Der See entstand im Jahr 1909 aus einer Kiesgrube, die Material für den Bau des Leipziger Hauptbahnhofes lieferte.
Die Bahn wird vom Verein Parkeisenbahn Auensee e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig betrieben. Der Fahrbetrieb wird seit der Gründung 1951 von Kindern und Jugendlichen in der Freizeit durchgeführt.
Die Parkeisenbahn ist mehr als eine touristische Einrichtung. In Kooperation mit der Deutschen Bahn AG (DB) betreibt der Verein eine aktive Jugendarbeit. Kinder und Jugendliche lernen hier den Eisenbahnbetrieb im Kleinen und beim Kooperationspartner DB im Großen kennen.
Perlmutter- und Heimatmuseum Adorf
Im einzigen noch erhaltenen Stadttor des Vogtlandes befinden sich heute zwei äußerst interessante Ausstellungen. In diesem Heimatmuseum erfährt man einerseits viel Wissenswertes zur Geschichte der über 725-jährigen Stadt Adorf. Zum anderen gibt Deutschlands umfangreichste Sammlung zum Thema „Perlmutter“ einen faszinierenden Einblick in den Zusammenhang zwischen dem Naturrohstoff und dem kunsthandwerklichen Geschick der Muschler. Adorf galt einst als Zentrum der deutschen Perlmutterwarenherstellung. Die drei Säulen der Exposition Biologie und Schutz der Flussperlmuschel, sächsische Perlenfischerei und Perlmutterwarenherstellung vermitteln viel Wissenswertes und Interessantes zu einem Thema, das man so in einem Mittelgebirge überhaupt nicht vermutet und eine lange und bedeutende Tradition in Sachsen besaß.
Zum Museum gehören zudem die beiden Ausstellungen „Miniaturschauanlage Klein- Vogtland“ und Botanischer Garten, die in einem idyllisch am Waldrand sich befindenden Ausstellungskomplex zusammengefasst sind und die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region mittels detailgetreuer Modelle sowie die Pflanzenvielfalt der Hochgebirge aus aller Welt präsentieren.
Pfefferkuchenmuseum Pulsnitz
Frische Pfefferkuchen das ganze Jahr gibt es nur in Pulsnitz. In der Pfefferkuchenstadt sind noch acht Handwerksbetriebe und eine GmbH tätig. Die Tradition geht dabei bis auf das Jahr 1558 zurück. Mehr darüber erfährt man im Pfefferkuchenmuseum. Es vermittelt die Atmosphäre einer Pfefferküchlerei um 1900. Maschinen, Ausstechformen, Model, Riechboxen, nostalgische Blechdosen und weitere Raritäten veranschaulichen das lebhafte Handwerk. Neben der Schauwerkstatt können Besucher selbst Pfefferkuchen backen und verzieren. Führungen und Verkostungen sind nach Voranmeldung möglich.
Pferdegöpel Johanngeorgenstadt
Pferdegöpel dienten im erzgebirgischen Bergbau der maschinellen Förderung von Erz und Gestein. In der 1654 gegründeten Bergstadt Johanngeorgenstadt wurden zwischen 1721 und 1806 drei solcher Förderanlagen erbaut.
In dem 1798 errichteten Pferdegöpel der 'Neu Leipziger Fundgrube' - einem hölzernen, schindelgedeckten Bau - zogen noch bis 1915 zwei Pferde Erz und Gestein aus 140 Metern Tiefe. Nach einer Restaurierung im Jahr 1921 diente er als Technisches Denkmal. 1948 musste er dem Uranerzbergbau der WISMUT weichen. In den Jahren 1992/93 erfolgte der originalgetreue Wiederaufbau.
Pferdegöpel Rudolphschacht
Die Gründung der Stadt Marienberg geht zurück auf den Bergbau, dessen Traditionen und Bräuche das Erzgebirge zu einer unverwechselbaren Kulturlandschaft prägten. Mit der originalgetreuen Wiedererrichtung des historischen Pferdegöpels, der von 1838 bis 1877 auf dem Rudolphschacht in Betrieb war, wird ein Stück Marienberger Bergbaugeschichte lebendig.
In regelmäßig stattfindenden Führungen lernt der Besucher Aufbau und Arbeitsweise der von Pferden betriebenen Förderanlage mit Treibehaus und Scheidebank kennen. Mutige haben die Möglichkeit im Rahmen einer Untertageführung bis in 20 Metern Tiefe in den Rudolphschacht hinabzusteigen. Zu besonderen Anlässen wird in der auf dem Schachtgelände errichteten Bergschmiede mit historischen Maschinen aus den 1930er Jahren das Schmiedefeuer entfacht. In Ergänzung zur Präsentation der Stadtgeschichte im Bergmagazin befinden sich im Besucherzentrum des Göpels eine Ausstellung zum Thema 'Bergbau im Marienberger Revier' sowie ein mechanisches Bergwerksmodell des Volkskünstlers Kurt Meier.
Das historische Ambiente der Anlage lädt zudem zu vielseitigen Veranstaltungen, wie z. B. den beliebten Mettenschichten in der Vorweihnachtszeit, ein.
Photographiedepot
Die im PHOTOGRAPHIEDEPOT versammelten Aufnahmen zeigen architektonische, landschaftliche und industrielle Zeugnisse des Umbruchs in Mitteleuropa; an ihnen kann Geschichte hergeleitet wie Zukunft begründet werden. Depot ist ein Ort, an dem etwas abgelegt wird. Das Deponierte ist damit vorläufig aus dem Verkehr gezogen, kann aber jederzeit wieder eingesetzt werden. Vom Archiv unterscheidet sich das Depot durch die kürzere Verweildauer des Gelagerten. Beides sind Zwischenlager; erst die Deponie markiert Endgültiges. Ein Photographiedepot hat gegenüber dem Oberbegriff Bildarchiv einen anderen Zeitbezug: die gesammelten Bilder sind als Maßstab der täglich neu entstehenden Aufnahmen ständig präsent. Jedes Photo ist ein Dokument; dokumentarisch wird es durch die Intention des Photographen wie durch den Gebrauch der Vermittler und Betrachter.
Die im PHOTOGRAPHIEDEPOT versammelten Aufnahmen zeigen architektonische, landschaftliche und industrielle Zeugnisse des Umbruchs in Mitteleuropa; an ihnen kann Geschichte hergeleitet wie Zukunft begründet werden. (Rolf Sachsse, April 1994)
Der Photograph agiert so als als Industriearchäologe und Archivar. Er lokalisert Orte der Industriegeschichte, bedrohte und transformierte Orte. Er archiviert und dokumentiert sie.
Plauener Spitzenmuseum
Faszinierende Schönheit und beeindruckende Eleganz in architektonisch kostbaren Ausstellungsräumen zeigt das Plauener Spitzenmuseum, das seit Juni 1984 im Alten Rathaus zu Plauen sein Domizil hat. Hier wird ausgestellt und Wissenswertes vermittelt, was Plauener Spitze zu Weltruf führte und die Vogtlandmetropole international bekannt machte. Wertvolle Exponate vermitteln optisch eindrucksvoll die Beziehungen der Stadt zu einem ihrer bedeutendsten Industriezweige.
Historische Funde aus dem Altertum belegen, dass die Spitze so alt ist wie die Mode selbst. Ihren Siegeszug durch Europa trat sie im 16. Jahrhundert aus Italien an, seinerzeit als Blüte der Renaissance-Kunst. 1856 wurden in Plauen die ersten beiden Handstickmaschinen aufgestellt, 1872 arbeiteten in 231 Betrieben über 900 dieser Maschinen. Im Vogtland nahm die Stickereiindustrie eine rasante Entwicklung. Diese wurde besonders dadurch gefördert, dass dem Prokuristen der Firma F. A. Mammen u. Co., Theodor Bickel, gemeinsam mit dem Stickmeister Klaus und dem Zeichner Tröger 1880 die Entwicklung der Tüllspitze gelang, die in Frankreich als 'Dentelles de Sax' erfolgreich eingeführt werden konnte. Zur Weltausstellung 1900 in Paris erhielt die Plauener Spitze den Grand Prix. Die Vogtlandstadt wuchs binnen kurzer Zeit zu einem international bekannten Zentrum der Stickerei und wurde 1904 Großstadt.
Zu den vielen Kostbarkeiten der ständigen Ausstellung gehören u. a. eine Pantografenstickmaschine (Baujahr 1910), ein Mehrkopfstickautomat (Baujahr 1932), Nadel-(Hand-)Spitzen (1880), Batist-, Tüll-, Ätzspitzen und Applikationen für Plains, Kragen, Decken und Accessoires von 1880 bis heute sowie Gardinen, Fest- und Brautkleider von 1910 bis zur Gegenwart. Eine mehrmals im Jahr wechselnde Sonderausstellung zeigt aktuelle Spitzen und Stickereien aus Kollektionen führender heimischer Produzenten der Marke Plauener Spitze®.
Porzellansammlung
Affen und Löwen, ein Adler und ein Pfau, sogar ein »Bologneser Hündchen« haben sich eingefunden: Der Saal mit Meissener Porzellantieren ist eine Attraktion in der Porzellansammlung. Die Dresdner Sammlung ist die qualitätsvollste und zugleich umfangreichste keramische Spezialsammlung der Welt, nicht zuletzt wegen ihrer herausragenden Bestände frühen Meissener Porzellans sowie ostasiatischer Porzellane des 17. und frühen 18. Jahrhunderts. August der Starke (1670-1733) war süchtig nach Porzellan. Seiner 'maladie de porcelaine', wie er selbst seine Sucht nach dem 'weißen Gold' bezeichnete, verdankt Dresden diese einzigartige Sammlung. In der herrlichen Innenarchitektur des Zwingers, immer mit Blick auf die barocke Kulisse des Zwingerhofes, werden heute die schönsten der 20.000 erhaltenen Stücke präsentiert. Der Bogen der ausgestellten Porzellane spannt sich von Zeugnissen der chinesischen Ming-Periode über die reichen Bestände aus der Regierungszeit des Kaisers Kangxi (1662–1722) bis hin zu japanischen Imari- und Kakiemon-Porzellanen des frühen 17. und 18. Jahrhunderts. Auch die Entwicklung des Meissener Porzellans von der Erfindung im Jahre 1708 bis zum späten 18. Jahrhundert lässt sich in Werken höchster Kunstfertigkeit ablesen.
In den letzten Jahren schuf der international renommierte New Yorker Architekt Peter Marino die Entwürfe für die Innenausstattung der beiden Bogengalerien und des Tiersaals - teils nach der eigenen Fantasie, teils das historische Konzept des Japanischen Palais von dem Architekten Zacharias Longuelune aus dem Jahre 1735 neu interpretierend. So erwartet die Besucher beispielsweise ein opulentes Wandarrangement in der Langgalerie mit türkisfarbenem Porzellan vor purpurvioletter Wand. Dieses Ensemble war in größerer Form bereits für das Porzellanschloss – das Japanische Palais - vorgesehen. Im Tiersaal sind die Wände mit Ledertapeten nach Vorbildern des frühen 18. Jahrhunderts gestaltet - in der Mitte des Saales stehen zwei chinesisch anmutende Baldachine, zwischen ihnen ein gitterförmiger fünf Meter hoher Pavillon im chinesischen Stil, gedeckt von einem Pagodendach mit Porzellanglocken. Auf vergoldeten Wandkonsolen sitzen Vogelplastiken des Meissener Modelleurs Johann Joachim Kaendler - ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert.
Ringbrandofen Großtreben
Er steht fast etwas unbemerkt am Nordwest-Ende des Beilroder Ortsteiles Großtreben, im Norden des Landkreises Nordsachsen an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt – der Ringbrandofen. Aber diese Fast-Versteckposition ist seiner gar nicht würdig. Denn: Der seit 1984 als technisches Denkmal eingestufte Ofen gilt als ältester noch erhaltener seiner Bauart in der Welt.
Der im Jahr 1865 nach dem 1858er Patent des Berliner Ingenieurs Friedrich Eduard Hoffmann (1818 – 1900) errichtete Ofen war eine technische Einrichtung zum Brennen von Ziegeln aus Ton. In dem aus einem großen Kreis von zwölf Kammern bestehenden Ringbrandofen kann das Feuer unabhängig voneinander arbeiten und die in den Kammern befindlichen Rohlinge brennen. Mit diesem Prinzip der kontinuierlichen Brennung wurde die damalige Ziegel-Produktion revolutioniert. Und zudem brachte dieser zukunftsweisende Schritt eine weitere wichtige Neuerung: eine beachtliche Einsparung von Brennstoffen.
Bis 1971 war der Ofen in Betrieb; zuletzt wurden hier 1,6 Millionen Lehmziegel pro Jahr gefertigt. Aus den Großtrebener Steinen entstanden zum Beispiel Mitte der 1960er Jahre zwei Vorzeigebauten in Torgaus Eilenburger Straße: das Hochhaus und das Verwaltungsgebäude der Fernwasserversorgung.
Das heute auf einem Privatgrundstück stehende Bauwerk – der Eigentümer Andreas Klein-Heßling unterstützt das gemeinsame Projekt allumfassend und machte den Verein in einer Vereinbarung vom 1. Januar 2010 zum Miteigentümer für zunächst 50 Jahre – war in den vielen Jahren seit seiner Schließung dem Verfall preisgegeben. Damit jedoch das technische Denkmal nötig grundgesichert und saniert werden kann, kümmert sich unser „Verein zur Bewahrung und Förderung des ländlichen Raumes Ostelbien im Landkreis Nordsachsen e.V.“ (kurz: Ostelbien-Verein) seit 2007 mit vielen Partnern um seine Erhaltung.
Für die nötige Notsicherung wurden in den vergangenen fünf Jahren Fördermittel aus Bund und Land in Höhe von rund 130.000 € ausgereicht. Den ergänzenden notwendigen Eigenanteil von mehr als 12.000 € sammelt der Ostelbien-Verein mühsam zusammen.
Mit insgesamt vier erfolgreich abgeschlossenen Bauabschnitten – fachmännisch durchgeführt durch die lokalen Firmen Pege Bauservice GmbH, Last und Dachdeckerei Petersohn, Dautzschen – ist der Fortbestand des technischen Denkmals gesichert.
Großes Ziel des Vereins ist jedoch die öffentliche Begehbarmachung mit einem Rundgang durch eine Ausstellung im Ofen. Um diese jedoch aufzubauen und kleine abschließende Restarbeiten zu verrichten sind nochmals rund 8.000 € nötig. Wir bitten um Unterstützung!
Spendenkonto bei der Sparkasse Leipzig
BIC: WELADE8LXXX
IBAN: DE83 8605 5592 2210 0233 38
Kontoinhaber: Verein zur Bewahrung und Förderung des ländlichen Raumes Ostelbien im Landkreis Nordsachsen (kurz: Ostelbien-Verein)
Sächsische Landesgeschichte TU Dresden
Thematisch liegen die Schwerpunkte am Dresdner Lehrstuhl für Sächsische Landesgeschichte im Augenblick zum einen auf der Erforschung der sog. Sattelzeit zwischen ca. 1770 und 1830; in diesem Zusammenhang sind alle Mitarbeiter innerhalb des Sonderforschungsbereichs 804 „Transzendenz und Gemeinsinn“, der im Sommer 2009 seine Arbeit aufnahm, in das Teilprojekt „Gemeinsinnsdiskurse und religiöse Prägung zwischen Spätaufklärung und Vormärz (ca. 1770-ca. 1848)“ eingebunden. Im Rahmen des 2008 ausgelaufenen Sonderforschungsbereichs 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ war die Sächsische Landesgeschichte mit einem Teilprojekt zur historischen Erinnerungskultur – „Das historische Jubiläum. Genese, Ordnungsleistungen und Inszenierungsgeschichte eines institutionellen Mechanismus“ – vertreten; dieser Forschungsschwerpunkt wird weiterverfolgt. Weitere wichtige Themenfelder sind die Geschichte der Aufklärung im mitteldeutschen Raum sowie die Bildungsgeschichte (Prof. Dr. Winfried Müller), Ständeforschung und Landtagsgeschichte, Adelsforschung und Konsumgeschichte (Prof. Dr. Josef Matzerath), Stadtgeschichte sowie die Geschichte der Freizeit und der Unterhaltungskultur (HD Dr. Ulrich Rosseaux).
Sächsische Landesstelle für Museumswesen
Die Sächsische Landesstelle für Museumswesen vereint die Fachbereiche Industriekultur, Museumswesen und Volkskultur. Mit diesem umfassenden Ansatz ist sie zentrale Ansprechpartnerin für alle Fragen rund ums Sammeln, Bewahren, Forschen, Dokumentieren, Ausstellen und Vermitteln. Sie fördert den ganzheitlichen Kulturgenuss – beginnend mit den konzeptionellen
Voraussetzungen über das fachgerechte Inventarisieren, Konservieren und Präsentieren bis hin zu einer attraktiven Angebotspalette kultureller Bildung und Unterhaltung.
Die Koordinierungsstelle Industriekultur in Sachsen agiert als bislang fehlendes Bindeglied zwischen den zahlreichen bereits aktiven sowie den neu hinzukommenden Akteuren im Handlungsfeld Industriekultur. Sie ist seit 1. Juli 2011 als eigenständiger
Fachbereich, neben Museumswesen und Volkskultur, in der Landesstelle für Museumswesen etabliert. Die Arbeit der Koordinierungsstelle Industriekultur ist eingebunden in entsprechende Aktivitäten des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, weiterhin des Wissenschaftlichen Beirats für Industriekultur in Sachsen und des Zweckverbandes Sächsisches
Industriemuseum, und hat folgende Aufgaben:
1. Aufbau und Koordination Netzwerk Industriekultur
2. Öffentlichkeitsarbeit für Industriekultur als Landesthema
3. Unterstützung von Pilotprojekten
Der Fachbereich Volkskultur ist zudem Konsultations- und Informationszentrum für alle Initiativen zur sächsischen
Volkskunde. Vor Ort steht eine umfangreiche Fachbibliothek mit zahlreichen wertvollen Nachlässen und Archivbeständen zur Verfügung, ergänzt durch wichtige Fachpublikationen rund ums Museumswesen und die Industriekultur.
Sächsisches Bademuseum Bad Elster
Das »Bademuseum Bad Elster« wurde 1880 im »Alten Bad« gegründet. Es zählt zu den ersten Einrichtungen seiner Art in Westsachsen. Seit 1997 befindet sich das Museum in der ehemaligen »Salzquelle« in der heutigen KunstWandelhalle und wurde im April 2009 mit einer neuen Dauerausstellung als »Sächsisches Bademuseum Bad Elster« festlich wiedereröffnet. Das Museum zeigt in zwei Themenkomplexen die eindrucksvolle Entwicklung des traditionsreichsten Sächsischen Staatsbades. Die Dauerausstellung ist in zwei Themenkomplexe gegliedert, die insbesondere die Entwicklung des Badeortes »Vom Weberdorf zum Weltbad« eindrucksvoll inszenieren.
Das Themengebiet »Elsters Glanz« in der lichtdurchfluteten Rotunde zeigt die geschichtliche Dimension dieser Entwicklung im Kontext der allgemeinen europäischen Badekultur. Spielerisch und eindrucksvoll werden die Glanzzeiten des Sächsischen Staatsbades beleuchtet und interessante Geschichte(n) aus und um den berühmten Badeort erzählt: Prominente Gäste und Förderer, Architektur- und Kulturgeschichte sowie städtische Besonderheiten werden den Besuchern in einer spannenden und modernen musealen Inszenierung vermittelt, was den Besuch vor allem zu einer historischen Entdeckungsreise macht. Im Kellerbereich der Gesamtausstellung tauchen die Besucher dann in eine geheimnisvolle Wasser- und Moorwelt ein und begeben sich damit auf die Suche nach den Ursprüngen dieser eindrucksvollen Entwicklung. Neben Einblicken in die Mooraufbereitung und die Heilanwendungen werden geologische Aspekte informativ verdeutlicht und in das Thema »Wasser« mit seinen zahllosen Nutzungsdimensionen und Heilwirkungen eingetaucht. Außerdem kann der Besucher in dieser »berauschenden Unterwelt« auf individuelle Weise den gesamten geographisch-historischen Bezug der sächsisch-böhmischen Bäderregion erkunden.
Vor dem musealen Ausgangspunkt zeigt sich die Bedeutung des Sächsischen Staatsbades auch im ganzen Spektrum sächsischer Industriekultur:
Geschichte der Technik: Bad Elster war als Heilbad und gesundheitliches Kompetenzzentrum immer ein Ort des technischen Fortschritts. Von der Entwicklung des Bade- und Quellenbetriebs reicht das Themenspektrum über die Technik der Mooraufbereitung bis hin zu technischen Bauwerken wie dem ältesten Fernheizwerk Sachsens oder dem architektonisch reizvollen Königlichen Kurhaus.
Sozialgeschichte der Arbeit: Im Sinne der hier seit über fast 200 Jahren vorherrschenden „weißen Industrie“ spielen die Aspekte Kurentwicklung, Rehabilitationsansätze etc. eine bedeutende Rolle. Das Thema Arbeit im Industriezeitalter kann im Kontext der Kur- und Gesundheitsangebote des Heilbades gespiegelt werden.
Architekturgeschichte der Produktionsstätten: Als historischer Ort der Bäderarchitektur bietet Bad Elster industriekulturelle Besonderheiten: das historische Albert Bad, die moderne Badelandschaft, die neue Thermalsole (ab 2015), die Fachklink Sachsenhof im Gesamtkomplex mit dem historischen König Albert Theater, das revitalisierte NaturTheater, die lichtdurchflutete KunstWandelhalle im Bauhausstil, die Architektur der Dekimed Klinik.
Entwicklung des geografischen Raumes: Neben dem Aspekt der geologischen Besonderheiten im Zuge der natürlichen Heilmittel steht Bad Elster vor allem auch für die damit eng verknüpfte gartenarchitektonische Historie. Die stetige Entwicklung der Parkanlagen vor dem Hintergrund des Gesundheitsaspektes und der sich hierauf beziehenden Therapiemöglichkeiten im Gesundheitsstandort bilden einen interessanten kulturellen Blickwinkel.
Sächsisches Brauereimuseum Rechenberg
Das Sächsische Brauereimuseum entstand durch die aufwändige Restaurierung der Historischen Brauerei in Rechenberg und zählt mittlerweile zu den größten und umfassendsten derartigen Museen überhaupt. Der vollständige Erhalt der historischen Gebäudesubstanz, angefangen vom Sudhaus anno 1780 bis hin zu den unterirdischen Gewölbekellern in Einheit mit der kompletten und voll funktionsfähigen Brautechnik, ist weithin einmalig.
Im Anschluss an eine sachkundige Führung durch die Museumsbrauerei erlebt man im Kreuzgewölbekeller - der heutigen Brauereigaststätte - bei einer zünftigen Bierprobe und rustikaler Küche echte Biergeselligkeit und urige Gemütlichkeit.
Sächsisches Nutzfahrzeugmuseum
Im mittelsächsischen Hartmannsdorf, vor den Tore der traditionsreichen Industriestadt Chemnitz, ist eine der größten Sammlungen historischer Lastkraftwagen in Deutschland zu Hause. Ein faszinierender Streifzug durch die deutsche Nutzfahrzeuggeschichte, im Sächsischen Nutzfahrzeugmuseum wird er Wirklichkeit. Die Ausstellung legt ihren Schwerpunkt auf historische Lastkraftwagen aus sächsischer Produktion – vom ältesten Stück, einem Chemnitzer Presto aus dem Jahr 1913, bis hin zum Jüngsten, einem Zittauer Robur LO 3000 aus dem Jahr 1990.
Technikfreunde können zahlreiche Highlights des einstigen sächsischen Nutzfahrzeugbaus entdecken, wie etwa einen Zwickauer Horch H3, Autokräne aus dem Hebezeugwerk Sebnitz, Vomag-Lkw aus dem vogtländischen Plauen, H6-, S4000- und G5-Lkw aus Werdau, einen Elektro-B 1000, einst gefertigt in Dresden, sowie zahlreiche Phänomen und Robur aus Zittau. Aber auch wunderbare Fabrikate von Mercedes Benz, Magirus, Borgward, Opel, Hansa-Lloyd, Ford, Chevrolet oder Steyr finden sich in der Sammlung, die nicht nur in Sachsen ihresgleichen sucht.
Sammeln, Restaurieren, Ausstellen – dafür stehen der Verein Historische Nutzfahrzeuge e.V. und sein im Jahr 2001 eröffnetes Museum. Die Öffentlichkeit soll schließlich teilhaben an den einst erschaffenen und heute mit viel Fleiß und Materialeinsatz restaurierten Nutzfahrzeugen. Industriekultur hat eben viele Gesichter, ein ganz besonderes gibt es in Hartmannsdorf zu sehen.
Sächsisches Staatsarchiv
Das Sächsische Staatsarchiv ist für die Überlieferung großer Teile der sächsischen Wirtschaft bis 1990 zuständig, wie auch für das Archivgut der Behörden, die staatlicherseits mit Wirtschaftsfragen befasst waren.
Etwa 90 % aller Archivunterlagen sächsischer Unternehmen aus der Zeit vor 1990, wirtschaftsleitender Einrichtungen und der Wirtschaftsaufsichtsbehörden werden von den örtlichen Abteilungen des Sächsischen Staatsarchivs verwahrt:
Hauptstaatsarchiv Dresden – Abteilung 2
Staatsarchiv Leipzig – Abteilung 3
Staatsarchiv Chemnitz – Abteilung 4
Bergarchiv Freiberg – Abteilung 5
Staatsfilialarchiv Bautzen – im Archivverbund Bautzen
Dieses Archivgut dokumentiert im Wesentlichen die für die hiesige Industriekultur prägenden Aspekte der sächsischen Wirtschaftsgeschichte. Sie beginnen mit der Herausbildung von Handel und Gewerbe in den mittelalterlichen Städten des meißnisch-sächsischen Raumes, führen über die wirtschaftlichen Entwicklungen der Frühen Neuzeit bis hin zur Industrialisierung und der vollen Herausbildung der Industriegesellschaft im 19. Jahrhundert sowie den großen Strukturänderungen am Ende des 20. Jahrhunderts. Eine Besonderheit bildet die achthundertjährige Geschichte des sächsischen Berg- und Hüttenwesens, die archivalisch ebenfalls seit dem Mittelalter nachweisbar und seit dem Spätmittelalter auch umfassend nachvollziehbar ist.
Über die archivalische Überlieferung ist die gewerbliche und industrielle Entwicklung fassbar. Darüber hinaus lassen sich die vielfältigen Einflüsse und Auswirkungen dieser Entwicklung auf alle gesellschaftlichen Bereiche des Landes nachzeichnen.
Zu diesem Archivgut zählen alle Formen von historischen Informationen, so die Schriftzeugnisse in Form von Urkunden, Amtsbüchern und Akten, wie auch Bildzeugnisse, insbesondere Fotografien, Gemälde und Zeichnungen, Pläne und Risse, Dokumentar- und Werbefilme sowie Tonaufzeichnungen.
Diese archivalische Überlieferung bildet die wesentliche Grundlage für die Erforschung der Industriekultur Sachsens. Darüber hinaus ist das Archivgut auch unverzichtbar für die Vermittlung des industriekulturellen Erbes. Neben baulichen und Sachzeugen sind auch die archivalischen Zeugnisse Lehr- und Anschauungsmaterialien, die dieses Erbe eindrücklich und nachvollziehbar einer breiten Öffentlichkeit nahe bringen können.
Das Sächsische Staatsarchiv leistet seinen Beitrag für die Wahrung und Pflege des industriellen Erbes Sachsens, indem es die archivalische Überlieferung sächsischer Unternehmen (bis 1990) sowie der wirtschaftsleitenden Einrichtungen und der Wirtschaftsaufsichtsbehörden sicher verwahrt, für künftige Generationen erhält und für die Wissenschaft und Forschung, die Behörden, die Wirtschaft, aber auch für die Gesellschaft insgesamt nutzbar macht.
Jede Bürgerin und jeder Bürger hat das Recht, das Archivgut des Sächsischen Staatsarchivs nach dem Sächsischen Archivgesetz zu nutzen. Das Archivgut steht für die Erforschung der sächsischen Industriekultur sowie die Vermittlung des industriekulturellen Erbes als Anschauungsmaterial z. B. für Ausstellungen und für Veröffentlichungsabbildungen zur Verfügung.
Zu den Abbildungen (klein):
Titelblatt einer Broschüre zum 20-jährigen Gründungsjubiläum des Kombinats Fortschritt Landmaschinen“ (Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 13604 VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen Neustadt, Nr. 2539)
Erste Elektrische Grubenlokomotive im Steinkohlenwerk Zauckerode (Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, 40028 Oberbergamt Freiberg (neu), Staatliche Bergwirtschaftsstelle, Fotosammlung, Nr. 807)
Sächsisches Weinbaumuseum Hoflößnitz
Mehr als ein halbes Jahrtausend Weinkultur - nicht ohne Stolz blicken wir auf unsere 600-jährige Geschichte hier am Fuße der Lößnitzhänge zurück. Einst Weingut und ländlicher Rückzugsort der Wettiner ist die idyllische, unter Denkmalschutz stehende Anlage heute ein Kleinod der sächsischen Weinkulturlandschaft und der einzige Erzeuger, der sich ganz dem ökologischen Anbau verschrieben hat und zertifizierte sächsische Bio-Weine keltert.
Zentrum des Gutes ist unser im Stil eines kleinen Jagdschlosses gehaltenes Berg- und Lusthaus, welches 1650 unter Kurfürst Johann Georg I. errichtet wurde und im Inneren eine kunsthistorische Kostbarkeit birgt: den opulent ausgestatteten Festsaal im oberen Stockwerk. Besondere Aufmerksamkeit verdient hier die barocke Kassettendecke mit über 80 Darstellungen brasilianischer und afrikanischer Vogelarten des niederländischen Malers Albert Eyckhout aus dem 17. Jahrhundert.
Seit 1998 pflegt die Stiftung Hoflößnitz die hier gelebte Weinbautradition: In den Innenräumen der historischen Gebäude und auf der angrenzenden Freifläche präsentiert Sachsens einziges Weinbaumuseum den Gästen Dauer- und Sonderausstellungen zur Geschichte und Gegenwart des regionalen Weinbaus.
Mit zahlreichen kulturellen Angeboten bietet die Hoflößnitz den Besuchern abwechslungsreichen Genuss für alle Sinne: Im Festsaal des Berg- und Lusthauses finden Konzerte mit internationalen Künstlern in der Kammermusikreihe statt, im Gewölberaum des Kavalierhauses können Geburtstage, Firmenfeiern, Tagungen und viele weitere Veranstaltungen durchgeführt werden. Der Monat Oktober ist geprägt durch den größten und gleichzeitig abschließenden Höhepunkt des Weinjahres, dem Sächsischen Winzerzug, der mit seinen über 300 Statisten durch die Stadt Radebeul in die Hoflößnitz zieht. Bei geführten Spaziergängen auf die Weinterrassen kann man die interessante Landschaft der Oberlößnitz kennen lernen und den wunderbaren Blick aufs Elbtal genießen. Die Hoflößnitz bietet auch die Möglichkeit für längere Aufenthalte im Sächsischen Elbtal. Unterhalb des historischen Ensembles befindet sich, inmitten der Weinberge, ein Winzerhaus, dessen Ursprünge bis in das 17. Jhd. zurück gehen.
Sächsisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Als regionales Wirtschaftsarchiv sind wir Partner für die Wirtschaft, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Privatpersonen. Wir sichern, verwahren und erschließen die Überlieferung sächsischer Unternehmen. Mit unserer Arbeit leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Bewahrung und Erforschung sächsischer Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte sowie die Rechtssicherheit in Unternehmen. Wir archivieren historische und aufbewahrungspflichtige Unterlagen von Unternehmen und Unternehmern oder übernehmen sie als Depositum. Als kompetenter Dienstleister beraten wir bei der Einrichtung von Unternehmensarchiven und –registraturen, wir erstellen Schriftgutanalysen und Aktenpläne, unterstützen bei der Erarbeitung von Unternehmensgeschichten sowie der Gestaltung von Ausstellungen. Das Archiv fördert mit seiner Arbeit auch Forschungen und Publikationen zur Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte. Das SWA betreut den Regionalen Erfahrungsaustausch der Wirtschaftsarchivare im mitteldeutschen Raum und ist als Mitglied in der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare (VdW) national und international vernetzt.
Schauanlage und Museum der Granitindustrie
Das unter Denkmalschutz stehende Ensemble Schauanlage und Museum der Granitindustrie am Steinbruch 'Prelle' zeigt in einzigartiger Weise die für die Region der Westlausitz und darüber hinaus typische Technik der Steingewinnung und -verarbeitung vor allem aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Der Steinbruch 'Prelle' der ehemaligen Firma August Niethe liegt inmitten des 200-jährigen Steinbruchreviers um Häslich, einem Ortsteil der Gemeinde Haselbachtal in der Nähe von Kamenz und nur 40 km nordöstlich von Dresden entfernt. Wie im ganzen Häslicher Revier hat auch die Firma Niethe während ihrer Betriebszeit von 1913-1971 vorwiegend Pflastersteine hergestellt.
Die durch den Förderverein Schauanlage und Museum der Granitindustrie e. V. in Steinbruchbetrieben der Region geborgene Technik wurde ab 1995 im Bruchgelände in überwiegend rekonstruierten Gebäuden als Schauanlage wieder aufgebaut. Am historischen Ort werden heute die alten Maschinen und Anlagen nicht nur funktionstüchtig vorgeführt und ihre Wirkungsweise erläutert, sondern auch im funktionalen Zusammenhang gezeigt. Damit kann der frühere Produktionsprozess von der Rohstein-Förderung aus dem Steinbruch über die Verarbeitung bis hin zur Verladung für den Besucher nacherlebbar demonstriert werden.
Um den Steinbruch führt ein kleiner Lehrpfad. Tafeln weisen auf geologische, faunistische und botanische Besonderheiten und an zwei Aussichtspunkten auf die Morphologie des Berglandes der Umgebung hin.
Schauplatz Eisenbahn Chemnitz-Hilbersdorf
Einer der größten Rangierbahnhöfe Deutschlands entstand von 1897 bis 1900 in Chemnitz-Hilbersdorf. Ein Teil davon – das Bahnbetriebswerk für Güterzuglokomotiven – beherbergt heute das Sächsische Eisenbahnmuseum. Unter Denkmalschutz stehende Gebäude, technische Anlagen und der historische Fahrzeugpark mit Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven verschiedener Baureihen sowie Personen- und Güterwagen verleihen dem Museum eine einzigartige Atmosphäre. Die Glanzpunkte: zwei Rundheizhäuser mit 20-Meter-Drehscheiben und je 26 Lokständen, ergänzt durch Bekohlungs- und Besandungsanlagen, Wasserkräne, eine Achssenke, eine Auswaschanlage, eine Werkstatt und Seilablaufanlage. Das Museum mit dem größten noch funktionstüchtigen Dampflok-Bahnbetriebswerk Europas zeigt die Entwicklung des Bahnverkehrs im 20. Jahrhundert.
Das Sächsische Eisenbahnmuseum ist ein Bestandteil vom „Schauplatz Eisenbahn“, der das ehemalige Bahnbetriebswerk Chemnitz-Hilbersdorf und die Seilablaufanlage gemeinsam vermarktet.
Schaustickerei Plauener Spitze
Besucher können miterleben, wie die berühmte Plauener Spitze entsteht, können einen Maschinensaal riechen und den Lärm hören, dem die Sticker einst ausgesetzt waren.
Die denkmalgeschützten Gebäude der Schaustickerei stammt aus den Jahren 1897-1902. Zuerst wurde eine Villa errichtet, später ein Hofgebäude für zehn Großstickmaschinen angebaut. Das Gebäudeensemble ist typisch für die “Goldenen Jahre” der Spitze und Stickerei im Vogtland. Großstickmaschinen aus der Zeit um 1900 in Aktion zu erleben, ist das besondere Erlebnis in der Schaustickerei. Von den Anfängen der mechanischen Stickerei bis zum Stickautomaten kann die gesamte Entwicklung nachvollzogen werden. Der Erfindergeist der damaligen Ingenieure begeistert noch heute.
Entdeckungen in alten Musterbüchern inspirierten uns, Spitzen aus den 1920er und 30er Jahre neu aufzulegen. Die Designs erzielen durch ihren zeitlosen Charakter eine ganz besondere Wirkung. Auf unseren historischen Großstickmaschinen werden sie heute wieder hergestellt. Die Erzeugnisse können in unserem Museumsshop gekauft werden.
Schloss Augustusburg - Kutschenmuseum
Das Schloss Augustusburg wurde nach seiner Fertigstellung im Jahr 1573 im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert vom kurfürstlichen Hof als Jagdschloss und Reiselager genutzt. Die museale Erschließung des Schlosses begann in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, aus der sich die jetzigen Museen und Ausstellungen entwickelten. Im Kutschenmuseum sind Stadt- und Gesellschaftswagen des 19. und 20. Jahrhunderts zu sehen. So bekannte Wagentypen wie Landauer, Break, Parkwagen und Privat Coach werden ebenso vorgestellt wie herrschaftliche Wagen des Dresdner Marstalls.
Schmalspurbahnmuseum Historischer Lokschuppen Bf Wilsdruff
Die Ausstellung des Museums Historischer Lokschuppen Bf Wilsdruff befasst sich mit der Geschichte des Schmalspurbahnnetzes um Wilsdruff von der Entstehung bis zur heutigen Zeit. 125 Jahre Eisenbahngeschichte werden an Hand vieler originaler Exponate und Dokumente wieder lebendig. Auch die vereinseigene nach dem Vorbild des Bf Polenz entstandene H0e-Modellbahnanlage ist in die Ausstellung einbezogen. Nicht zuletzt gibt es neben der Dampflok 132 und den historischen Wagen, u. a. den letzten vierachsigen Schmalspurbahnpostwagen, auch die größte Sammlung schmalspuriger Draisinen und Nebenfahrzeuge zu besichtigen.
Schnapsmuseum Crottendorf
Eine komplette 'Schnapsfabrik' wird zum Museum.
Der gesamte Produktionsablauf ist in diesem technisch einmaligen Museum nachvollziehbar. Mit einigen historischen Geräten werden immer noch hochwertige Kräuterauszüge hergestellt. Im Museum werden Eichenholzfässer, Handflaschenfüller, Handpumpen, Obstpressen, Aufguss- und Schichtenfilter, Steinzeug und Lagerbehälter, Kräuterauszugsgefäße, Kräuterdestilliergeräte, Beleimungs- und Verschließmaschinen, Likör- sowie Eierlikörmischer u. v. m. gezeigt.
Schulze-Delitzsch-Haus
In Delitzsch gründete der Sozialreformer und Genossenschaftspionier Hermann Schulze-Delitzsch 1849 die weltweit erste gewerbliche Genossenschaft. Seine Genossenschaftsidee wurde 2016 von der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit ernannt. Mit der im Museum gezeigten einzigartigen Personalausstellung leben die Ideen Schulze-Delitzschs weiter. Anhand seiner Biographie wird ein Stück deutscher Sozial-, Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte erzählt und der Bogen in die Gegenwart gespannt. Hörstationen, Textwürfel, Wandklappen sowie zahlreiche Exponate veranschaulichen seine Ansätze zur Lösung der Sozialen Frage im 19. Jahrhundert.
Seit 2016 kann der Besucher Schulze-Delitzsch nicht nur im Museum kennenlernen. Eine kostenfreie App führt in einem Stadtrundgang an zentrale Wirkungsstätten von Schulze-Delitzsch und lässt den Interessierten interaktiv in die Zeit der ersten genossenschaftlichen Gründungen in Deutschland eintauchen.
Serpentinsteinmuseun Zöblitz
Das alte Bergstädtchen Zöblitz, das in ca. 600m Höhe, eingebettet in die herrliche Erzgebirgslandschaft liegt, wurde durch den Serpentinstein, der hier einst gebrochen und verarbeitet wurde, bekannt. Der Zöblitzer Serpentinstein, auch als Schlangenstein bekannt, ist ein relativ weiches, ähnlich wie Holz zu bearbeitendes Material, aus dem einfache Hausgegenstände wie Löffel, Becher und Wärmesteine, aber auch Prunkgefäße für Herrenhäuser geschaffen wurden. Selbst Kurfürst August der Starke war von der Schönheit des Steins begeistert, so das er zahlreiche Kunstwerke von erfahrenen Zöbelitzer Serpentinsteindrechslern fertigen ließ, die man noch heute an zahlreichen europäischen Königshäusern bzw. in Ausstellungen beispielsweise im 'Historischen Grünen Gewölbe' in Dresden finden kann. Ebenso entstanden zahlreiche Innenausstattungen, zu denen die Vestibüle der Semperoper Dresden und der Serpentinsteinsaal im Leipziger Hotel 'Fürstenhof' gehören. Neben zahlreichen Exponaten und Dokumenten zur Geschichte des Serpentinsteins und seiner Verarbeitung können die Baldaufsche Serpentinsteindrechslerwerkstatt (gegründet 1889), besichtigt werden. Sie stellt ein einmaliges Beispiel für die Serpentinsteinbearbeitung mit einfachsten Maschinen dar.
Siebenschlehener Pochwerk
Nach erfolgter Rekonstruktion öffnete im Jahre 1995 das Pochwerk der früheren Fundgrube Siebenschlehen als Technisches Museum. Das große Hauptgebäude geht auf die Erneuerung und Erweiterung der Anlage in den Jahren 1752/53 zurück. Im Schneeberger Revier, dem weltgrößten Fundort für Kobalterze gelegen, diente das Pochwerk der Aufbereitung der abgebauten Erze, welche die Grundlage der Herstellung von blauem Glas und dem Dekor der Delfter Kacheln bildeten. Weltberühmt wurde Kobaltblau auf Meißner Porzellan. Erhalten sind in dem Technischen Denkmal weitere Gebäude mit den Kobaltkammern sowie das Huthaus mit der Wohnung des Pochwerksteigers. Ein 600 Meter langer Wassergraben verbindet den Unteren Lindenauer Teich mit der am Hauptgebäude befindlichen Radstube und dem Wasserrad von sechs Metern Durchmesser. Es dient dem Antrieb der Pochwerkstempel und Stoßherde, die für die Trennung von taubem und erzhaltigem Gestein zuständig waren. Die in mehr als zweihundert Jahren erfolgten technischen Weiterentwicklungen sind in Funktion nachvollziehbar. Die Dauerausstellung im Pochwerkgebäude befasst sich mit der Geschichte des Kobaltbergbaus ab dem 16. Jahrhundert. Eine Befahrung des nahegelegenen Besucherbergwerks 'Fundgrube Gesellschaft' und Wanderungen durch die Schneeberg-Neustädtler Bergbaulandschaft, ausgehend vom Pochwerk, machen die mehr als fünfhundertjährige Bergbaugeschichte anschaulich und nacherlebbar.
Sitzmöbelfabrik E. Morgenstern
Neuhausen entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Zentrum des Stuhlbaues in Sachsen. Holzreichtum und bestehendes Hausgewerbe sowie der Anschluss an die Eisenbahn im Jahr 1895 begünstigten diese Entwicklung. 1913 arbeiteten hier 26 überwiegend kleine und mittlere Betriebe.
Die 1883 gegründete Sitzmöbelfabrik E. Morgenstern war vor Ort einer der wenigen größeren Betriebe mit rund 100 Beschäftigten. In den 1930er Jahren zählte das Unternehmen zu den 50 größten sächsischen Möbelfabriken. Auch nach Enteignung und Verstaatlichung zum VEB Stuhlfabrik Neuhausen 1947 wurden hier bis 1989 Stühle hergestellt.
1927 wurde die Fabrik erweitert und moderisiert. Als Neubau entstand das noch heute ortsbildprägende Fabrikgebäude aus Stahlbeton. Das im Stile der Neuen Sachlichkeit errichtete Gebäude hat ein für Fabrikhochbauten im Erzgebirge typisches Schrägdach. Bedeutende Erweiterungsbauten erfolgten in den 1930er Jahren sowie 1972 mit dem Bau einer freitragenden Produktionshalle.
Spinnfabrik Christian Gottlieb Vogelsang
Am traditionellen Mühlenstandort im Zschopautal wurde die Fabrik um 1800 als eine der ersten Maschinenspinnereien in Sachsen errichtet. Energiegrundlage war für lange Zeit die Wasserkraft. Trotz verschiedener Eigentümer- und Nutzungsänderungen ist die denkmalgeschützte Fabrik bis heute auch ein Produktionsort.
Ab 1877 wurden in der Spinnerei auch Filze hergestellt. 1880 verkauften die zwischenzeitlichen Besitzer, die Fa. Breyer & Saupe, die zum Fabrikareal gehörende Mühle. 1890 wurde im Spinnereigebäude eine Schafwollspinnerei eingerichtet. Erheblich umgebaut und moderisiert wurde das Hauptgebäude nach 1910. Der Chemnitzer Kaufmann Martin Tannenhauer hatte die Fabrik übernommen und richtete hier eine Weberei für Möbel- und Dekorationsstoffe ein.
Bis 1990 leiteten Unternehmer aus der Familie Tannenhauer die Geschicke der Fabrik. In dritter Generation Werner Tannenhauer als Direktor der seit 1972 verstaatlichten Firma unter dem Dach des Möbelkombinates Dresden. Nach Auflösung des Unternehmens wurde die Fabrik als technisches Denkmal erhalten und wird seit 1994 verschiedenartig genutzt: museal durch die Historische Schauweberei Braunsdorf, künstlerisch durch die Galerie Inselsteig sowie wirtschaftlich durch die Cammann Gobelin Manufaktur. Damit ist das Gebäude bist heute ein Ort lebendiger sächsischer Textilindustrie.
Spirituosenmuseum 'Alte Laborantenkunst' bei Lautergold
Das seit 1734 bestehende Familienunternehmen wurde von königlich-sächsischen Hoflieferanten gegründet, die im Dienste August des Starken nach einem Lebenselixier suchten. Im Eingangsbereich finden Sie den firmeneigenen Kräutergarten. Die erzgebirgische Wurzel- und Kräuterkraft ist bis heute Grundlage der Lautergold-Spirituosen.
Das 2015 neu gestaltete Museum gewährt Einblicke in die Geschichte des Unternehmens von der alten Laborantenkunst bis zu modernen Produktionsverfahren. Während einer ca. 15-minütigen Führung mit anschließendem Film erfahren Sie vieles über die positive Wirkung der Kräuter und Wurzeln auf unseren Körper, verschiedene Herstellungsarten, aber auch über die Verwendungsmöglichkeiten unserer Produkte. Im Herbst 2014 wurde auf dem Werksgelände eine gläserne Brennerei errichtet, die sich direkt neben dem Eingangsbereich zum Spirituosenmuseum befindet. Lautergold ist damit das erste Unternehmen im Erzgebirge, welches selbst Obstbrände herstellt.
Lassen Sie Ihren Besuch mit einer fröhlichen Verkostung ausklingen, bei der alle 40 Lautergold-Produkte probiert werden können!
Staatsarchiv Bergarchiv Freiberg
Das Sächsische Staatsarchiv ist für die Überlieferung großer Teile der sächsischen Wirtschaft bis 1990 zuständig, wie auch für das Archivgut der Behörden, die staatlicherseits mit Wirtschaftsfragen befasst waren.
Etwa 90 % aller Archivunterlagen sächsischer Unternehmen aus der Zeit vor 1990, wirtschaftsleitender Einrichtungen und der Wirtschaftsaufsichtsbehörden werden von den örtlichen Abteilungen des Sächsischen Staatsarchivs verwahrt:
Hauptstaatsarchiv Dresden – Abteilung 2
Staatsarchiv Leipzig – Abteilung 3
Staatsarchiv Chemnitz – Abteilung 4
Bergarchiv Freiberg – Abteilung 5
Staatsfilialarchiv Bautzen – im Archivverbund Bautzen
Dieses Archivgut dokumentiert im Wesentlichen die für die hiesige Industriekultur prägenden Aspekte der sächsischen Wirtschaftsgeschichte. Sie beginnen mit der Herausbildung von Handel und Gewerbe in den mittelalterlichen Städten des meißnisch-sächsischen Raumes, führen über die wirtschaftlichen Entwicklungen der Frühen Neuzeit bis hin zur Industrialisierung und der vollen Herausbildung der Industriegesellschaft im 19. Jahrhundert sowie den großen Strukturänderungen am Ende des 20. Jahrhunderts. Eine Besonderheit bildet die achthundertjährige Geschichte des sächsischen Berg- und Hüttenwesens, die archivalisch ebenfalls seit dem Mittelalter nachweisbar und seit dem Spätmittelalter auch umfassend nachvollziehbar ist.
Über die archivalische Überlieferung ist die gewerbliche und industrielle Entwicklung fassbar. Darüber hinaus lassen sich die vielfältigen Einflüsse und Auswirkungen dieser Entwicklung auf alle gesellschaftlichen Bereiche des Landes nachzeichnen.
Zu diesem Archivgut zählen alle Formen von historischen Informationen, so die Schriftzeugnisse in Form von Urkunden, Amtsbüchern und Akten, wie auch Bildzeugnisse, insbesondere Fotografien, Gemälde und Zeichnungen, Pläne und Risse, Dokumentar- und Werbefilme sowie Tonaufzeichnungen.
Diese archivalische Überlieferung bildet die wesentliche Grundlage für die Erforschung der Industriekultur Sachsens. Darüber hinaus ist das Archivgut auch unverzichtbar für die Vermittlung des industriekulturellen Erbes. Neben baulichen und Sachzeugen sind auch die archivalischen Zeugnisse Lehr- und Anschauungsmaterialien, die dieses Erbe eindrücklich und nachvollziehbar einer breiten Öffentlichkeit nahe bringen können.
Das Sächsische Staatsarchiv leistet seinen Beitrag für die Wahrung und Pflege des industriellen Erbes Sachsens, indem es die archivalische Überlieferung sächsischer Unternehmen (bis 1990) sowie der wirtschaftsleitenden Einrichtungen und der Wirtschaftsaufsichtsbehörden sicher verwahrt, für künftige Generationen erhält und für die Wissenschaft und Forschung, die Behörden, die Wirtschaft, aber auch für die Gesellschaft insgesamt nutzbar macht.
Jede Bürgerin und jeder Bürger hat das Recht, das Archivgut des Sächsischen Staatsarchivs nach dem Sächsischen Archivgesetz zu nutzen. Das Archivgut steht für die Erforschung der sächsischen Industriekultur sowie die Vermittlung des industriekulturellen Erbes als Anschauungsmaterial z. B. für Ausstellungen und für Veröffentlichungsabbildungen zur Verfügung.
Staatsarchiv Chemnitz
Das Sächsische Staatsarchiv ist für die Überlieferung großer Teile der sächsischen Wirtschaft bis 1990 zuständig, wie auch für das Archivgut der Behörden, die staatlicherseits mit Wirtschaftsfragen befasst waren.
Etwa 90 % aller Archivunterlagen sächsischer Unternehmen aus der Zeit vor 1990, wirtschaftsleitender Einrichtungen und der Wirtschaftsaufsichtsbehörden werden von den örtlichen Abteilungen des Sächsischen Staatsarchivs verwahrt:
Hauptstaatsarchiv Dresden – Abteilung 2
Staatsarchiv Leipzig – Abteilung 3
Staatsarchiv Chemnitz – Abteilung 4
Bergarchiv Freiberg – Abteilung 5
Staatsfilialarchiv Bautzen – im Archivverbund Bautzen
Dieses Archivgut dokumentiert im Wesentlichen die für die hiesige Industriekultur prägenden Aspekte der sächsischen Wirtschaftsgeschichte. Sie beginnen mit der Herausbildung von Handel und Gewerbe in den mittelalterlichen Städten des meißnisch-sächsischen Raumes, führen über die wirtschaftlichen Entwicklungen der Frühen Neuzeit bis hin zur Industrialisierung und der vollen Herausbildung der Industriegesellschaft im 19. Jahrhundert sowie den großen Strukturänderungen am Ende des 20. Jahrhunderts. Eine Besonderheit bildet die achthundertjährige Geschichte des sächsischen Berg- und Hüttenwesens, die archivalisch ebenfalls seit dem Mittelalter nachweisbar und seit dem Spätmittelalter auch umfassend nachvollziehbar ist.
Über die archivalische Überlieferung ist die gewerbliche und industrielle Entwicklung fassbar. Darüber hinaus lassen sich die vielfältigen Einflüsse und Auswirkungen dieser Entwicklung auf alle gesellschaftlichen Bereiche des Landes nachzeichnen.
Zu diesem Archivgut zählen alle Formen von historischen Informationen, so die Schriftzeugnisse in Form von Urkunden, Amtsbüchern und Akten, wie auch Bildzeugnisse, insbesondere Fotografien, Gemälde und Zeichnungen, Pläne und Risse, Dokumentar- und Werbefilme sowie Tonaufzeichnungen.
Diese archivalische Überlieferung bildet die wesentliche Grundlage für die Erforschung der Industriekultur Sachsens. Darüber hinaus ist das Archivgut auch unverzichtbar für die Vermittlung des industriekulturellen Erbes. Neben baulichen und Sachzeugen sind auch die archivalischen Zeugnisse Lehr- und Anschauungsmaterialien, die dieses Erbe eindrücklich und nachvollziehbar einer breiten Öffentlichkeit nahe bringen können.
Das Sächsische Staatsarchiv leistet seinen Beitrag für die Wahrung und Pflege des industriellen Erbes Sachsens, indem es die archivalische Überlieferung sächsischer Unternehmen (bis 1990) sowie der wirtschaftsleitenden Einrichtungen und der Wirtschaftsaufsichtsbehörden sicher verwahrt, für künftige Generationen erhält und für die Wissenschaft und Forschung, die Behörden, die Wirtschaft, aber auch für die Gesellschaft insgesamt nutzbar macht.
Jede Bürgerin und jeder Bürger hat das Recht, das Archivgut des Sächsischen Staatsarchivs nach dem Sächsischen Archivgesetz zu nutzen. Das Archivgut steht für die Erforschung der sächsischen Industriekultur sowie die Vermittlung des industriekulturellen Erbes als Anschauungsmaterial z. B. für Ausstellungen und für Veröffentlichungsabbildungen zur Verfügung.
Staatsarchiv Leipzig
Das Staatsarchiv Leipzig wurde 1954 als Außenstelle des Landeshauptarchivs Dresden unter der Bezeichnung »Landesarchiv Leipzig« eingerichtet. 1965 wurde es ein eigenständiges Staatsarchiv mit der Bezeichnung »Staatsarchiv Leipzig«. 1995 wurde die Deutsche Zentralstelle für Genealogie in das Staatsarchiv Leipzig eingegliedert. Im gleichen Jahr erhielt das Staatsarchiv einen modernen Zweckbau. Zum 1. Januar 2005 wurde das Staatsarchiv Leipzig mit den Staatsarchiven in Chemnitz, Dresden und Freiberg sowie dem Referat Archivwesen zum »Sächsisches Staatsarchiv« zusammengefasst. Gemäß 2007 erfolgter Änderung des Organisationserlasses vom 13. Dezember 2004 wird das Staatsarchiv Leipzig nunmehr als Abteilung 3 des Sächsischen Staatsarchivs geführt.
Staatsfilialarchiv Bautzen
Das Sächsische Staatsarchiv ist für die Überlieferung großer Teile der sächsischen Wirtschaft bis 1990 zuständig, wie auch für das Archivgut der Behörden, die staatlicherseits mit Wirtschaftsfragen befasst waren.
Etwa 90 % aller Archivunterlagen sächsischer Unter-nehmen aus der Zeit vor 1990, wirtschaftsleitender Einrichtungen und der Wirtschaftsaufsichtsbehörden werden von den örtlichen Abteilungen des Sächsischen Staatsarchivs verwahrt:
Hauptstaatsarchiv Dresden – Abteilung 2
Staatsarchiv Leipzig – Abteilung 3
Staatsarchiv Chemnitz – Abteilung 4
Bergarchiv Freiberg – Abteilung 5
Staatsfilialarchiv Bautzen – im Archivverbund Bautzen
Dieses Archivgut dokumentiert im Wesentlichen die für die hiesige Industriekultur prägenden Aspekte der sächsischen Wirtschaftsgeschichte. Sie beginnen mit der Herausbildung von Handel und Gewerbe in den mittelalterlichen Städten des meißnisch-sächsischen Raumes, führen über die wirtschaftlichen Entwicklungen der Frühen Neuzeit bis hin zur Industrialisierung und der vollen Herausbildung der Industriegesellschaft im 19. Jahrhundert sowie den großen Strukturänderungen am Ende des 20. Jahrhunderts. Eine Besonderheit bildet die achthundertjährige Geschichte des sächsischen Berg- und Hüttenwesens, die archivalisch ebenfalls seit dem Mittelalter nachweisbar und seit dem Spätmittelalter auch umfassend nachvollziehbar ist.
Über die archivalische Überlieferung ist die gewerbliche und industrielle Entwicklung fassbar. Darüber hinaus lassen sich die vielfältigen Einflüsse und Auswirkungen dieser Entwicklung auf alle gesellschaftlichen Bereiche des Landes nachzeichnen.
Zu diesem Archivgut zählen alle Formen von historischen Informationen, so die Schriftzeugnisse in Form von Urkunden, Amtsbüchern und Akten, wie auch Bildzeugnisse, insbesondere Fotografien, Gemälde und Zeichnungen, Pläne und Risse, Dokumentar- und Werbefilme sowie Tonaufzeichnungen.
Diese archivalische Überlieferung bildet die wesentliche Grundlage für die Erforschung der Industriekultur Sachsens. Darüber hinaus ist das Archivgut auch unverzichtbar für die Vermittlung des industriekulturellen Erbes. Neben baulichen und Sachzeugen sind auch die archivalischen Zeugnisse Lehr- und Anschauungsmaterialien, die dieses Erbe eindrücklich und nachvollziehbar einer breiten Öffentlichkeit nahe bringen können.
Das Sächsische Staatsarchiv leistet seinen Beitrag für die Wahrung und Pflege des industriellen Erbes Sachsens, indem es die archivalische Überlieferung sächsischer Unternehmen (bis 1990) sowie der wirtschaftsleitenden Einrichtungen und der Wirtschaftsaufsichtsbehörden sicher verwahrt, für künftige Generationen erhält und für die Wissenschaft und Forschung, die Behörden, die Wirtschaft, aber auch für die Gesellschaft insgesamt nutzbar macht.
Jede Bürgerin und jeder Bürger hat das Recht, das Archivgut des Sächsischen Staatsarchivs nach dem Sächsischen Archivgesetz zu nutzen. Das Archivgut steht für die Erforschung der sächsischen Industriekultur sowie die Vermittlung des industriekulturellen Erbes als Anschauungsmaterial z. B. für Ausstellungen und für Veröffentlichungsabbildungen zur Verfügung.
Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg
Das Stadt- und Bergbaumuseum entstand im Jahre 1861 als Sammlung des städtischen Altertumsvereins. Gesammelt wurden zunächst alle Zeugen der Vergangenheit, gegliedert nach kirchlichen und bürgerlichen Werken. Im Jahre 1903 bezog das Museum, das nach dem sächsischen Potentaten König-Albert-Museum hieß, sein gegenwärtiges Gebäude, den so genannten Domherrenhof im Hauptgebäude des ehemaligen Kollegiatsstiftes.
Zur Zeit beinhaltet es folgende Abteilungen in der ständigen Ausstellung: Obersächsische Sakralkunst der Spätgotik (mit Arbeiten Freiberger Meister und von Peter Breuer), Freiberger Bildhauerkunst der Renaissance (insbesondere überregional wichtige Plastiken und Reliefs), Bergbau und Kunsthandwerk (darunter bedeutsame Pretiosen der Berg- und Hüttenknappschaft aus Gold und Silber sowie ein mit Edelsteinen besetztes 'Ratskruzifix' und frühe Erzeugnisse erzgebirgischer bergmännischer Volkskunst), die bergmännische 'Betstube' mit Orgelpositiv, die Abteilung 'Freiberg an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit' (mit wichtigen Erzeugnissen der Handwerkskunst und des Alltags), 'Freiberger Bergbau' (seltene Werkzeuge und Geräte), 'Freiberg im Mittelalter' (u. a. älteste Freiberger Keramik, Hanseschüssel, ältester datierter Altar Sachsens), 'Freiberg im 19. Jahrhundert' (u.a. Gegenstände des großen Gelehrten Abraham Gottlob Werner und ein Glasfenster 'Bergleuten erscheint der Berggeist' von Paul Mißbach) und eine Schatzkammer.
Stadt- und Dampfmaschinenmuseum Werdau
Das 1916/17 gegründete Museum ist im Baumgartenschen Haus, einem Barockhaus des späten 18. Jahrhunderts untergebracht. Neben der Stadt-, Handwerks- und Industriegeschichte bilden die Geschichte des Werdauer Waldes und der Pleißenflößerei sowie die Erzeugnisse der Porzellanfabrik aus der Nachbargemeinde Fraureuthweitere weitere Schwerpunkte. Unter den zahlreichen Objekten aus der umfangreichen Gemälde- und Grafiksammlung befinden sich auch der komplette Nachlass des Heimatmalers Albert Hofmann (1903 bis 1993) und des Kunstmalers Ernst Eichler (1850 bis 1895). Letzterer erlangte vor allem Berühmtheit durch seine Zeichnungen antiker Sarkophage aus ganz Europa.
Interessante Exponate aus der Stadtgeschichte sind u. a. das 1961 gefertigte Modell der Stadt Werdau von 1628, der barocke Taufständer aus der Marienkirche und der Egidienstein aus dem Jahr 1480, der ehemals in der Stadtmauer verbaut war. Weiter verfügt die Einrichtung mit dem IFA-Archiv über eine umfangreiche Dokumentensammlung zum Fahrzeugbau in Werdau. Das Museum veranstaltetjährlich auch das größte IFA-Oldtimernutzfahrzeugtreffen Deutschlands. Informationen unter: www.oldtimertreffen-werdau.de
Weitere Bestandteile des Museums bilden der Museumsgarten und das Dampfmaschinenhaus aus dem Jahre 1898. Den zentralen Punkt im Garten verkörpert die Gartenbahnanlage, die vom Verein 'Museumsgartenbahn Werdau e. V.' betrieben wird.
Städtische Sammlungen Freital Schloss Burgk
Die Städtischen Sammlungen Freital gehören mit ihren beiden Bestandssäulen Bergbau- und Regionalgeschichte sowie Dresdner Kunstgeschichte zu den größten nichtstaatlichen Museen Sachsens.
Schloss Burgk, ein Kleinod und stilles Refugium der Stadt am Fuße des Windberges findet man im Stadtteil Freital-Burgk. Das einstige Rittergut, seit dem 14. Jahrhundert als Herrensitz bekannt, war seit alters her mit dem Steinkohlenbergbau eng verwoben. Der einst regional prägende Industriezweig des Montanwesens wird durch mehrere Ausstellungen repräsentiert. In der Bergbauschauanlage, die original der Untertagesituation nachempfunden wurde, erlebt der Besucher hautnah den Steinkohlen- und Uranerzbergbau zwischen 1945 und der Beendigung der Förderung 1989. Ein zugehöriger Technikgarten lässt in Form einer Freiluftpräsentation den Bergbau der unmittelbaren Nachkriegszeit wieder aufleben und erinnert an jene Jahre in denen die sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft WISMUT uranhaltige Steinkohle fördern ließ, um das amerikanische Atombombenmonopol zu brechen. Wesentlich weiter in die Geschichte zurück reicht die ständige Ausstellung im Schloss des Burgker Rittergutes. Ausgestattet mit einem klassizistisch und bergmännisch geprägten Musiksaal, einem Tapetenzimmer und gründerzeitlichen Wandmalereien wird an diesem Ort von der Entwicklung des Bergbaus und der Industrie im Plauenschen Grund und der nachfolgenden Stadtwerdung Freitals berichtet.
Das Besucherbergwerk 'Tagesstrecke Oberes Revier Burgk', dessen Mundloch sich im Burgker Schlosspark befindet, wird neben Bergbaufans vor allem geologisch interessierte Besucher begeistern. Ein Steinkohlenaufschluss lässt die Einfahrenden eine Zeitreise in das 280 Millionen Jahre zurückliegende Perm und die damalige Entstehung der Lagerstätte des Döhlener Beckens erleben. Die 1821 aufgefahrene Tagestrecke zeigt aber auch das schwere Los der Bergarbeiter in den frühindustriellen Steinkohlengruben der Region. In der 2011 eröffneten Ausstellung 'Faszination Steinkohle' entführt ein beeindruckendes Panoramabild den Betrachter in die längst vergangene Pflanzen- und Tierwelt des Permzeitalters. Ein räumliches Modell gewährt einen Blick 'unter die Erde', mitten hinein in die flözführenden Schichten der Lagerstätte des 'Döhlner Beckens'. Einen besonderen Höhepunkt der montangeschichtlichen Ausstellungen bildet die erste elektrische Grubenlok der Welt, die sich als langfristige Leihgabe des Siemens Forums München wieder an ihrem Ursprungsort befindet.
Die Kunstsammlung der Stadt Freital stellt im Kontext der anderen sächsischen Sammlungen insofern ein Sonderfall dar, als dass sie versucht, die Kunstentwicklung einer bestimmten Region innerhalb eines begrenzten Zeitraumes zu dokumentieren. Gemeint sind damit jene sechs Jahrzehnte zwischen 1890 und 1950, die für die Kunstentwicklung Dresdens und darüber hinaus für die gesamte deutsche Kunst von epochaler Bedeutung waren. Somit versteht sich die Freitaler Sammlung als eine Spezialgalerie Dresdner Kunst und wird zu einer Ergänzung der hochkarätigen Museen der Landeshauptstadt. Der Ursprung der Galerie ist im Ankauf einer Privatsammlung zu suchen. Bereits 1949 erwarb die Stadt den Grundstock dieser qualitätsvollen Sammlung. Allerdings erst 1991 gelang es, geeignete Räume zur dauernden Präsentation einzurichten. Dem Besucher, der die Kunstschätze Dresdens besichtigt und sich darüber hinaus mit der überaus vielschichtigen Kunstlandschaft Sachsens vertraut machen möchte, ist ein Besuch der nur zehn Kilometer entfernten Galerie in dem reizvoll gelegenen Schloss Burgk unbedingt zu empfehlen.
Glanzpunkte der Sammlung sind neun klassische Gemälde von Otto Dix. Aber auch der gesamte Umkreis dieses für die Kunstentwicklung so wichtigen Malers ist zum Teil in bester Qualität vertreten. So finden sich hier auch Hauptwerke von Willy Kriegel, Wilhelm Lachnit, Wilhelm Rudolph, Pol Cassel, Otto Lange, Curt Querner, Christoph Voll, Ewald Schönberg u.v.a.. Auch die Lehrergeneration der Dresdner Akademie, welche für Dix und dessen Kollegen so prägend war, ist mit Werken von Carl Bantzer, Otto Gussmann, Georg Lührig, Max Feldbauer, Ludwig von Hofmann und Richard Müller in Freital vorzüglich dokumentiert.
Museen werden oftmals durch private Sammlungen in erstaunlichem Maße bereichert. Ein solch glücklicher Umstand ergab sich 1993 für das Freitaler Museum mit der Übernahme der privaten Sammlung des Dresdners Friedrich Pappermann. Durch diese hochherzige Stiftung konnte ein Projekt in Angriff genommen werden, welches in Sachsen wohl einmalig sein dürfte - die Darstellung der Dresdner Kunstentwicklung von der Gründung der Königlichen Kunstakademie im Jahre 1764 bis zur unmittelbaren Gegenwart. Durch die Übernahme von über 200 Gemälden und zahlreichen grafischen Blättern konnte zusammen mit den Werken der Städtischen Kunstsammlung Freital ein Fundus geschaffen werden, der Dresdner Kunst über zwei Jahrhunderte in einer Breite erlebbar werden lässt, welche selbst in der Landeshauptstadt kaum möglich ist. Besondere Höhepunkte der Stiftung sind Werke von Meistern der ersten und zweiten Romantikergeneration, wie Johan Christian Clausen Dahl, Carl Gustav Carus, Johann Anton Castell, Victor Paul Mohn oder Karl Robert Kummer. Der in ständiger Aufwertung begriffene Christian Friedrich Gille ist ebenso vertreten wie Ludwig von Hofmann, Hans Unger, Sascha Schneider und der leider fast vergessene Ludolf Verworner. Die Freilichtmalerei wird durch herausragende Werke von Gotthardt Kuehl, Carl Bantzer, Fritz Beckert, Ferdinand Dorsch, Wilhelm Claudius und Robert Sterl ausgewiesen. Arbeiten von Hans Jüchser, Erich Fraaß oder Paul Wilhelm sind ebenso vertreten wie von Albert Wigand oder Joachim Heuer. Für die nach dem Zweiten Weltkrieg Schaffenden sollen hier die Namen von Werner Haselhuhn und Jürgen Schieferdecker stehen.
Etwa fünf Sonderausstellungen pro Jahr zu Themen der Montan-, Regional- und Kunstgeschichte runden das Ausstellungsprogramm des Museumskomplexes ab.
Stadtmuseum Dresden
Nur wenige Meter von der Dresdner Frauenkirche entfernt befindet sich im Landhaus das Stadtmuseum Dresden. Das 1770-1775 nach Entwürfen des Hofbaumeisters Friedrich August Krubsacius (1710-1790) errichtete Gebäude zählt dank seiner vollendeten Stil-Synthese aus Klassizismus, Spätbarock und Rokoko und der einzigartigen Treppenanlage zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten Dresdens.
Die ständige Ausstellung präsentiert in vier Sälen über 1.000 Exponate. Mehr als 20 Medienstationen und viele museumspädagogische Angebote schaffen unterschiedliche Möglichkeiten, sich mit 800 Jahren Dresdner Geschichte zu beschäftigen. Zahlreiche Filminstallationen und ein kleines Kino zeigen den Wandel der Stadt im zurückliegenden Jahrhundert. Vom Mittelalter bis in die Gegenwart werden die Besonderheiten der Residenz-, Landeshaupt- und Kunststadt Dresden ebenso sichtbar gemacht wie die lokalen Auswirkungen der großen politischen Ereignisse, die Veränderungen im alltäglichen Leben der Dresdner und deren ganz subjektive Perspektiven auf ihre Stadt.
Bildungsangebote
Dresden, Stadt der Bürger. Das lange 19. Jahrhundert
Gesprächsorientierte Führung mit Kleingruppenarbeit
Das 19. Jahrhundert brachte tiefgreifende politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen, die unsere Gesellschaft teilweise bis heute prägen. Die Führung wählt aus den in der Ausstellung präsentierten Objekten zum langen 19. Jahrhundert lehrplanrelevante, gegenständliche und bildliche Quellen aus, um wichtige Themen der Zeit am Beispiel Dresdens zu verdeutlichen: Napoleonische Zeit, Maiaufstand 1849, Arbeiterbewegung, Bürgertum, Judenemanzipation, Industrialisierung, Reichsgründung 1871, Nationalismus und Militarismus.
OS [ Kl. 7. GE WP ] [ Kl. 8. GE LB1 ] [ Kl. 8. GE LB2 ] [ Kl. 8. GE LB4 ] GYM [ Kl. 11. GE GK/LK LB1 ] [ Kl. 11. GE GK/LK LB2 ]
Plus Stadtrundgang:
Das Angebot kann auch als kombinierte Museums- und Stadtführung „Zwischen Landhaus und Residenzschloss. Dresden im 19. Jahrhundert“ gebucht werden.
Aufbruch in die Moderne. Dresden in der Zeit der Weimarer Republik
Gesprächsorientierte Führung mit Kleingruppenarbeit
Die Weimarer Republik stellt die erste demokratische Staatsform in der deutschen Geschichte dar. Doch was bedeutete dies konkret für das Leben der Bewohner der Stadt Dresden? Historische Modelle, Fotografien, Plakate, Kleidungsstücke und andere Objekte geben Einblick in die gesellschaftlichen Veränderungen in der Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn der NS-Diktatur: die entstehenden neuen Wohnquartiere der Stadt, das neue Körperideal, die Kultur der „Goldenen Zwanziger“, das neue selbstbestimmte Frauenbild, aber auch in die Auswirkungen von Hyperinflation, Weltwirtschaftskrise und die folgende politische Radikalisierung der Parteien. OS [ Kl. 8. GE LB3 ] [ Kl. 8. GE WP ] GYM [ Kl. 9. GE WP2 ] [ Kl. 9. GE WP3 ] [ Kl. 11. GE WP1 ]
In die Katastrophe. Dresden im Nationalsozialismus
Gesprächsorientierte Führung
Ausgehend vom 1. Weltkrieg und den Krisen der Weimarer Republik wird der Frage nachgegangen, welche gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen den rasanten Aufstieg der Nationalsozialisten beeinflusst haben. Einen Schwerpunkt bilden die Ereignisse der Jahre 1933/34, die erklären, wie in
Dresden eine schnelle und umfassende Machtübernahme gelang. Die Ausstellung zeigt zudem, welche Rolle unter anderem die Rüstungsindustrie – zum großen Teil mit Hilfe von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern – für Dresden im Zweiten Weltkrieg spielte.
OS [ Kl. 8. GE LB4 ] GYM [ Kl. 9. GE LB3 ]
Plus Stadtrundgang:
Das Angebot kann auch als kombinierte Museums- und Stadtführung „Zwischen Gauforum und Synagoge. Dresden im Nationalsozialismus“ gebucht werden.
Buchung beim Besucherservice: servicenoSpam@museen-dresden.de oder 0351 488 7272
Stadtmuseum Lengenfeld
In einem der ältesten Häuser der Stadt, dem Haus eines Schönfärbers, wird dem Besucher Vergangenes in 17 Ausstellungsräumen erlebbar gemacht. Ein stimmungsvoller, 500 Jahre alter Gewölbekeller, eine wundervolle Bohlenstube, eine schwarze Küche und ein in der Stadt einzigartiger Laubengang lassen alte Zeiten lebendig werden. Der zweigeschossige Anbau mit der "Schwarzen Küche" an die Blockbohlenstube gilt als höchst bemerkenswerte Konstruktion.
Eine vollständig erhalten Buchsetzerwerkstatt mit über 112 vollständig gefüllten Setzkästen lädt den Besucher ein, Einblicke in die "schwarze Kunst" zu gewinnen. Ein 200 Jahre alter, voll funktionsfähiger Webstuhl sowie zahlreiche Dokumente (Kaiserurkunde von 1714), Siegel und Innungsgegenstände machen die Geschichte der Lengenfelder Tuchmacherinnung anschaulich.
Das Stadtmuseum Lengenfeld versucht, viele Exponate nicht hinter Glas zu verstecken, sondern offen auszustellen – und so Geschichte begreifbar zu machen. Ergänzt wird das Angebot durch regelmäßige Sonderausstellungen und Vorträge.
Stern-Garagenhof
Die im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaute Hochgarage gilt neben den Kant-Garagen in Berlin und einer Großgarage in Halle (Saale) als bedeutendster erhaltener Bau seiner Art.
In sechs Etagen war Platz für 300 Automobile. Diese gelangten über Aufzüge in ihre Parkboxen.Das Gebäude bis Mitte der 1980er Jahre als Garage und Werkstatt genutzt. Allerdings wurden Teile bereits nach dem Zweiten Weltkrieg als Lager umgenutzt. Heute befinden sich hier das Museum für sächsische Fahrzeuge sowie ein Möbellager.
Stickereimuseum Eibenstock
In der Stickerei-Schauwerkstatt Eibenstock, die 1997 neu entstanden ist, wird dem Besucher die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der westerzgebirgischen Buntstickerei vorgestellt. Das Handtambourieren, das Sticken mit der Häkelnadel im Rahmen, wurde hier 1775 von Clara Angermann, der Wohltäterin dieser Stickerei- und Bergstadt, eingeführt. Auf dieser Grundlage entwickelte sich bis in die heutige Zeit eine Stickereiindustrie, die Weltbedeutung erlangte und zum wichtigsten Erwerbszweig der Stadt wurde. Eine Ausstellung historischer Stickereimaschinen dokumentiert den geschichtlichen, technischen und technologischen Entwicklungsweg dieser erzgebirgischen Buntstickereiindustrie über ein Jahrhundert anhand von Mustern, Materialien und Arbeitsmitteln. Alle historischen Stickereimaschinen sind funktionsfähig und werden dem Besucher vorgeführt. Im stadtgeschichtlichen Teil erfährt der Besucher Wissenswertes über die Besiedlung, den Zinn- und Eisenbergbau um Eibenstock und die Heilmittelherstellung. Sehenswert sind auch ein Modell der 1976 bis 1980 erbauten Trinkwassertalsperre Eibenstock und eine Modellbahnanlage der ehemaligen 'Steilrampe von Eibenstock' sowie Handwerksgeräte aus vergangener Zeit.
In der 'Trumpold`schen Sammlung' werden ca. 15.000 Einzelfiguren erzgebirgischer Volkskunst präsentiert. Diese wohl in Deutschland einmalige Sammlung ist das Lebenswerk der Eheleute Gisela und Karl Trumpold und entstand in über 50-jähriger Sammeltätigkeit. Zu sehen sind Räuchermänner und Nußknacker sowie gedrechselte und geschnitzte Figuren in den vielfältigsten Variationen. Bergmänner in prächtigen Habits, hunderte Bergbaufiguren, bergbauliche Szenen, ja ganze Bergaufzüge sind zu bestaunen. Spieldosen, unzählige Tierfiguren, Fahrzeugminiaturen, Engelkapellen, Weihnachtskrippen und Pyramiden und noch vieles mehr erfreuen das Auge des Betrachters.
Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen
Der dauerhafte Erhalt des Kulturgutes Sächsische Schmalspurbahnen ist das übergeordnete Ziel des Engagements der Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen. Bereits geschaffene Werte, Initiativen und Projekte sollen sichergestellt und neue Vorhaben entwickelt und realisiert werden.
Fester Bestandteil der Stiftungsarbeit ist die Auslobung des Claus-Köpcke-Preises für besondere Verdienste und Projektvorhaben zum Erhalt sowie zur Weiterentwicklung sächsischer Schmalspurbahnen und ihrer Geschichte.
Zudem befinden sich drei Dampflokomotiven im Eigentum der Stiftung: die 99 604, die 99 606 sowie die I K Nr. 54. Während letztere von der IG Preßnitztalbahn e.V. in Jöhstadt betreut wird, stehen die beiden erstgenannten seit mehreren Jahren im historischen Güterboden in Radebeul Ost.
Die Lokomotive I K Nr. 54 ist das Aushängeschild für die sächsischen Schmalspurbahnen. Der im Rahmen des „Gemeinschaftsprojektes I K-Zug“ wiederaufgebaute Personenwagen 107K gehört ebenfalls zu den stiftungseigenen Schmalspurfahrzeugen. Ein Projekt fordert die Stiftung in besonderer Weise: Nach dem Wiederaufbau der Gleisverbindung in Radebeul folgte 2018/19 neben dem Güterboden der Bau einer Fahrzeugunterstellung, um verschiedene Wagen aus den ersten Epochen der sächsischen Schmalspurbahnen witterungsgeschützt zu erhalten und zu präsentieren. Dazu zählen auch Raritäten aus der Sammlung des Verkehrsmuseums Dresden.
Straßenbahnmuseum Leipzig
Den Grundstock der heutigen Fahrzeugsammlung legten weitsichtige Direktoren der Leipziger Straßenbahn bereits im Jahre 1924, indem sie die ältesten Triebwagen aus der Anfangszeit des elektrischen Betriebes für museale Zwecke hinterstellten und zwar den Tw 308 der Großen Leipziger Straßenbahn (GLSt) und den Tw 64 der Leipziger Elektrischen Straßenbahn (LESt).
Nach dem Zweiten Weltkrieg sollten diese Fahrzeuge als Relikte der kapitalistischen Ära verschrottet werden. Wieder waren es weitsichtige Straßenbahner, die dies verhinderten. Zur 800-Jahr-Feier der Stadt Leipzig im Jahr 1965 rückten die historischen Fahrzeuge wiederum in den Blickpunkt des Interesses. Aus einem Reklamezug entstanden in der Hauptwerkstatt Heiterblick durch Rückbau und Neulackierung der historische Triebwagen 890 (später 179) im Zustand der städtischen GLSt und der LESt-Beiwagen 86, so dass die nunmehrige Flotte schon vier Fahrzeuge umfasste. Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung der Arbeitsgruppe „Nahverkehr“ innerhalb der Leipziger AG 6/7 „Friedrich List“ des „Deutschen Modelleisenbahn-Verbandes“ (DMV).
Heute kümmert sich der 1990 gegründete Verein AG „Historische Nahverkehrsmittel Leipzig“ e. V. um die Unterhaltung und die Präsentation der historischen Wagen. Sammlungsziel des Vereins war und ist es, möglichst von jedem Wagentyp, der in Leipzig verkehrte, ein Exemplar zu erhalten. Dabei wird Wert darauf gelegt, die Wagen im jeweiligen Ursprungszustand zu präsentieren, um so die Vielfalt an Gesellschaften, Lackierungen, Linienbezeichnungen etc. dokumentieren zu können. Anhand ausgewählter Vertreter des Wagenparkes sollen zusätzlich wichtige und typische Umbauvarianten gezeigt werden.
Nachdem die Fahrzeuge mehrere Jahre im ehemaligen Straßenbahndepot in Leipzig-Möckern ausgestellt waren, zog die Sammlung im Jahr 2019 an die Wittenberger Straße Höhe Apelstraße um, wo sie seit Mai 2021 besichtigt werden kann. Das Domizil befindet sich im 1895 erbauten ehemaligen Hauptdepot der Leipziger Elektrischen Straßenbahn. Es bietet eine attraktive und passende historische Kulisse für die ausgestellten Fahrzeuge. Die wechselhafte Geschichte des im Zweiten Weltkrieg bombardierten Betriebshofes wird dort ebenfalls vorgestellt.
Zur Sammlung gehören aktuell 46 Straßenbahnwagen, 2 Obusse (Büssing und Skoda 8 Tr), 2 Kraftomnibusse (Ikarus 263 und 280 S), 1 Taxi (Lada) und 1 sonstiges Kfz (Barkas B 1000).
Technikmuseum Seilablaufanlage Rangierbahnhof Chemnitz-Hilbersdorf
In diesem Museum von europäischem Rang wird die Zerlegung von Güterzügen im lokomotivlosen Betrieb mit Hilfe einer Seilablaufanlage dargestellt. Die ab 2012 teilrekonstruierte Anlage stellt eine europäische Einmaligkeit dar. Gezeigt wird die ganzheitliche Technologie inklusive aller Teilbereiche (Stellwerk, Spannwerk, Gleisanlage). In einer Dauerausstellung wird neben der Darstellung der Abläufe der Seilanlagen anhand eines funktionstüchtigen Modells die Bedeutung der Anlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und der Region Chemnitz illustriert.
Die Seilablaufanlage ist ein Bestandteil vom „Schauplatz Eisenbahn“, der das ehemalige Bahnbetriebswerk Chemnitz-Hilbersdorf und die Seilablaufanlage gemeinsam vermarktet.
Technisches Denkmal 'Ziegelei Erbs'
Das technische Denkmal 'Ziegelei Erbs' in Pegau ist ein technikgeschichtliches Schauobjekt für Besucher. Schulen dient sie als Ziel von Wandertagen und wird von diesen und anderen Bildungseinrichtungen für Projekttage genutzt.
Mit den erhaltenen zurückhaltend restaurierten technischen Anlagen und Einrichtungen kann demonstriert werden, wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Ziegelsteine (Mauersteine) hergestellt worden sind.
Die Ziegelei Erbs war eine der kleinen, technisch rückständigen Betriebe, ein Grund, warum in dem technischen Denkmal heute die Frühphase der industriellen Ziegelherstellung demonstriert werden kann. Dazu gehört auch das vorindustrielle Handstrichverfahren.
Das technische Denkmal beherbergt aus dem Bereich der Rohstoffförderung Bagger, Grubenlok, Kipploren sowie Gleisanlagen und aus dem Bereich der Ziegelherstellung ein Pressenhaus mit liegendem Beschicker, eine Strangpresse mit mechanischem Abschneider, einen Trockenschuppen sowie Transportwagen, Gestreckter, einen Hoffmannschen Ringofen, Ausfahrkarren und ein Transportband.
Technisches Museum 'Mühle Langenchursdorf'
Die Mühle Langenchursdorf blickt auf eine nahezu 450jährige Geschichte zurück. Durch ihren Standort in der Ortsmitte von Langenchursdorf und das beinahe vollständige historische Inventar einer Kleinmühle bot es sich an, die Mühle museal zu nutzen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Zentraler Ausstellungsschwerpunkt ist die funktionstüchtige technische Ausstattung einer Wassermühle vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Aufbau befindet sich eine weitere Ausstellung zur Eisen-Nickel-Gewinnung im Revier Callenberg. Am Standort der Mühle Langenchursdorf befand sich bis 1895 ein Eisenhammerwerk. Eisenverhüttung und -bearbeitung nahmen hier seit dem 15. Jahrhundert ihren Anfang.
Als Leihgabe der Gemeinde Callenberg befindet sich im Erdgeschoss des Mühlengebäudes eine Dokumentation zur Mühlenlandschaft von Langenchursdorf (mit insgesamt 10 Mühlen). Die Modelle von fünf Mühlen des Langenchursdorfer Tales im Maßstab von 1:25 sind ausgestellt.
Neben der Dauerausstellung finden auch regelmäßige Sonderausstellungen statt. Ein umfangreiches museumspädagogisches Programm bietet insbesondere Schulklassen die Möglichkeit, Theorie und Praxis zu den Themenschwerpunkten Technik, Ernährung und Energie zu verbinden.
Technisches Museum 'Silberwäsche Antonsthal'
Im Technischen Museum 'Silberwäsche Antonsthal', das sich in einem denkmalgeschützten Haus befindet, erfahren die Besucher während einer Führung nicht nur Wissenswertes über die 300-jährige Bergbautätigkeit in Antonsthal, sondern können auch anhand von Sachzeugen den Weg des silberhaltigen Gesteins vom Abbau bis hin zur Verhüttung verfolgen. Wenn das Wasser aus dem Kunstgraben auf das 4 m große Wasserrad fällt und die 8 m lange Daumenwelle antreibt, können damit 15 Pochstempel in Bewegung gebracht werden. Diese dienten seit 1828 der Zerkleinerung des erzhaltigen Gesteins. Dem Besucher wird weiterhin gezeigt, wie das erzhaltige vom tauben Gestein auf dem Waschherd getrennt wurde.
Technisches Museum der Bandweberei Großröhrsdorf
Über 340 Jahre Bandweberei in und um Großröhrsdorf (bei Radeberg) prägten das wirtschaftliche Profil der Region und erlangte Bekanntheit in Deutschland und über seine Grenzen hinaus. Das Bandwebereimuseum präsentiert die Geschichte der Bandweberei vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Gezeigt wird die Entwicklung der Bandherstellung vom einfachen Handwebstuhl von 1680 bis zum Industrieautomaten.
Besonders erlebnisreich sind die Vorführungen an vollfunktionsfähigen Maschinen. An einem Jacquardwebstuhl aus dem Jahr 1950 wird die Kunst der Herstellung komplizierter Muster vorgeführt. Ein eindrucksvolles Ausstellungsstück ist die 1896 erbaute Einzylinder-Gegendruck-Dampfmaschine. 1855 wurde erstmals eine Dampfmaschine in der 'Ersten mechanischen Band- und Gurtweberei Sachsens' als Antriebsmittel eingesetzt. Eine Auswahl historischer Bänder, u. a. Jacquardbänder aus der Zeit um 1840, vervollständigt die Ausstellung. Der bereits 1975 geborene Gedanke zur Errichtung eines solchen Museums konnte erst 1993 realisiert werden. Im Jahr 1998 eröffnete das Museum seine Tore.
Teppichmuseum Oelsnitz/Vogtland
Des Vogtlands Schätze - unter diesem kurzen, aber griffigen Motto präsentieren sich die musealen Exponate, die die Besucher auf Schloß Voigtsberg erleben können.
Dabei ist das historische und mit begehbarer Außenbastion in sich geschlossene Gebäudeensemble, welches in den Jahren von 2002 bis 2008 komplett saniert und restauriert wurde, selbst schon ein Erlebnis.
Vermutlich um 1200 mit Bergfried und Wehrmauer von den Vögten von Straßberg gegründet, wurde die Burg 1249 durch einen Herrn von Voigtsberg 'Eberhardus de Voitesberg' erstmalig urkundlich erwähnt. Erweiterung erfährt die Burg mit Anbau der Georgskapelle an die Westmauer durch Vogt Heinrich III. von Plauen, dem Palas und den Rundtürmen.
Schon 1356 fällt Schloß Voigtsberg an die Markgrafen von Meißen aus dem Haus Wettin und wird kurfürstliches Amt. Neben Gebietsverwaltung und Gerichtsbarkeit übernimmt die Einrichtung ab 1674 auch die Funktion des Bergamtes.
Eindrucksvoll gestaltet mit zum Beispiel 'Fliegenden Teppichen' präsentiert sich im Schlosskomplex das Teppichmuseum Oelsnitz, welches unter anderem die Entwicklung der maschinellen und industriellen Teppichproduktion zeigt. Auf einer Exkursion durch das Teppichmuseum kann der interessierte Besucher neben Herstellungstechniken auch vieles rund um den Teppich - Welche Eigenschaften muss ein Teppich haben? - Wozu war und ist er dem Menschen nützlich? - Wie hat man ihn verwendet? - Welche Materialien werden gebraucht? - Welche Geschichte hat der Teppich? - und so weiter erfahren. Ständig wechselnde Sonderexpositionen im Foyer der Kernburg ergänzen das museale Angebot auf Schloß Voigtsberg.
Das Entdecken der Schätze ist also ausdrücklich erwünscht - egal ob Kostbarkeiten aus Stein, Reichtümer der Vergangenheit wie die Schösserstube oder Schätze textiler Natur wie dem Teppich.
terra mineralia
In einem Jahrhunderte alten Schloss, Jahrmillionen alte Minerale, Edelsteine und Meteoriten bewundern? Seit Oktober 2008 werden im Freiberger Schloss Freudenstein ca. 3500 Exponate aus der 'Pohl-Ströher Mineralienstiftung' auf einer Fläche von 1500 m² präsentiert.
In mehr als sechs Jahrzehnten trug die Schweizerin Frau Dr. Erika Pohl-Ströher diesen Schatz zusammen. Dabei wählte sie die Stücke nach Qualität und Ästhetik aus. Im Jahr 2004 wurde die 'Pohl-Ströher Mineralienstiftung' errichtet, deren Dauerleihgaben die TU Bergakademie Freiberg in der Ausstellung zeigt. Das Leitmotiv der Ausstellung ist die mineralogische Weltreise, weshalb die Stufen nach Kontinenten und Ländern geordnet sind. Von den berühmten australischen Opalen über den indischen Shivalingam bis hin zu Fundstücken aus Amerika und Afrika sind ausgewählte Minerale von Fundorten und Lagerstätten fast aller Kontinente vertreten.
Neben der 'Reise um die Welt' können weitere Ausflüge unternommen werden, wie beispielsweise die 'Reise ins Licht', die 'Zeitreise', oder 'Gullivers Reisen'. Im Mitmach-Labor „Forschungsreise“ können Besucher Experimente rund um Minerale und Geologie erleben. Hier wird zudem der Hauptteil des museumspädagogischen Programms umgesetzt.
Die Schatzkammer, untergebracht in der ehemaligen Schlossküche, beherbergt die größten und schönsten Stufen aller Kontinente. Hinzu kommen hier Exponate kosmischen Ursprungs: die Meteoriten.
Teuschlers Historische Musikinstrumente-Ausstellung
Das kleinste Musikinstrumenten-Museum der Welt, welches sich in einem Wohnhaus in Mehltheuer befindet und mehr als 350 verschiedene Musikinstrumente und über 1000 Ausstellungsstücke präsentiert, ist mit einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde 2001 verewigt. In ländlicher Idylle gelegen, eröffnete im April 1997 der ehemalige Instrumentenbauer Karl-Heinz Teuschler die Pforten zu seiner Musikinstrumentenausstellung in Mehltheuer. Auf ca. 32 Quadratmetern werden derzeit 350 museale Raritäten und eine Schauwerkstatt ausgestellt, in der auch Zupf-, Streich- und Zungeninstrumente hergestellt werden können. Das Museum veranschaulicht somit Jahrhunderte der Musikgeschichte bis zur heutigen Zeit.
Zahlreiche Instrumente, wie Spieldosen, Drehorgeln, Phonographen, Grammophone, Violinen, ein Nachtwächterhorn von 1896, ein Jagdhorn aus dem Jahre 1662, eine Harmonette oder die 1850 in Italien gebaut wurde, sind zu bestaunen. Kostbarkeiten aus dem Ausland sind ebenfalls zu sehen, zum Beispiel eine Urwaldzither, eine Dilruba aus Indien oder eine Tibet-Trompete. Eine weitere Besonderheit ist ein Hammondkeyboard, von dem es nur zwei Exemplare auf diesem Planeten gibt. Wer sich für die Entwicklung der Trompete ab dem 12. Jahrhundert interessiert, wird ebenfalls nicht enttäuscht sein. Zu betrachten ist weiterhin historische Musikliteratur, Poster sowie Raritäten über die Komponisten Karl Kluge, Anton Günther und Hilmar Mückenberger.
Teuschlers Musikinstrumentenausstellung ist nostalgisch eingerichtet, der einstündigen Führung können bis zu 18 Personen beiwohnen. Gerade im Zeitalter der Computer ist es aufregend zu sehen, wie eine Violine entsteht oder ein Walkmann aus 1929 funktioniert.
Textil- und Rennsportmuseum Hohenstein-Ernstthal
Das Museum wurde nach 1990 als Erinnerungsort einer rund 500 Jahre alten Geschichte des Textilgewerbes und der Textilindustrie in der Region geschaffen. Es sammelt kulturhistorische Sachzeugen der heimischen Textilindustrie und stellt diese in einer ehemaligen Textilfabrik aus den 1890er Jahren aus.
Auf rund 1.400 Quadratmetern kann sich der Besucher zur Jacquardweberei, Strumpfwirkerei, der Strickerei, Stickerei und der Wäscheindustrie informieren. Erlebbar gemacht wird die Herstellung textiler Produkte mit historischen Maschinen. Einen weitereren Höhepunkt stellt die Sammlung textiler Wandteppiche dar: bekannte und kuriose Motive werden ausgestellt.
Die ungewöhnliche Verbindung von Textil und Motorsport liegt in der Stadtgeschichte begründet. Der Ausstellungsbereich zum legendären Sachsenring zeigt Aktivitäten entlang der benachbarten Rennstrecke: viele Exponate, originale Straßenrennsportmaschinen, Rennkleidung oder die beachtenswerte, umfangreiche Modellsammlung. Die jährlichen Sonderausstellungen behandeln hauseigene und übergreifende Themen.
THÜRMER Pianoforte-Museum Meißen
174 Jahre nach der Firmengründung, neun Jahre nach der Ersteröffnung und immerhin sechs Jahre nach dem verheerenden Hochwasser im August 2002 eröffnete am 21. August 2008 das Thürmer Pianoforte-Museum in Meißen wieder seine Pforten.
Die Ausstellung umreißt die Geschichte der Firma Ferd. Thürmer, die Ernst Ferdinand Wilhelm Thürmer (1804-1862) am 1. April 1834 in Meißen begründete, anhand von Pianofortes, Zeichnungen, Fotos und Presseberichten. Die Dokumente belegen, wie sich die Firma entwickelte und in welchem Tempo sie die Produktion ausweiten und neue Märkte, gerade auch im Ausland (z. B. Australien) erschließen konnte. Sie zeigen aber auch, wie der Erste Weltkrieg, die nachfolgende Wirtschaftskrise sowie der Zweite Weltkrieg und der Zusammenbruch sowie die Teilung Deutschlands sich auf die Firmengeschichte auswirkten.
Die Ausstellung gibt zudem einen Überblick über die Entwicklung des Fortepianos insgesamt. Vom 'cembalo col piano e forte', das Bartolomeo Cristofori (1655-1731) um 1700 in Florenz erfand und das der sächsische Orgelbauer Gottfried Silbermann (1683-1753) in den 1720er Jahren kopierte und verbesserte, über die verschiedenen Konstruktionstypen der Klaviermechanik und der Dämpfung bis hin zu jenem Kombinationsinstrument, das in sich ein Harmonium- und ein Fortepianoteil vereint: das Harmoniumklavier.
Das Pianofortemuseum vermittelt den Meißner Bürgern und den auswärtigen Besuchern interessante Einblicke in die Geschichte eines der bedeutendsten und beliebtesten Musikinstrumente und weckt zugleich das Interesse für die Musik insgesamt und das Klavier im besonderen.
Töpfermuseum Kohren-Sahlis
In einem der schönsten Fachwerkhäuser der kleinen Stadt Kohren-Sahlis befindet sich seit 1961 das Töpfermuseum. Das Gebäude wurde 1763 erbaut und bis 1957 als Töpferei betrieben. Das Töpfermuseum zeigt eine original erhaltene Töpferstube, den kombinierten Wohn- und Arbeitsraum der Töpfer, sowie zahlreiche Arbeitsmaterialien und Keramik des 16. bis 20. Jahrhunderts.
Weiterer Ausstellungsschwerpunkt ist die 1656 gegründete Töpferinnung, aus deren Besitz viele Gegenstände wie Archivalien, Innungslade, Innungsfahne und Zinngeschirr erhalten geblieben sind. Das Museum sieht sich heute als Bewahrer des Alten und Förderer des Neuen. In diesem Sinne werden regelmäßig Wechselausstellungen von Künstlern und Kunsthandwerkern der Region gestaltet. Kinder können im Museum auf Anmeldung Porzellan bemalen oder beim Museums-Quiz die 'Gesellenprüfung' ablegen.
Traditionsverein „Rollbockbahn“ e.V.
Der Traditionsverein „Rollbockbahn“ e.V. hat es sich zur Aufgabe gestellt, die Erinnerung an die von 1902 bis 1962 zwischen dem unteren Bahnhof in Reichenbach (Vogtl) und Oberheinsdorf auf 1000 mm Spurweite verkehrende Rollbockbahn lebendig zu halten. Auf dieser Strecke fuhren die drei einzigen Drehgestell-Dampflokomotiven der Bauart Fairlie, welche die Sächsische Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann AG in Chemnitz im Jahr 1902 gebaut hat. Eine dieser von den K.Sächs.Sts.E.B. in der Gattung I M geführten Schmalspurdampfloks ist erhaltengeblieben. Das Verkehrsmuseum Dresden hat sie im Jahr 1971 äußerlich in den Zustand um 1902 zurückversetzen lassen. Nach einer mehrjährigen Abstellzeit im Harz kehrte sie 1999 ins sächsische Vogtland zurück, wo der Traditionsverein in Oberheinsdorf ein Museum in Form eines Lokschuppens errichtet hat. In diesem Gebäude ist die nicht betriebsfähige Lokomotiven seitdem als Leihgabe des Verkehrsmuseums Dresden ausgestellt.
Der Traditionsverein bewahrt und pflegt außerdem die anderen in Oberheinsdorf vorhandenen Sachzeugen (u.a. einen originalen Personenwagen und einen originalen Rollbock) der Rollbockbahn und stellt Informationen zu dieser regional bedeutsamen Bahnlinie aus.
Tuchfabrik Werdau
Die Sammlung Tuchfabrik versteht sich als Podium für Debatten über Wert und Bedeutung unseres kulturellen Erbes, mit Blick in die Zukunft. Auf der Suche nach neuen Formen für Präsentation und Vermittlung von Wissen wollen wir neue Wege beschreiten. Damit tragen wir veränderten Kommunikationsweisen in einer sich wandelnden Gesellschaft Rechnung. Es soll die Brücke zwischen Historie, Bildung und Erlebnis geschlagen werden.
In der Sammlung Tuchfabrik wird weiterhin eine Bibliothek mit den Schwerpunkten Geschichte der Erzeugung mechanischer Energie, regionale Industriegeschichte aufgebaut.
Turmuhren Museum Naunhof
In einem historischen Fachwerkhaus von 1837, der ehemaligen Naunhofer Mädchenschule, wurde im Jahr 1995 nach Ausbau und Umbau das erste sächsische Turmuhrenmuseum eröffnet. Es dient der Bewahrung denkmalwürdiger sächsischer Handwerkskunst. Es zeigt funktionstüchtige Uhrwerke von Turm- und elektrischen Großuhren sowie Zeitmessgeräte aus vier Jahrhunderten. Zu jeder Jahreszeit ist auch die Blumenuhr im Kirchgarten hinter dem Museum ein Anziehungspunkt.
Vogtländisches Bergbaumuseum Netzschkau
Der Bergbau im Vogtland hat eine Jahrhunderte alte Tradition. Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert wurde in verschiedenen Gebieten des Vogtlandes Flussspat, Zinnerz, Kupfererz, Alaun und Wolfram abgebaut. Auch im Netzschkauer Ortsteil Foschenroda wurde bis 1899 nach Eisenerz gegraben.
Das Vogtländische Bergbaumuseum in Netzschkau zeigt die Bergbautechnik in ihrer Entwicklung von 1945 bis 1990. Auf einer Ausstellungsfläche von 120 m² kann der Besucher die Ausrüstung und die Arbeitsbedingungen der Bergarbeiter besichtigen. Der Besucher erlebt die harte Arbeit der Bergleute hautnah und wandelt auf den Spuren längst vergessener Bergbaugeschichte.
Das Museum zeigt die Arbeitsbedingungen des Bergmannes, von der Waschkaue über die Lampenstube, die Förderkörbe bis zur Steigerstube. Auch die untertägigen Abbaugeräte, von leistungsfähigen Bohrhämmern bis zum Hunt können besichtigt und angefasst werden. In der Ausstellung befinden sich auch Rettungsgeräte der Grubenwehr, Originalplakate und -hinweistafeln sowie viele weitere Gegenstände der Arbeit des Bergmannes. Zahlreiche Fotografien von einstigen Schachtanlagen, von Arbeitern vor Ort und von der Förderung des Erzes sowie von modernen Abbaumaschinen ergänzen die beeindruckende Sammlung. Der Besucher begibt sich auch untertage zur Grundstrecke des Bergwerks. Hier können eine Kübelstation, das Untertage-Magazin mit Werkzeugausgabe und Materiallager und der Arbeitsort der Bergleute, mit Abbautechnik und einer Schrapperbahn besichtigt werden.
Vogtländisches Freilichtmuseum Eubabrunn
Das Vogtländische Freilichtmuseum Eubabrunn befindet sich im oberen Vogtland, dort, wo Sachsen und Böhmen unmittelbar aneinandergrenzen. Auch als Musikwinkel bezeichnet, wurde die Fertigkeit zum Bau von Musikinstrumenten Ende des 17. Jahrhunderts durch Glaubensflüchtlinge aus Böhmen hierher gebracht. Das zur Gemeinde Erlbach gehörende und nur etwa 150 Einwohner zählende Eubabrunn erhielt sein Gepräge durch Landwirtschaft und Musikinstrumentenbau. Die enge Nachbarschaft zum historischen Egerland spiegelt sich in der Bauweise, in überlieferten Sitten und Gebräuchen, in der Mundart u. a. Erscheinungen wider.
Seit 1995 ist das Freilichtmuseum in Eubabrunn für Besucher zugänglich. Keines der 17 Gebäude hat ursprünglich hier gestanden. Die Bauten der ländlichen Architektur des Vogtlandes stammen aus der Zeit um 1720 bis in die 1930er Jahre. Weit auseinandergezogen liegen die einzelnen Gehöfttypen, zurückzuführen auf eine ursprünglich deutsche Besiedlung dieser Gegend. Die Ausstattungen der Gebäude stammen aus der Zeit unmittelbar vor bzw. nach der Elektrifizierung.
Es werden thematische Ausstellungen, derzeit zum Handwerk des Stellmachers, der Wanderschaft, bäuerlicher Möbel und der Schäferei, gezeigt. Im größten Hof befindet sich eine Art kulturelles Zentrum mit der Gaststätte 'GrünesTal', Veranstaltungsscheune und Remise mit Raum für Sonderausstellungen und -veranstaltungen.
Bewirtschaftete Freiflächen und Felder sowie alte Haustierrassen gehören ebenfalls zum Freilichtmuseum.
Vogtländisches Freilichtmuseum Landwüst
Ganz im Süden des sächsischen Vogtlands, unweit der böhmischen Grenze, lädt das Vogtländische Freilichtmuseum Landwüst zu einem Streifzug durch die bäuerlich-ländliche Alltagskultur der Region ein. Dank der Sammelleidenschaft des Landwüster Bauern Walter Wunderlich konnte 1968 das „Bauernmuseum Landwüst“ eröffnet werden. Durch Umsetzungen und die Sanierung bäuerlicher Wohn- und Wirtschaftsbauten vor Ort entwickelte sich daraus das heutige Freilichtmuseum.
In 4 Höfen auf einer Fläche von 2,5 Hektar zeigen 20 historische Gebäude, einzigartige Objekte sowie typische Tiere und Pflanzen die Geschichte, Leben und Arbeiten, aber auch Tradition und Brauchtum vogtländischer Bauern ab Anfang des 19. Jahrhunderts. Ihr schwerer Alltag, geprägt von Feldarbeit und Tierhaltung, ebenso dörfliches Handwerk und Nebenerwerb werden beleuchtet. Wohnstallhäuser, Scheunen, Nebengebäude und Werkstätten sind dafür möglichst authentisch ausgestattet.
Eine ganzheitliche Präsentation ländlicher Vergangenheit entsteht durch Haus- und Kräutergärten mit Blüh-, Heil- und Gewürzpflanzen, den Schauanbau typischer Feldpflanzen sowie die Haltung alter Nutztierrassen.
Das Museum bietet darüber hinaus Thementage mit handwerklichen Schauvorführungen, Marktangebot und Vorträgen, aber auch Musikveranstaltungen und einiges mehr. Anschauliche und lebendige museumspädagogische Programme und Spiele wie eine Museumsrallye oder ein Memory lassen den Besuch im Freilichtmuseum zu einem spannenden Ausflug in die Vergangenheit werden.
Vogtlandmuseum
Das Vogtlandmuseum Plauen beherbergt in seinen Räumen die umfangreichste Sammlung zur vogtländischen Regionalgeschichte und Kultur. Die repräsentativen Gebäude wurden im späten 18. Jahrhundert von den Baumwollwarenhändlern Johann Christian Baumgärtel und Johann Christian Kanz im klassizistischen Stil errichtet. Das Museum wurde 1923 in diesen Häusern eröffnet. Drei Museumshäuser umschließen mit ihren Seitenflügeln zwei Innenhöfe und geben noch heute einen Eindruck von der regen Handelstätigkeit Plauener Kaufleute. Der außerordentliche Wohlstand der ehemaligen Besitzer lässt sich nicht nur an den Fassaden, sondern auch an der prachtvollen Gestaltung der Innenräume erkennen. Ein herausragendes kunstgeschichtliches Denkmal im Stil Louis Seize ist der Festsaal, der 1997 im Rahmen einer mehrjährigen Rekonstruktion der Gebäude restauriert wurde. Seine reiche Stuckornamentik findet ihren Höhepunkt in Wandfeldern mit allegorischen Darstellungen der zwölf Monate.
Das Vogtlandmuseum Plauen beherbergt die bedeutendsten Sammlungen zur regionalen Geschichte und Kulturgeschichte. Die vogtländische Malerei, das Kunsthandwerk mit Möbeln, Zinn und Kupfer, historische Waffen und Militaria sowie eine wertvolle Textilsammlung befinden sich unter dem Dach des Hauses. Die historischen Stilzimmer geben einen Einblick in die Wohnwelt des 18. und 19. Jahrhunderts. Wechselnde Sonderausstellungen mit regionalen und überregionalen Themen ergänzen die Dauerausstellung.
Volkskundemuseum Wyhra
Die Ausstellungen zeigen die bäuerliche Arbeitswelt im Übergang vom vormaschinellen zum maschinellen Zeitalter sowie Lebensweise, Alltags- und Festkultur der ländlichen Bevölkerung Nordwestsachsens. Das Museum befindet sich in einem denkmalgeschützten Vierseithof, dessen älteste Bausubstanz aus dem 18. Jahrhundert stammt. Es schließt ein umfangreiches Außengelände mit Bauerngarten und Streuobstwiese ein. Wohn- und Wirtschaftsräume wurden so nachgestaltet, dass sich die Besucher in die Welt von einst versetzt fühlen können. Zahlreiche bäuerliche Arbeitsgeräte und Transportmittel, Möbel, Wäsche, Geschirr und Trachten sowie Zeugnisse der ländlichen Kunst und des Kunsthandwerks vermitteln ein umfassendes Bild vergangener Zeit. Ein historischer Bauernbackofen ist oft in Betrieb, sei es beim Backen von Bauernbrot für unsere Gäste oder im Rahmen des museumspädagogischen Programms 'Backen im Bauernbackofen'. Weitere museumspädagogische Angebote befassen sich mit der Welt der Volksmärchen und mit regionalen Sagen.
Ein gemütliches Museumscafé, in dem auch die Sonderausstellungen der 'Kleinen Galerie im Kuhstall' betrachtet werden können, und der Spielplatz runden die Angebote ab. Im Sommerhalbjahr finden Veranstaltungen statt, die sich an den Traditionen ländlicher Volksfeste von einst orientieren.
Waagenmuseum Oschatz
In mitten des schönen historischen Oschatzer Stadtkerns, unmittelbar an der zum Teil noch gut erhaltenen ehemaligen Stadtmauer, befindet sich das sehenswerte Stadt- und Waagenmuseum. Der Besucher trifft hier einen in den vergangenen Jahren umfassend sanierten und neu gestaltet Museumskomplex an, in dem man Geschichte erleben kann. Insgesamt drei Dauerausstellungen erzählen in drei Gebäuden von der langen Geschichte der im Mittelalter entstanden Stadt Oschatz.
Die Ratsfronfeste mit angrenzendem Torschreiberhaus am früheren Altoschatzer Stadttor wurde 1574 erbaut. Heute kann sich der Besucher in diesem Gebäude sehr anschaulich über die Entwicklung der Stadt informieren. Von der ur- und frühgeschichtlichen Zeit, über die Garnisonsstadt Oschatz bis hin zur industriellen Entwicklung erzählen informative Ausstellungstexte und zahlreiche Exponate von der bewegten Geschichte der Stadt und deren Einwohner.
In dem ehemaligen Burschenheim ist heute das Oschatzer Waagenmuseum eingerichtet. Es zeigt eine in Mittelsachsen einzigartige Spezialausstellung zur Entwicklung des Waagenbaues von den Anfängen der Waage bis hin zur modernsten elektronischen Wägeeinrichtung. Neben interessanten Ausführungen zur Geschichte der Waage in Wort und Bild, wird an über 100 ausgestellten Waagenexponaten sowie an zahlreichen Gewichten und Zubehörteilen ein Einblick in die traditionsreiche Waagenproduktion namhafter Oschatzer Waagenfabriken vermittelt.
Die original nachgebaute Werkstatt eines Waagenbauers in einem separaten Außenanbau widerspiegelt beeindruckend die Atmosphäre dieses Handwerks um 1850.
In der Amtsfronfeste ist eine Ausstellung über bäuerliche Wohnkultur und das Oschatzer Handwerk zu sehen. Die in der Küche sowie im Wohn- und Schlafraum ausgestellten Bauernmöbel entstammen der Oschatzer Pflege und gehören meist dem Ende des 18. Jahrhunderts an. In der unteren Etage der Amtsfronfeste sind Zeitzeugen des Oschatzer Handwerks, zum Beispiel ein Tuchmacherwebstuhl und eine kleine Schuhmacherwerkstatt zu finden. Von diesem Gebäude aus ist der aus dem Jahr 1377 stammende Wachturm begehbar. Dieser 25 Meter hohe Turm bietet einen eindrucksvollen Blick über Teile der Altstadt. Am rückwärtigen Teil des Gebäudes ist der Rest eines hölzernen Wehrganges erhalten.
Der Zwingergarten, einst ein tiefer Graben zwischen der ehemaligen doppelreihigen Stadtmauer, lädt zum Verweilen ein. Neben den Dauerausstellungen sind mehrmals im Jahr wechselnde und interessante Sonderausstellungen zu sehen.
Weberstube Jonsdorf
Die historische Schauwerkstatt ist in einem 200 Jahre alten Umgebindehaus untergebracht. In der Weberstube besteht die Möglichkeit, das alte Handwerk des Webens näher kennen zu lernen. Die Arbeit des Leinewebers umfasste viele Tätigkeiten, die sich heute in speziellen Berufen wiederfinden. Durch die anschauliche Darstellung aller Arbeitsgänge erfährt der Besucher, wie aus dem Rohstoff der Leineweberei fertiger Leinenstoff entsteht.
In der Blockstube, dem Herzstück des Umgebindehauses, wird dem Besucher in einem Vortrag allerhand Wissenswertes und Unterhaltsames über das einfache und arbeitsreiche Leben der Leineweber in früheren Jahrhunderten vermittelt. Außerdem wird die oberlausitzer Umgebindehausarchitektur erläutert, es wird gezeigt, dass jedes Umgebindehaus ganz eigene Elemente in Konstruktion und Gestaltung aufweist.
Eine kleine Auswahl kunsthandwerklicher Arbeiten und zum Thema passende Veröffentlichungen können angesehen und auch käuflich erworben werden.
Wilhelm Ostwald Park
Die einstige Wohn- und Wirkungsstätte des Nobelpreisträgers Wilhelm Ostwald (1853-1932) vereint heute Museum und Tagungszentrum. Das Museum, auch genannt 'Haus Energie', beherbergt den Nachlass des berühmten Physikochemikers. Im Museumsbestand befinden sich neben der original erhaltenen Bibliothek mit ca. 14.000 Titeln, selbstgebauten wissenschaftlichen Geräten und Arbeitsinstrumenten auch 4.000 Gemälde und Studienblätter, sowie Objekte zur Farbenlehre.
Das Museum zeigt das Leben des Universalgelehrten umfassend und vielseitig auf.
Der sieben Hektar große Park mit fünf Gebäuden und der Grabstätte im Steinbruch entstanden nach den Plänen Wilhelm Ostwalds. Dieser einzigartige Gelehrtensitz lockt nicht nur Fachpublikum an, sondern bietet für Jedermann etwas.
ZCOM Zuse-Computer-Museum
Lassen Sie sich von der Größe der alten Zuse-Computer beeindrucken. Erleben Sie eine rasante Entwicklung und erkennen Chancen und Risiken unserer digitalen Welt.
Eine Welt ohne Smartphone, Tablet oder Laptop – heute unvorstellbar. Tauchen Sie ein in die spannende Geschichte des Computers. Unterwegs treffen Sie auf Erfindungen und kluge Köpfe, wie Konrad Zuse und Nikolaus Joachim Lehmann. Zuse machte nicht nur sein Abitur in Hoyerswerda, sondern erfand den ersten Computer und war Künstler. Was erwartet Sie? Wir zeigen Ihnen welche Entwicklungen der Computer ermöglicht hat und fragen nach Chancen und Risiken der digitalen Welt. In der Ausstellung erleben Sie die Verbindung von Technik, Gesellschaft und Kunst. Im Fokus stehen die schöpferischen Leistungen des Computervaters Zuse und die Entwicklung der Informationstechnologie.
Neben Computern von Apple, IBM, Nixdorf und Siemens bilden die Rechensysteme des VEB Robotron, welche teils in Hoyerswerda produziert wurden, eine Besonderheit der Ausstellung.
Lassen Sie sich von der Größe der Zuse-Rechner beeindrucken und diskutieren Sie mit uns über die Zukunft.
Zeitläufer
Die Agentur betreut industriegeschichtliche Ausstellungsprojekte von der ersten Idee bis zur fertigen Ausstellung und berät bei der Konzeption und Weiterentwicklung von Sammlungsbeständen. Die Zeitläufer verstehen sich auch als Moderatoren, die zwischen den am Projekt beteiligten Gruppen vermitteln und Arbeitsabläufe koordinieren.
Zigarren & Heimatmuseum Schöneck/Vogtland
Was ist ein Wickel, warum braucht man Zigarrenpressen oder wie kommt das Deckblatt auf die Zigarre? Antworten darauf bekommen Sie bei einem Besuch in unserem Museum oder einer unserer Schauvorführungen. In einem der ältesten Gebäude der Stadt Schöneck befindet sich das Heimatmuseum. Das Haus wurde um 1834 errichtet und diente lange Zeit als Hospital, Obdachlosenunterkunft, Armenküche und später als Jugendherberge und Kindergarten. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten wurde es im Juli 2005 wieder eröffnet und beherbergt nun die Tourismusinformation, das Heimatmuseum sowie ein Cafe. Im Inneren erwarten Sie viele Informationen zur Zigarrenherstellung, Stadtgeschichte, Arbeits- und Lebensweise der Bevölkerung und deren Vergangenheit.
Zweckverband Sächsisches Industriemuseum
Der Zweckverband Sächsisches Industriemuseum hat die Aufgabe, gegenständliches Kulturgut zu sammeln und zu bewahren, bedeutende Industriedenkmäler zu erhalten und museal zu nutzen sowie wesentliche Bereiche der sächsischen Industrie- und Wirtschaftsgeschichte einschließlich der Sozialgeschichte als einen Aspekt von Geschichte und Tradition des Landes zu erforschen und darzustellen.
Dies dient dem Ziel: den Besuchern Bildungs- und Erlebnischancen zu bieten, die Kommunikation über ethische und soziale Probleme des technischen Fortschritts zu fördern, durch die Darstellung der Zusammenhänge von Technik, Wirtschaft, Gesellschaft, Ökologie und Kultur das Bewusstsein und die Handlungen der Menschen zu beeinflussen, der Bevölkerung schöpferisches Mitwirken beim Aufbau von Museen zu ermöglichen, Aufgeschlossenheit für technische und wirtschaftliche Entwicklungen zu fördern und der sächsischen Bevölkerung Stolz auf die Leistungen der Vorfahren und die eigene Lebensleistung zu vermitteln.
Inhaltlich knüpft der Zweckverband Sächsisches Industriemuseum an Kontinuitätslinien der Industriegeschichte Sachsens seit dem 18. Jahrhundert an.
Im Zweckverband Sächsisches Industriemuseum werden die ehemaligen, wichtigen sächsischen Wirtschaftsbranchen innerhalb der dezentralen Museumsstruktur vertreten. Neben dem Zentrum in Chemnitz, welches generell für die zusammenfassende Übersicht der sächsischen Industriegeschichte wie im Speziellen für den Maschinen- und Fahrzeugbau, den Textilmaschinenbau, den Büromaschinenbau, die Fettchemie steht, repräsentieren Crimmitschau die Textilbranche für (Südwest)-Sachsen, Ehrenfriedersdorf den Gangerzbergbau und die Zinnverarbeitung im industriellen Kontext und Knappenrode die Brikettherstellung.
Der Zweckverband Sächsisches Industriemuseum ist eine übergeordnete, koordinierende Instanz zur Wahrnehmung zentraler Planungsfunktionen und zur Erledigung zentraler Dienstleistungen (z. B. Restaurierung, Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildung) eingerichtet. Zugleich wird mit der Erhaltung der dezentralen Zuständigkeiten für die Verwaltung der einzelnen Museen auf der kommunalen und regionalen Ebene die weitere Förderung der lokalen und regionalen Identität durch Einbindung der Bevölkerung gewährleistet.
Der Zweckverband Sächsisches Industriemuseum steht als Dach für die Aufgaben der Museen: des Sammelns, Bewahrens, Forschens, Vermittelns. Jedes Haus, jeder Standort hat seine, auf den Inhalt des Hauses, ausgerichtete Sammlung, Forschung und Vermittlung.
Auf Empfehlung der Sächsischen Landesregierung der 4. Legislaturperiode und hier speziell des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst wurde am Zweckverband Sächsisches Industriemuseum im Juni 2009 der „Wissenschaftliche Beirat zur Industriekultur in Sachsen“ etabliert.
Zweckverband Sächsisches Industriemuseum - Zinngrube Ehrenfriedersdorf
Bei uns erleben Sie den Bergbau in seiner ursprünglichen Form. Mit unserer Seilfahrtsanlage im Sauberger Haupt- und Richtschacht entführen wir Sie bis zu 100 m Teufe in das Innere des Sauberges hinein. An zahlreichen Originalschauorten bieten wir Ihnen Einblicke in das Leben und die tägliche Arbeit der Bergleute verschiedenster Epochen, angefangen im späten Mittelalter bis hin zur Neuzeit. Erfahrene Bergführer erzählen von der nunmehr knapp 800-jährigen Geschichte des Ehrenfriedersdorfer Zinn- und Silberbergbaus und versetzen Sie mit unserer originalen und voll funktionsfähigen Bergbaumaschinentechnik ins Staunen.
Auch über Tage hat der Bergbau seine Spuren hinterlassen: Erkunden Sie unseren Maschinenpark und die nachgebaute, mittelalterliche Kaue mit Haspel und Stollngang. Blicken Sie hinauf zu unserem weithin sichtbaren Wahrzeichen, dem Fördertum von Schacht 2. Staunen Sie im Museum über unsere facettenreiche mineralogische Sammlung, zahlreiche Kunstwerke mit Bezug zum Ehrenfriedersdorfer Bergbau und Zinn-Gegenstände aus fast fünf Jahrhunderten.