Textil-Route
Textile Vielfalt an authentischen Orten hautnah erleben
"Zwischen Zittau und Plauen können Sie alle Facetten der Textilindustrie erleben: Von der Damast-, Band- und Tuchweberei bis zur Stickerei vermitteln Museen, technische Denkmale und Bauzeugnisse Wissen und Geschichten aus dieser gerade für Sachsen einst so bedeutenden Branche. Die Textilindustrie leitete nicht nur die Industrialisierung in Sachsen ein, sie war in einigen Landesteilen bis in die 1980er Jahre strukturbestimmend.
Traditionelle sächsische Textilregionen sind die Oberlausitz, die Region Chemnitz, das „Textildreieck“ Crimmitschau-Meerane-Glauchau, das Erzgebirge und das Vogtland. Hier konzentrierten sich bereits im vorindustriellen Zeitalter eine breite handwerkliche Garn- und Tuchherstellung, die Posamentenherstellung und die Stickerei. Aufbauend auf dieser Gewerbetradition entwickelte sich die Textilherstellung zur Industrie.
Sachsens erste Fabriken waren Spinnereien, ihre Palastarchitektur gilt als eigenständiger Beitrag zur Entwicklung der Fabrikarchitektur. Im 19. Jahrhundert etablierte sich eine äußerst vielseitige Textilindustrie, deren Bedarf an Maschinen den sächsischen Maschinenbau mit begründete.
Vom wirtschaftlichen Strukturwandel nach 1990 war die Textilindustrie am stärksten betroffen: Zwischen 1989 und 1992 sank die Zahl der Beschäftigten von rund 300.000 auf unter 50.000. Trotz dieses für viele Menschen traumatischen Einschnitts blickt die Textilindustrie heute auf einen durchaus erfolgreichen Strukturwandel zurück. Gegenwärtig sind in Sachsen schätzungsweise rund 16.000 Arbeitnehmer in 254 Textil- und Bekleidungsunternehmen (Stand 2016) beschäftigt. Sächsische Hersteller sind in innovativen Nischen etabliert. Sie stellen höherwertige Textilien und Bekleidung sowie schwerpunktmäßig technische Textilien her.
Die in der Region vorhandene Tradition in verschiedenen, zum Teil historischen, Technologien ist heute gerade im Bereich der technischen Textilien häufig Inspiration für Innovationen.