"Nach der Schliessung 2009, wartet das Jugendstilkaufhaus auf Wiederbelebung. Touren werden angeboten durch das Haus"
Warenkaufhaus Görlitz "Zum Strauss"
02826 Görlitz
Mit einer ganzen Reihe an Kaufhäusern konnte Görlitz einst für sich als vornehme Einkaufstadt werben. Nach dem Vorbild des Berliner Kaufhauses Wertheim erbaut, ist das Görlitzer Kaufhaus das einzige seiner Epoche, das noch heute in seiner ursprünglichen bautechnischen Form existiert. Als Jugendstil-Warenhaus "Zum Strauss" vom jüdischen Kaufmanns Louis Friedländer erbaut, ist das Görlitzer Kaufhaus das einzige seiner Epoche, das noch heute in seiner ursprünglichen bautechnischen Form existiert. Das 5-geschossige Gebäude mit etwa 10000 m² Nutzfläche wurde als Stahlskelettbau errichtet. Neben der Fassade weist vor allem das aufwendig ornamental verzierte Glaskuppeldach, welches den Lichthof überspannt, Elemente des Jugendstils auf. Mit seinen marmorverkleideten Pfeilern, Freitreppen und zwei gigantischen Kronleuchtern stellt das Gebäude das einzig in seiner ursprünglichen Gestalt erhaltene bauliche Zeugnis der frühen deutschen Warenhausarchitektur dar. Die Baupläne für das „Kaufhaus zum Strauß“ lieferte der Potsdamer Architekt Carl Schmanns.
Im Jahr 1912 wurde mit der Realisierung begonnen, es entstand ein Stahlskelettbau mit einer Fassade, ganz wie bei „Wertheim“. Nach nur neun Monaten Bauzeit wurde das Görlitzer Kaufhaus am 30. September 1913 eröffnet.
Dem Charlottenburger Kaufmann Hermann Ploschitzki gehörte seit 1905 auch die Warenhauskette des Görlitzer Unternehmers Louis Friedländer, die den Grundstein für den Bau des Warenhauses bildete. Bereits in Görlitz hatte Ploschitzki mit dem ebenfalls aus Charlottenburg stammenden Kaufmann Leopold Lindemann zusammengearbeitet. Dieser betrieb Kaufhäuser in Spandau, Annaberg-Buchholz, Bremerhaven, und Hamburg. 1929 erfolgte die Fusion der Lindemann & Co. AG mit der Rudolph Karstadt AG, seit 1929/30 trug auch das Görlitzer Haus diesen Namen.