
Bahnhof Görlitz
02826 Görlitz
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Mit dem Anschluß an das Eisenbahnnetz begann für Görlitz ein neues Zeitalter. 1847 erfolgte die Einweihung des ersten Bahnhofs in Görlitz und die Aufnahme des regulären Zugverkehrs nach Dresden und Berlin bzw. Breslau über Kohlfurt am 1. September 1847. Am 31. Dezember 1867 wurde die reguläre Eisenbahnverbindung Berlin – Görlitz über Cottbus hergestellt. Im Umfeld des Görlitzer Bahnhofes wachsen getrennt, jeweils getrennt in preußischen und sächsischen Teil Lokomotivbahnhof, Lokomotivschuppen, Betriebswerkstätten, Übernachtungsgebäude und Abstellanlagen. Die Berlin-Görlitzer-Eisenbahn (BGE) besaß ihren Lokschuppen an der Ecke Bahnhof-/Jakobstraße (später abgerissen, hier entsteht das Bahnpostamt) und die Preußischen Staatseisenbahnen auf Höhe der Einmündung der Schillerstrasse. Die Königlich Sächsische Staatseisenbahnen bauten ihr Heizhaus in etwa am heutigen Standort des Bahnbetriebswerkes an der Rauschwalder Straße.
Der Görlitzer Bahnhof erhielt 1917 ein neues Empfangsgebäude, das noch heute genutzt wird. Die imposante Architektur der Empfangshalle und die Grösse des Görlitzer Bahnhofsgebäudes und der überdachten Bahnsteighalle verkörpern den Großstadtanspruch den Görlitz eindrucksvoll durchzusetzen wusste seinerzeit. Den Umbau 1914-1917 im Jugendstil verantwortete Alexander Rüdell mit dem preuß. Regierungsbaumeister Gotthard Eckert. Auf dem Dach der Empfangshalle thront der Uhrenturm, der bis zur Spitze 38,4 Meter hoch ist. Die Einweihung des neuen Bahnhofsgebäudes mit der großen Empfangshalle nach dreijähriger Bauzeit am 6. September 1917 war ein großer Anlaß.
Der Bahnhof Görlitz ist heutzutage lediglich Haltepunkt für Regionalbahnen. Infolge seiner zentralen Lage und Anschluss an das Eisenbahnnetz Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Görlitz ein Knotenpunkt für Eisenbahnlinien in alle Richtungen. Nach Berlin über Cottbus oder Kohlfurt und in der Richtung nach Glatz, sowie in Richtung Dresden und nach Breslau.
Aus dem großen Durchgangsverkehr zwischen dem Norden und Süden und dem Osten und Westen führten folgende Reiseverbindungen einst über Görlitz: Berlin—Cottbus — Görlitz — Glatz — Oppeln; Gleiwitz — Breslau — Görlitz — Dresden — Hof—Nürnberg — Crailsheim—Friedrichshafen: Warschau— Sosnowice—Breslau — Görlitz—Dresden—Hof—München- Lindau—Zürich — Genf; Warschau—Sosnowice—Breslau — Görlitz—Dresden—Hof—Würzburg—Heidelberg—Ludwigshafen — Metz — Paris. Angaben Fremdenverkehrsverein Görlitz, Stand 1930