Emil Franz Hänsel
Emil Franz Hänsel gilt als Leipzigs interessantester Architekt der Reformarchitektur, seine Bauten prägen bis heute die Stadt. Nach seiner Ausbildung an der Königlich Sächsischen Baugewerkeschule zu Leipzig war er zunächst beim Leipziger Stadtbaurat Hugo Licht tätig und machte sich dann als Architekt selbständig.
Leipzig blieb sein Wohn- und Wirkungsort. Zwischen 1898 und 1938 war er hier mit über 500 Bauvorhaben für mehr als 300 Bauherren tätig. Als wichtigste Bauten gelten seine Geschäfts- und Messehäuser.
Hänsel war Mitglied im Deutschen Werkbund. Im Gestaltungswettbewerb für das Gelände der Internationalen Bauausstellung 1913 in Leipzig erhielt er den zweiten Preis. Emil Franz Hänsel wohnte in einem von ihm entworfenen Wohnhaus in der Christianstraße 1. Er starb in Leipzig und ist auf dem Südfriedhof begraben.
Auswahl an Bauten der Industriekultur in Leipzig:
1899/1900: Um- und Erweiterungsbau der Gesellschaftshalle zu Lindenau (heute Schaubühne Lindenfels), Karl-Heine-Straße 50
1906–1908: Kaufhaus „Brühl“, Brühl 1 (Vorgängerbau der „Blechbüchse“)
1908–1910: Messepalast „Specks Hof“, Reichsstraße 6
1905/1910: Dietzoldwerke, Franz-Flemming-Straße 9
1910/1911: Fabrikanlagen der Ludwig Hupfeld AG, Ludwig-Hupfeld-Straße 16 sowie Villa Ludwig Hupfeld, Lumumbastraße 11/13
1911: Hotel Continental, Georgiring 13
1911–1913: Umbau des Hotels Fürstenhof, Tröndlinring 8
1912: Messehaus „Linoleumhaus“, Neumarkt 7 (zerstört)
1912: Warenhaus für den Konsumverein Leipzig-Plagwitz und Umgegend, Karl-Heine-Straße 46
1912/1913: Geschäftshaus Schrödter, Neumarkt 31/33
1912–1914: Messehaus „Zentralmessepalast“, Neumarkt 4
1913: „König-Albert-Haus“, Markt 9
1913/1914: Geschäftshäuser Nikolaistraße 55 und 57/59
1929/30: Haus der Barmenia Versicherungsanstalt in der Springerstraße 24 (1946 bis 1999 Funkhaus Springerstraße)
1936: Siedlung „Waldfrieden“ des Bauvereins zur Beschaffung billiger Wohnungen, Heilemannstraße (zusammen mit J. Schilde)
Lebensdaten
* 1870 in Döbeln† 1943 in Leipzig