Wenn Kultur auf Erfindergeist trifft
Seit über 115 Jahren gilt Zwickau als Wiege der sächsischen Automobilindustrie. Doch was vermutlich nur Wenige wissen: Die Stadt an der Mulde ist auch Geburtsort von Robert Schumann. Der Musiker gilt heute als bedeutendster Komponist der deutschen Romantik und auch seine Frau Clara Schumann machte als Pianistin im 19. Jahrhundert eine einzigartige Karriere. Neben Musik und Kultur prägten vor allem die vielen technischen Neuerungen der Zeit das tägliche Leben des Künstlerpaars. Viele Erfindungen wurden von den Schumanns mit großer Neugier betrachtet und verfolgt, so zum Beispiel die Fotografie, die Entwicklung der Eisenbahn oder die Gasbeleuchtung. Die Sonderausstellung „Die Schumanns und die Technik“ im Robert-Schumann-Haus in Zwickau zeigt nun anhand zahlreicher Dokumente die Verbindungen der beiden zu Erfindern und Industriellen und präsentiert außerdem frühe Exemplare technischer Anwendungen.
So hatte Robert Schumann in seiner Jugend beispielsweise enge Beziehungen zur Dervientischen Chemiefabrik, wo das „Zwickauer Grün“ zum Färben von Leinen und Baumwolle erfunden wurde und Clara Schumanns engste Freundin war die Tochter Friedrich Lists, Pionier des sächsischen Eisenbahnbaus. Weiter waren die Schumanns so von der technischen Entwicklung fasziniert, dass sie bereits 1889 als eine der ersten an das Frankfurter Telefonnetz angeschlossen waren. Eine freundschaftliche Beziehung unterhielt das Künstlerpaar außerdem zu Dr. Carl von Linde, dem Erfinder des Kühlschranks.
Sonderausstellung „Die Schumanns und die Technik“
noch bis zum 4. Oktober 2020
Robert-Schumann-Haus, Hauptmarkt 5, 08056 Zwickau
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 10 – 17 Uhr; Samstag, Sonntag, Feiertag 13 – 17 Uhr
Mehr Informationen unter: www.schumann-zwickau.de