Verschwundene Arbeitswelten
Vom baulichen Komplex des Braunkohlenveredlungswerks Espenhain, südlich von Leipzig gelegen, ist heute kaum noch etwas erhalten. Doch vor einigen Jahrzehnten noch waren in dem Volkseigenen Betrieb der DDR bis zu 8500 Menschen angestellt. Es gab sogar eine Werkszeitung mit eigenen Fotografen, die den Alltag der Werktätigen festhielten. Zehntausende dieser Fotografien befinden sich heute in den Beständen des Museums Borna und der Neuseenland-Sammlung des Soziokulturellen Zentrums KuHstall e. V.In der Ausstellung „Innenansichten eines Kombinats.“im Museum der Stadt Borna geben nun 60 ausgewählte Schwarz-Weiß-Aufnahmen einen Einblick in den Produktionsalltag sowie in offizielle oder gesellschaftliche Anlässe während der 1970er und 1980er Jahre.
Dass das Museum heute eine Auswahl des gigantischen Fotoarchivs zeigen kann, ist auch Klaus Börner zu verdanken. In langjähriger Arbeit hat der ehemalige Espenhainer Bergmann zehntausende Aufnahmen gesichtet, sortiert und gescannt. Viele der Fotografien hatte vorher noch nie jemand zu Gesicht bekommen. Denn zu Werkszeiten wurden nur Bilder veröffentlicht, die auch der SED-Parteileitung genehm waren. Mit dem einzigartigen Fundus steht nun eine visuelle Überlieferung verschwundener Arbeitswelten zur Verfügung.
Fotoausstellung „Innenansichten eines Kombinats. VEB Braunkohlenveredelungswerk Espenhain“
bis 31. Juli 2020
Museum der Stadt Borna, An der Mauer 2-4, 04552 Borna
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 10 – 13 Uhr, Samstag/Sonntag 14 – 17 Uhr, Freitag geschlossen
Mehr Informationen: www.museum-borna.de