Montagemöbel der Deutschen Werkstätten (MDW), Rudolf Horn, Erich Schubert, Eberhardt Wüstner, VEB Deutsche Werkstätten Hellerau, 1968, Foto: Friedrich WeimerMontagemöbel der Deutschen Werkstätten (MDW), Rudolf Horn, Erich Schubert, Eberhardt Wüstner, VEB Deutsche Werkstätten Hellerau, 1968, Foto: Friedrich Weimer

Rabenau

Variabel wohnen in der DDR

Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau eröffnet am 24. November Ausstellung zu Möbel-Gestalter Rudolf Horn.

Er zählt zu den bedeutendsten deutschen Designern der Nachkriegsgeschichte: Rudolf Horn, 1929 in Waldheim geboren, erlangte vor allem mit den Montagemöbeln der Deutschen Werkstätten (MDW) große Bekanntheit. Entworfen hatte er diese in den Jahren 1966/67 gemeinsam mit seinem Kollegen Eberhard Wüstner in seinem Leipziger Atelier. Die Leitidee war, funktionale Möbel zu schaffen, die durch Module und Einzelelemente variabel kombinierbar sind und somit wie ein Baukastensystem funktionieren. Wie revolutionär Rudolf Horns Entwürfe waren, zeigt die Ausstellung „Rudolf Horn – Wohnen als offenes System“ ab 24.11.2019 im Deutschen Stuhlbaumuseum Rabenau. Konzipiert wurde die Schau vom Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Die Montagemöbel hatte Rudolf Horn im Auftrag des VEB Deutsche Werkstätten Hellerau entwickelt.1967 wurden sie mit großem Erfolg auf der Leipziger Messe vorgestellt und daraufhin fast 30 Jahre in Dresden-Hellerau hergestellt. Aber nicht nur die Gestaltung des MDW-Programms war etwas völlig Neues, sondern auch die Fertigung: Es wurden nun keine fertig montierten Möbel mehr hergestellt, sondern nur noch „Bretter“. Tischler und Handel hatten ihre Schwierigkeiten mit dem innovativen Systemmöbel – doch viele Kunden waren und sind immer noch begeistert.

Die Ausstellung zeigt neben Beispielen des MDW-Programmes auch Geschichten der jeweiligen Nutzer. Darüber hinaus wird das Konzept der Variabilität, das Rudolf Horn auf das Raumgefüge der gesamten Wohnung übertrug, am Beispiel des Rostocker Wohnprojektes „Variables Wohnen“ aus den 1970er Jahren vorgestellt.

Rudolf Horn, der seit 1966 auch als Professor an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle lehrte, wird bei der Eröffnung der Ausstellung am 24.11.2019 zu Gast sein und mit dem Designtheoretiker Walter Scheiffele ins Gespräch kommen.


Ausstellung „Rudolf Horn – Wohnen als offenes System“
24.11.2019 – 22.03.2020
Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau, Lindenstraße 2, 01734 Rabenau
Öffnungszeiten: Di–Do 10–16 Uhr, Fr 10–14 Uhr. So und Feiertage 13–17 Uhr (Montag und Samstag auf Anfrage)

Eröffnung im Beisein von Rudolf Horn: 24. November 2019, 15 Uhr
Mehr Infos: deutsches-stuhlbaumuseum.de

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