Chemnitz und Region
Kultur meets Industrie
Industriekultur-Fans aus der Region Chemnitz und dem Erzgebirge können sich auf die zweite September-Hälfte freuen: Neben der beliebten „Spätschicht“, bei der Interessierte am Abend des 25. September Unternehmen einen Besuch abstatten können, steht auch wieder das RAW-Festival auf dem Programm – in diesem Jahr an zwei Wochenenden und an zwei Standorten.
RAW meets Boom
Unter dem Motto „RAW meets Boom“ sind in den beiden Chemnitzer Schauplätzen der 4. Sächsischen Landesausstellung Konzerte und Kulturveranstaltungen zu erleben. Los geht es am 18. und 19. September am Schauplatz Eisenbahn. Das riesige neu gestaltete Gelände in Chemnitz-Hilbersdorf bietet zwischen den Sauriern der Eisenbahngeschichte einen außergewöhnlichen Rahmen für Konzerte. Mit dabei sind „Rock’n’Strings, die Streicherband der Städtischen Musikschule Chemnitz, die von Rock-Klassikern über Apocalyptica-und Metal-Interpretationen bis zu aktuellem Pop ein großes Repertoire hat (18.09.2020, 19 Uhr). Zu den Highlights zählt außerdem der Klavierkabarettist Bodo Wartke mit seinem Programm „Wandelmut“ (19.09.2020, 19 Uhr). Darin betrachtet er nicht nur den Wandel unserer Gesellschaft, sondern auch seinen persönlichen Lebenswandel und dabei ist er, wie man ihn kennt: poetisch, politisch und persönlich. Außerdem wird es künstlerische Aktionen in der Werkstatt des Eisenbahnmuseums Chemnitz-Hilbersdorf geben. So kann man bei den „Maschinen-Rhythmen“ unter anderem eine audiovisuelle Live-Performance des Künstlers Peter Piek erleben. Unterstützt wird das Format „Maschinen-Rhythmen“ von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Am zweiten Wochenende vom 26. und 27. September 2020 ist das RAW dann zu Gast im Industriemuseum Chemnitz. Den Besuchern wird an beiden Tagen ein Programm geboten, bestehend aus einer Führung durch die Schauplatz-Ausstellung „MaschinenBoom.“, einer Industriekultur-Performance mit den Chemnitzer Künstlern Anasages sowie der Aufführung „Rummelplatz“ des Chemnitzer Fritz-Theaters. Im Zentrum dieses Theaterstücks, frei nach dem Roman von Werner Bräunig, steht die Wismut AG. Das Unternehmen beschäftigte um 1950 rund 200.000 Menschen und war für 60 Prozent der Uranproduktion der Sowjetunion verantwortlich.
Wenn es Freitagabend zur Spätschicht geht
Wer schon immer mal hinter die Werktore hiesiger Industrieunternehmen schauen wollte, hat am 25. September 2020 wieder die Gelegenheit. Bei der „Spätschicht“ können Interessierte diesmal in Chemnitz acht Unternehmen besuchen. Zwei davon sind neu dabei: die Harms & Wende QST GmbH, ein Spezialist für Qualitätssicherungstechnologien, und die FCP Fuel Cell Powertrain GmbH, ein Start-up im Bereich Batterie- und Wasserstoff basierter Mobilität. Dort findet im Anschluss an die „Spätschicht“ auch die „CCI nightshift“ statt. Im Rahmen des EU-Projekts InduCCI startet damit eine Reihe regionaler Praxistests, die das Verhältnis von Menschen und Maschinen im Zuge fortschreitender Automatisierung beleuchtet. Eine Performance von Künstlern zeigt vergangene, aktuelle und zukünftige Transformationsprozesse in der Industriegesellschaft. Die „Spätschicht“ findet aber nicht nur in Chemnitz, sondern auch im Erzgebirge statt, wo sich diesmal neun Unternehmen beteiligen.
Frühzeitig Tickets sichern
Für die Veranstaltungen zu den Tagen der Industriekultur ist eine Anmeldung erforderlich (unter www.industriekultur-chemnitz.de). „Insbesondere bei der Spätschicht sollte man sich bei der Voranmeldung beeilen, da in diesem Jahr aufgrund der Covid-19-Pandemie nur eine begrenzte Anzahl an Unternehmen an der Spätschicht teilnimmt“, rät Lisa Bachmann von der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, die die Tage der Industriekultur betreut. Aber auch für die beiden Festival-Wochenenden „RAW meets Boom.“ sind die Kapazitäten begrenzt. Schnell sein lohnt sich.
Weitere Informationen und das komplette Programm finden Sie unter: www.industriekultur-chemnitz.de