Limbach-Oberfrohna
Das Homeoffice von anno dazumal
Zuhause arbeiten ist nicht erst seit der Corona-Pandemie zu einem großen Thema geworden. Gerade im Erzgebirge versuchten die Bergmannfamilien in den vergangenen Jahrhunderten, ihr Einkommen durch Heimarbeit aufzubessern – egal ob es sich um Schnitzkunst, Holzspielzeug oder Klöppelarbeiten handelte.
Auch die Region um Limbach-Oberfrohna war lange von der Heimarbeit geprägt: Hier stand die Textilherstellung im Vordergrund. Diesem Themenfeld widmet sich die Sonderausstellung „Am Küchentisch. Heimarbeit und Hausindustrie im Wandel der Zeit“, die derzeit im Esche-Museum in Limbach-Oberfrohna zu sehen ist. Heimarbeit spielte anfangs besonders in der Strumpfwirkerei im Verlagswesen eine wichtige Rolle, später auch als Zuliefergewerbe für Fabriken und Industriebetriebe. Denn viele Feinarbeiten bei der Handschuh- oder Trikotagenherstellung waren nur in Handarbeit möglich, wobei zusätzlich Näh- oder Stickmaschinen zum Einsatz kamen. Die Blütezeit der Handschuhherstellung am Anfang des 20. Jahrhunderts war auch die Hoch-Zeit der Heimarbeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Arbeit zuhause vor allem in der Trikotagenindustrie weit verbreitet. Zahlreiche Audio-Beiträge von Zeitzeugen lassen den damaligen Arbeitsalltag lebendig werden und stehen als Hörstationen in der Ausstellung zur Verfügung.
Die Sonderausstellung ist ein Beitrag zum Jahr der Industriekultur 2020 und wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und dem Kulturraum Vogtland-Zwickau.
Sonderausstellung „Am Küchentisch. Heimarbeit und Hausindustrie im Wandel der Zeit“
noch bis 15.11. 2020
Esche-Museum, Sachsenstraße 3, 09212 Limbach-Oberfrohna
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 13 – 17 Uhr
Öffentliche Führung: am 15.11.2020, 14 Uhr
Mehr Informationen: www.esche-museum.de