28.09.2020
Vortrag: "Made in Europe. Erfahrungsberichte aus der Textilproduktion"
Vor sieben Jahren ist die Rana-Plaza-Textilfabrik in Bangladesch eingestürzt. Mehr als 1.200 Frauen und Männer starben damals. Doch noch immer werden bei der Produktion unserer Kleidung Menschen- und Arbeitsrechte verletzt – aktuell durch die Coronakrise. Nicht nur in Asien oder Afrika, sondern auch bei uns in Europa. Darüber wird Ana Vragolovic aus Kroatien berichten, welche mit vielen Textilarbeiterinnen und Textilarbeitern gesprochen hat, die in Kroatien unter anderem für Hugo Boss oder Benetton nähen. Wer jetzt beispielsweise krank wird, muss mit Repressalien seitens des Managements rechnen – und Lohnkürzungen. Eine kroatische Näherin, deren Fabrik Hugo Boss beliefert, sagt: „Wenn du krank bist, bringst du dich besser gleich um – krank zu sein, kann sich hier keiner leisten!“. Ohnehin reicht der Lohn weder für Rücklagen in Notfällen wie der Corona-Pandemie, noch für Extravaganzen, wie Urlaub oder irgendwelche Anschaffungen.
Zu Wort kommen werden bei dieser Veranstaltung auch Crimmitschauer Beschäftigte in der Textilbranche. Organisiert wird der Vortrags- und Diskussionsabend vom Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen ENS e.V. und der Tuchfabrik Gebr. Pfau.
Der Eintritt ist frei. Aufgrund der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ist die Teilnehmerzahl jedoch auf 25 Personen begrenzt. Wir bitten um eine vorherige Anmeldung (03762 / 931939).
Kontakt:
ENS: Fabienne Winkler, fabienne.winkler@einewelt-sachsen.de
Tuchfabrik Gebr. Pfau: crimmitschau@saechsisches-industriemuseum.com