04.09.2015
Tagung: Kooperatives Wirtschaften. Genossenschaftskultur in Sachsen
Naschmarkt 1
04109 Leipzig
Die Genossenschaftsidee ist lebendiger Teil unserer Industriekultur. Als sozioökonomische Praktik formt sie seit über 150 Jahren unsere Gesellschaft: mittlerweile sind mehr als 21 Millionen Bundesbürger genossenschaftlich organisiert.
Im Dezember 2014 verkündeten die Kultusministerkonferenz der Länder und die Deutsche UNESCO-Kommission ihre Entscheidung, die Genossenschaftsidee in das bundesweite Verzeichnis des materiellen Kulturerbes aufzunehmen und im März 2015 als ersten deutschen Vorschlag für die Aufnahme in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO zu empfehlen.
Die Genossenschaftskultur offenbart sich aber nicht nur in immateriellen Bereichen. Genossenschaften gestalten seit dem 19. Jahrhundert unser Lebensumfeld in ungeahntem Ausmaß: Wohnungsgenossenschaften durch Wohnquartiere, Konsumgenossenschaften durch Einzelhandelsgeschäfte, Fabriken und Handelshäuser, Kreditgenossenschaften durch Bankhäuser oder Agrargenossenschaften durch die Gestaltung ländlicher Räume.
Dies ist Anlass genug, um einen Blick auf die erstaunlich vielfältige Genossenschaftskultur in Sachsen und Leipzig zu werfen. Neben ihren soziokulturellen und ökonomischen Facetten betrachten wir Traditionen, Werte und Orte. Mit Blick auf Leipzig, Sachsen und den mitteldeutschen Raum sollen dabei regionale Kontinuitäten, Brüche und Perspektiven aufgezeigt werden.