VEB Buntgarnwerke 1973
© Stadtarchiv Leipzig 1973 BA 1988 27111
19.10.2018 - 20.10.2018

Tag der Stadtgeschichte 2018: Industrialisierungsprozesse und Industriekultur in Leipzig

Neus Rathaus Leipzig
Ratsplenarsaal
Martin-Luther-Ring 4–6
04109 Leipzig
Beginn jeweils 10:00 Uhr

Leipzig vollzog in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Metamorphose von einer stark durch den Handel geprägten Mittelstadt hin zur industrialisierten Großstadt, in der dem Handel gleichwohl große Bedeutung zukam. Vor allem seit den 1860er Jahren nahm die gewerbliche Produktion einen Aufschwung und brachte eine vielgestaltige, blühende Industrie hervor. Die Stadt war nach der Wende zum 20. Jahrhundert das Zentrum der mitteldeutschen Industrieregion und zählte zu den bedeutendsten Industriestädten des Deutschen Reiches. 1914 lag sie in der Zahl der Großbetriebe mit mehr als 1000 Beschäftigten an zweiter Stelle hinter Berlin. Da Leipzig weiterhin ein national und international bedeutsamer Messeplatz war, wies es vor dem Ersten Weltkrieg den Doppelcharakter einer bedeutenden Industrie- und Handelsstadt auf - in dieser Gleichzeitigkeit wohl einzigartig in Europa. Leipzig besaß zudem als Universitätsstadt einen beträchtlichen Ruf.

Der vom 19. bis 20. Oktober 2018 stattfindende Tag der Stadtgeschichte thematisiert Industrialisierungsprozesse und Industriekultur in Leipzig. Er nimmt nicht nur den rasanten Aufstieg des Industriestandortes Leipzig im Kaiserreich in den Blick, sondern fragt angesichts des reichen vor- und frühindustriellen gewerblichen Erbes auch nach den Anfängen und den Voraussetzungen, nach Kontinuitäten und Brüchen auf dem Weg ins Industriezeitalter. Ebenso gilt dem weiteren Schicksal der Leipziger Industrie im 20. Jahrhundert, dem "Zeitalter der Extreme" (E. Hobsbawn), das Interesse und insbesondere den Folgen und Wirkungen mehrfacher politischer Systemwechsel.

Der Besuch der öffentlichen Veranstaltung ist wie immer kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich.