18.06.2017 - 24.09.2017
Ausstellung: NEW TYPES. Drei Pioniere des hebräischen Grafik-Designs
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig Plagwitz
Die drei deutsch-jüdischen Künstler Franzisca Baruch, Henri Friedlaender und Moshe Spitzer gelten als Pioniere der Entwicklung einer neuen visuellen Formensprache Israels und haben das hebräische Grafik-Design entscheidend geprägt. Das Museum für Druckkunst zeigt ausgewählte Werke der drei Künstler aus der Zeit von 1920 bis 1970.
Die anlässlich der Jüdischen Woche 2017 exklusiv für Leipzig adaptierte Ausstellung wird von der israelischen Grafik-Designerin Ada Wardi kuratiert. Organisiert und erstmalig gezeigt wurde sie 2015/16 im Israel Museum Jerusalem in Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und dem Goethe-Institut sowie mit wissenschaftlicher Unterstützung des Franz Rosenzweig Minerva Forschungszentrums der Hebräischen Universität Jerusalem.
Die drei Künstler studierten und wirkten in Berlin sowie Leipzig, bevor sie in den 1930er Jahren emigrierten. Der Einfluss ihres künstlerischen und sozialen Umfelds in Deutschland, aber auch die Gestaltungsprinzipien von „Bauhaus“ und „Deutschem Werkbund“ werden in ihren Arbeiten evident. Von Franzisca Baruch gestaltete Schriftzüge und Embleme, darunter das von ihr mitentworfene Wappen der Stadt Jerusalem, prägten den öffentlichen Raum Israels nach der Staatsgründung. Die von Moshe Spitzer in seinem Jerusalemer Verlag „Tarshish“ entworfenen Bücher wurden beispielgebend für die israelische Buchgestaltung, und der in Leipzig ausgebildete Typograph Henri Friedlaender schuf 1958 mit der „Hadassah“ eine Druckschrift, die neue Maßstäbe in der hebräischen Schriftgestaltung setzte.
Die Ausstellung zeigt erstmals neu entdecktes Material aus den Nachlässen der drei Künstler, zudem Exponate aus Deutschland, den Niederlanden sowie der Schweiz. Entwürfe, Musterbücher und hebräische Matrizen veranschaulichen den historischen und kulturellen Kontext der Arbeiten aller drei Künstler und präsentieren deren grafisches Kunstschaffen als Beispiel für einen einzigartigen und bisher wenig beachteten Kulturtransfer zwischen Deutschland und Israel.
Ermöglicht wird die Ausstellung durch das Israel Museum, Jerusalem, Stadt Leipzig, Leipzigstiftung, Gesellschaft zur Förderung der Druckkunst Leipzig e.V, Israelische Botschaft Berlin, Goethe-Institut, Deutsche Bank Stiftung, Dr. Tessen von Heydebreck, Schocken-Foundation. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.