Papier & Druck

"Schwarze Kunst und Büttenweiß"

Sachsen versteht sich als Medienstandort mit Tradition. Bereits im 16. Jahrhundert war die Region ein Zentrum des Druckes von Büchern und Flugblättern. Mit einer weltweit einzigartigen Konzentration von Verlagen, Druckereien, Buchbindereien, Buchhändlern und anderen Dienstleistern rund ums Buch entwickelte sich Leipzig zu einem Zentrum deutschsprachiger Verlage. Um 1900 kam jedes fünfte deutsche Buch aus der Messe- und Universitätsstadt, jeder zehnte Leipziger war in dem Gewerbe beschäftigt.

Erbe dieser Entwicklung sind Institutionen wie die Deutsche Nationalbibliothek, die Deutsche Zentralbücherei für Blinde oder die Hochschule für Grafik und Buchkunst als bis heute anerkanntes Zentrum für Buch- und Medienkunst. Die Leipziger Buchmesse gilt als wichtigste Lesermesse im deutschsprachigen Raum. Historische Technik wird in Museen als Teil des Erbes bewahrt. Künstler nutzten heute wieder historische Drucktechniken, bewahren dadurch das Druckhandwerk und entwickeln es weiter.

Sachsen entwickelte sich im 19. Jahrhundert auch zu einem Zentrum der Papierherstellung – insbesondere industrielle Massenpapierfabrikate für Zeitungen und Bücher, aber auch zahlreiche Spezialpapiere, etwa Fotopapier, wurden maßgeblich in sächsischen Unternehmen entwickelt und produziert. Die Erzgebirgsflüsse boten die notwendige Energie und die erforderliche Wasserqualität für die Papiermühlen; der Waldreichtum wurde nach der Einführung des Holzschliffpapiers ab 1856 zum zweiten Standortfaktor. Gegen die erst heute sichtbaren Nebenwirkungen, die allmähliche Selbstzerstörung des seit dem 19. Jahrhundert massenweise hergestellten Papiers – zuerst auf Basis des Holzschliffverfahrens, ab den 1880er Jahren dann verstärkt auf der Grundlage von Zellulose –, wurden wiederum in Sachsen innovative Verfahren zur Papierrestaurierung und Bewahrung eines Teils unseres kulturellen Gedächtnisses entwickelt.

Museum für Druckkunst, Foto: Klaus-D. Sonntag© Museum für Druckkunst, Foto: Klaus-D. Sonntag

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