Papierfabrik Hainsberg
01705
Freital
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E: kontakt@hainsberg-papier.de
W: www.hainsberg-papier.de
Die 1842 von Gerhardt Friedrich Thode (1794–1848) eröffnete Papierfabrik im heutigen Freitaler Stadtteil Hainsberg ist der älteste bis heute existierende Standort der sächsischen Papierindustrie. Drei seiner Söhne führten das Unternehmen ab 1848 fort und bauten den Standort Hainsberg in den folgenden Jahren immer weiter aus. Als 1856 einer der Söhne aus dem Unternehmen ausstieg, sich aber gleichzeitig eine Erweiterung des Unternehmens notwendig machte, entschied sich die Firma für die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.
Das Potential der Fabrik ergab sich dabei aus einer Kulmination von Standortfaktoren, erhielt das Werk doch 1857 einen Anschluss an die bereits bestehende Alberts-Bahn; zudem bot der Plauensche Grund Steinkohlevorkommen, der nahe Tharandter Wald entsprechendes Holz als Grundstoff und die Weißeritz führte das Wasser für den Antrieb und zur Papierherstellung. 1874 stellte Thode auf fünf Papiermaschinen Karton sowie Post- und Schreibpapiere her; zum besseren Absatz der Produkte hatte man im Jahr zuvor in Dresden die Hainsberger Papierhandlung eröffnet und im Umfeld des Stammwerkes mehrere Holzschleifereien angekauft (Deuben, Rabenau). In den folgenden Jahren stagnierte das Unternehmen allerdings. Aufgrund der erwartbaren Umweltbelastung wurde der Bau einer Sulfitzellstofffabrik von den Anliegern unterhalb der Firma verhindert, außerdem richtet das Hochwasser des Jahres 1897 erheblichen Schaden in den Fabriken an. Erst nach dem Ersten Weltkrieg konnte der Standort erweitert werden. 1928 wurden etwa 800 Arbeiter für die Herstellung mittelfeiner Schreib- und Druckpapiere sowie Zeitungsdruckpapier für Zeitungen in Dresden und Berlin beschäftigt. Wesentlich erscheint dabei, dass man in Hainsberg – eher vorsichtig – den Bestand modernisierte, anstatt umfangreiche Erweiterungen vorzunehmen. Erst 1936 und 1937 kam es mit dem Ankauf der Papier- und Kartonagenfabrik Köttewitz mit zwei Papiermaschinen und der Papierfabrik Gröba mit einer Papiermaschine zu einer konkreten unternehmerischen Expansion. 1945 erfolgte zwar die Enteignung, die Aktiengesellschaft selbst wurde allerdings erst 1952 aufgelöst. Hergestellt wurden in Hainsberg bis 1989 Zeitungs- und Offsetdruckpapier. 1990 wurde dann die Papierfabrik Hainsberg GmbH gegründet, die mehrfach den Eigentümer wechselte. Seit 2010 gehört der Standort zur Smurfit Kappa Hoya Papier und Karton GmbH und stellt hauptsächlich Kopier- und Formatdruckpapiere her. Seit 1973 werden hier Altpapiere verwertet.