Göltzschtalbrücke
08491 Reichenbach/Vogtland, OT Netzschkau
Die imposante Göltzschtalbrücke gilt als größte Eisenbahn-Ziegelbrücke der Welt und ist das Wahrzeichen des Vogtlandes. Mit ihrem Bau betraten die Ingenieure Neuland. Die Errichtung wurde im Zuge des Baus der Eisenbahnlinie Leipzig–Hof im Jahr 1846 beschlossen.
Ein 1845 deutschlandweit ausgelobter Wettbewerb führte zunächst nicht zum gewünschten Ergebnis. Denn in keinem der 81 eingereichten Vorschläge konnte die statische Sicherheit der Brücke nachgewiesen werden. Der Leiter der Prüfungskommission, Prof. Johann Andreas Schubert, nahm daraufhin die notwendigen statischen Berechnungen selbst vor und fertigte den Entwurf für die Brücke.
Für den Bau aus Ziegeln sprachen die vorhandenen Lehmlagerstätten in Baustellennähe sowie die mit einem Ziegelbau verbundene Zeit- und Kostenersparnis. Lediglich für die Fundamente, Pfeilerschäfte und Tragebögen wurde Naturstein genutzt. Bis zu 1.700 Arbeiter waren monatlich auf der Baustelle beschäftigt und verbauten mehr als 26 Millionen Ziegel. Mehr als 30 Menschen verloren beim Bau der Brücke ihr Leben.
Die im Jahr 1851 fertiggestellte Brücke hat eine Höhe von 78 Metern und eine Länge von 574 Metern, die größte Bogenspannweite beträgt 30,9 Meter. Im Jahr 2009 wurde sie von der Bundesingenieurkammer in die Liste historischer Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland aufgenommen.